Henk

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Jolie war los gerannt, in die Richtung des Schreis.
Pantalon und Harmony rannten ihr hinterher.
Jolie verschwand aus dem Blickfeld der anderen, nachdem sie durch einen Felsspalt durch kroch.
Pantalon musste sich beim Rennen andauernd durch die Haare fahren, damit die Frisur nicht vom Wind zerstört wurde.
Harmony hatte weniger Probleme mit ihrer Frisur, weshalb sie auch vor Pantalon bei dem Felsspalt war.
Sie kroch wie Jolie auch hindurch.
Pantalon zögerte, kroch ihr dann aber hinterher.

Sie standen auf, einige Meter vor ihnen stand Jolie an einer, wahrscheinlich der, Felsklippe.
Harmony und Pantalon staunten über die Aussicht.
Sie hatten einen unfassbar weiten Blick über die gesamte Gegend.
Viele Bäume, so groß wie Fingernägel.

Die beiden gingen auf Jolie zu.
„Von wo kam jetzt der Schrei?“, fragte Harmony.
„Ich bin mir nicht sicher, er hat jetzt länger nicht mehr geschrien.“
Ein Schrei!
Er kam von unten.
Pantalon wollte schon umdrehen, doch Harmony zog ihn zurück.
„Hier geblieben! Einer von uns muss runter und nachgucken.“
Pantalon stieg ganz nah an die Klippe und rief: „Hey du! Wo genau bist du? Wir wollen dich retten.“
Es kam schnell ein Schrei als Antwort.
„Ich bin hier unten, vielleicht schafft ihr es zu mir herunter. Oder ihr könntet die Feuerwehr holen oder so.“

„Wir haben keine Zeit für Feuerwehr, ich werde etwas versuchen, ich habe schließlich nicht umsonst meine Superkräfte“, sagte Jolie zu den anderen beiden.
Harmony guckte Pantalon fragend an.
„Was war nochmal ihre Superkräfte?“, flüsterte sie.
Bevor Pantalon antworten konnte nahm Jolie Anlauf und sprang die Klippe herunter.

Pantalon und Jolie rannten beide sofort zur Klippe und guckten runter.
Jolie fiel, sie wurde immer schneller.
Pantalon und Harmonys Herzen klopften schneller.
Doch kurz vor einem Ast bremste sie durch irgendwas, sie wurde langsamer.
Dann hielt sie sich am Ast fest.
Der war etwa 20 Meter von Pantalon und Harmony entfernt.
Und dann sahen sie den Jungen, von dem der Schrei kam.

Jolie hing an einem Ast, vor ihr saß ein Junge mit braunen Locken.
Er lächelte sie an.
„Boah wie hast du das eben gemacht?!“, fragte er sie erstaunt.
„Das ist so etwas wie eine besondere Fähigkeit von mir, würde ich sagen.“
Der Junge lächelte immer breiter, es wirkte, als würde sein Gesicht nur noch aus Zähnen bestehen.
„Ich glaube ich habe auch sowas!“
Jolie sah ihn skeptisch an.
„Wie meinst du das?“, fragte sie ihn.
„Pass auf ichs zeigs dir!“
Er stand auf, fasste Jolie um die Hüfte und drückte sie an sich.
Bevor Jolie protestieren konnte, ging der Junge in die Knie und sprang.
Und dann hob er ab.
Einfach so, flog er impor.
Jetzt war es Jolie, die sich an ihn drückte.
Innerhalb von kurzer Zeit waren sie oben bei den anderen.
Sie kamen am Boden an und Jolie ließ ihn ganz schnell los und ging ein paar Schritte von ihm weg.

Pantalon und Harmony guckten die beiden staunend an.
„Was war das?“, fragten die beiden wie aus einem Mund.
„Hi, ich bin Henk. Wer seid ihr?“

Sie stellten sich alle vor und dann begann Henk seine Geschichte zu erzählen:

„Also, ich bin, wie man an meiner Uniform erkennen kann, einer der Parkbeaufsichtiger.
Das heißt ich bin hier im Park und gucke, dass alles in Ordnung ist.
Das mach ich zusammen mit Billy.
Na ja, heute Mittag kamen dann diese komischen Typen, echt wirklich richtig komisch. Ich weiß das klingt verückt, aber sie sahen aus wie eine Kreuzung aus Menschen und Katzen.
Die fragten uns, ob hier einer der fünf Auserwählten wohnen würde.
Wir beide hatten keine Ahnung wo von sie redete und wir boten ihn eine Tour zur Klippe an, so dass sie nachgucken könnten, ob sie ihren Auserwählten finden würden.
Das hatte Billy vorgeschlagen.
Das waren auch seine letzten Worte, bevor die Katzenmenschen ihn einfach so erschossen.
Einfach so, weil sie das unhöflich fanden oder so.
Ich war geschockt und sie meinten, ich solle sie zur Klippe führen.
Das tat ich dann auch ohne zu widersprechen. Sie folgten mir.
Als wir dann hier standen, fingen sie alle an zu suchen.
Einer stand bei mir um mich zu bewachen, sodass ich nicht fliehen konnte.
Als sie nach langem Suchen nichts fanden, schrien sie mich an, ich konnte noch hören, dass sie dann den nächsten Auserwählten in Mesa, einer anderen Stadt suchen wollten.
Dann werden sie mich die Klippe herunter...
Und dann kam ihr.“

Sie guckten ihn alle mit offenen Mündern an.
„Sag mal, wenn du wusstest, dass du fliegen kannst, warum hast du dann nach Hilfe gerufen, und bist nicht einfach nach oben geflogen“, fragte Pantalon.
Henk kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
„Ich glaube, das war einfach ein Fehler des Autors...“, sagte er.

Nach langem Diskutieren, ob jetzt der faule Autor, dem keine andere Idee kam oder der dumme Henk, daran Schuld war, dass es so passiert war, wie es passiert war, gingen sie zu viert zum Auto.
Sie erklärten ihm, dass er wirklich ein Auserwählter ist oder viel mehr dass sie es vermuteten.
Und sie fragten ihn, ob er denn gerne mitkäme.
Er überlegte nicht lange und sagte ja.
Seine Eltern kannte er nicht. Er hatte nur Billy. Und der war jetzt ja nicht mehr da.

Bevor sie losfuhren, wischte Henk noch das Blut von Billys Jacke und legte ihn unter einen Baum.
Der Baum, war Billys Lieblingsbaum gewesen.

Dann fuhren sie los, Jolie am Steuer, Pantalon auf dem Beifahrersitz und Henk und Harmony auf der Rückbank.

Rubbish The Endless StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt