"Komm doch!"
Ich fixiere ihn. Seine hämische Fratze. Seinen gespielt lockeren Körper. Er ist sich seiner Sache sehr sicher. Mein Blick gleitet zum Ende der Gasse hinter ihm. Hinter mir ist eine ca. 4m hohe Mauer. Ich bräuchte viel zu lange um sie zu überwinden. Allerdings käme ich wahrscheinlich auch nicht an ihm vorbei, überlege ich weiter. Bevor ich mich entscheiden muss, ertönen laute Sirenen. Sein Blick wird gehetzt und gleitet nach links zur Hauswand. Dort liegt eine schwarze Turntasche unscheinbar und zusammengesunken im Dreck. Meine Nerven sind zum Zerreissen gespannt. Lässt er den Stoff liegen, bin ich am Arsch. Die Bullen werden mir nie im Leben abkaufen dass das nicht mein ist. Schnappt er sich das Zeug, verschiebt sich der Ärger mit ihm zwar nach hinten, ich muss aber immer noch irgendwie von den Bullen weg. Sein Blick wechselt jetzt gestresst zwischen mir und der Tasche hin und her. Dann lässt er mich eiskalt stehen, schnaubt: "Viel Spass noch und bis dann!", und hechtet auf eine schwere Eisentür zu, die von unserer Gasse abzweigt. Er schliesst sie mit hektischen Bewegungen auf und knallt sie hinter sich ins Schloss. Ich stehe wie vom Donner gerührt da. Ein Streifenwagen biegt mit quietschenden Reifen zu mir ein und stoppt knapp neben mir. Ein weiterer blockiert den Eingang zur Gasse. Polizisten steigen aus. Einer kommt mit Handschellen auf mich zu, sagt knapp: "Mitkommen!", legt mir die Handschellen an und führt mich zum Wagen. Ich muss mich auf die Rückbank setzen und zusehen wie ein anderer Polizist die Tasche mit weissen Handschuhen und spitzen Fingern in den Kofferraum des Streifenwagens legt. Der Polizist am Steuer gibt Gas und wir fahren dem anderen Auto hinterher.