Die Flucht

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20:00 Uhr.
Es war noch eine Stunde bis Pantalon im Wald sein musste.
Pantalon lag wieder einmal auf seinem Bett. Er überlegte was er anziehen sollte.
Letztendlich blieb er einfach in der Jogginghose und zog sich noch eine Jacke über.
Seine Mutter saß unten auf der Couch und guckte fern. Er musste irgendwie unbemerkt nach draußen kommen.
Pantalon sah den einzigen Weg nach draußen durch sein Fenster auf den Baum und dann nach unten zu klettern.
Also machte er das Fenster auf, nahm Anlauf und sprang.
Der Baum war nicht sehr weit entfernt vom Fenster. Es ist relativ unwahrscheinlich, dass man es mit einem Sprung aus dem Fenster nicht schafft. Trotzdem verfehlte Pantalon den Baum knapp, rutschte ab und viel nach unten.
„Scheeeeiiiißee!“
Mit einem lauten Rascheln und einem Rums landete Pantalon in der Hecke.
Die Tür ging auf, seine Mutter ging zur Hecke. Sie sah Pantalon mitten in der Hecke stecken.
„Sag mal mein Schatz, was machst du da?“, fragte sie verwirrt.
Pantalon funkelte sie böse an.
„Nach was siehts denn aus?“, fragte er schnippisch.
Seine Mutter war immer noch verwirrt. „Das weiß ich nicht, deswegen habe ich ja gefragt du Dummerchen.“
Pantalon bat seine Mutter ihm heraus zu helfen. Sie ging zur Hecke, griff nach Pantalons Hand und zog kräftig daran.
Nach ein paar Malen kräftigem Ziehen, war Pantalon befreit.
Pantalon bedankte sich und seine Mutter fragte ihn wo er denn wirklich hin wollte.
„Ich wollte zu Noah“, log Pantalon.
Seine Mutter guckte ihn tadelnd an. „Dann hättest du doch einfach fragen können!“
„Also darf ich?“, fragte Pantalon und kam sich ziemlich doof vor, weil er aus dem Fenster gesprungen war.
„Nein.“
„Wie jetzt?!“
„Sorry war ein Spaß“, sagte seine Mutter und lachte.
„Geh nur!“, seine Mutter prustete vor Lachen. Pantalon ging los. Was für ein Stress. Er schaute auf seine Uhr: 20:21 Uhr. Er hatte den Bus verpasst. Das heißt er musste laufen bis zum Bacon Forest.
Er musste nur immer die Straße entlang bis zur Hauptstraße, diese überqueren und dann einen Trampelpfad entlang über eine Wiese.
Es war dunkel. Pantalon fürchtete sich eigentlich nicht vor der Dunkelheit. Doch er hatte irgendwie wieder das Gefühl beobachtet zu werden. Und diesmal war es ganz sicher nicht wegen seiner Mutter.
Pantalon hörte ein Auto nicht weit hinter ihm parken. Die Tür ging auf Pantalon beschleunigte seine Schritte. Jemand stieg aus. Pantalon wurde noch schneller.
Der Jemand rief: „Hey du!“
Und Pantalon fing an zu rennen.
Er hatte auf einmal unglaubliche Angst. Er hatte das Gefühl er rannte um sein Leben.
Und irgendwie rennt man schneller, wenn man um sein Leben rennt.
Das war auch der Grund, aus dem Pantalon schon um 20:40 Uhr bei der Hauptstraße war.
Die Hauptstraße war viel befahren, weswegen Pantalon nicht sofort drüber konnte. Er musste stehen bleiben und warten. Er hatte immer noch Angst. Er blickte sich immer wieder panisch nach hinten und zur Seite um.
Doch da war nichts. Weder links noch rechts noch hinter ihm.
Nach langem Warten konnte er endlich die Straße überqueren.
Die Zeit die Pantalon beim Rennen aufgeholt hatte, war jetzt wieder weg wegen des Wartens.
Er befand sich jetzt am Anfang des Trampelpfades.
Pantalon wollte nicht wieder Rennen, weil er hier auf der Wiese Angst hatte, er würde somit nur auf sich aufmerksam machen. Deshalb ging er ganz vorsichtig und leise weiter.

Es war 20:57 Uhr als er endlich vor dem Bacon Forest stand. Vor dem Wald steht ein ungefähr 1,50m hohes Holzschild mit der Aufschrift "Bacon Forest" und unter der Überschrift "Warum so schüchtern?".
Pantalon fragte sich wer diese Unterschrift hinzugefügt hatte, er fand sie weder lustig noch in irgendeiner Weise spannend oder interessant.
Pantalon stand alleine vor diesem Schild und fragte sich, ob dieses Mädchen ihn verarscht hatte.
Wie doof war er auch, auf ein Mädchen, dass um 6 Uhr morgens an seiner Tür klingelt und ihm sagt er solle um 21:00 Uhr am Waldrand sein, zu hören.
Es war jetzt 21:01 und es gab keine Spur von dem Mädchen.
Plötzlich hörte er eine Stimme: „Pantalon, hier, ich bins!“
Pantalon drehte sich um.
Und tatsächlich, da stand sie.

Rubbish The Endless StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt