Kapitel 4:

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"Na los, beeilt euch,auf zum Zug, der wartet nicht"hetzte uns Dragonia zum Zug.
"Muss er ja wohl"fügte ich genervt ein
"Haha, Cara, ganz lustig"
quietschte sie ironisch mit ihrer künstlichen, viel zu hohen Stimme. Wahrscheinlich hatte sie sich auch diese verändern lassen, da es ja eine Schande war auch nur irgendwas normales, menschliches an sich zu haben. Vielleicht hasste sie mich deswegen so.

Durch ein schrilles Quietschen wurde ich wieder in die Realität zurückgezogen. Ein riesiges, hochtechnisiertes Etwas schlitterte gleichmäßig, aber trotzdem nicht überhörbar in den Bahnhof von Distrikt 2.

Dieser Zug, ich hasste ihn. Er war wie der Vorbote des Unheils. Der Bote des Teufels. Er versucht dich zu locken mit seinem Luxus. Manche fallen darauf rein, aber manche auch nicht.Bei Marc war ich mir sicher.Dadurch dass er zur Akademie gegangen ist, stand für mich schon fest, dass er darauf reingefallen ist.Bei Melissa war ich mir noch nicht sicher.

Der Zug fuhr los.Auf ins Kapitol...
Da ich in Distrikt 2 lebte, dauerte die Fahrt nicht länger als 2 Stunden.
Während der Fahrt mache ich mir Gedanken.Im Kapitol würde ich alle anderen Mentoren wiedersehen, ihnen geht es genauso wie mir. Alle von ihnen, auch der stärkste Kariero, versucht irgendwie aus dem Schmerz herauszukommen.Manche versuchen es mit Alkohol, so wie Haymitch aus Distrikt 12, andere
schlafen mit allem und jedem.
Das Kapitol versucht das dann zu unterdrücken, was darauf hinausläuft, dass dir alle Personen für die es nur irgendwie gelohnt hätte zu leben, dir nehmen. Es war sowieso immer das selbe.

Der Zug wurde langsamer. Doch nicht aprupt oder gar plötzlich, nein langsam und gleichmäßig.Das ist der Unterschied zu den Zügen aus den Distrikten.
Ich stieg aus und sah die helle, viel zu kitschige Welt des Kapitols.

Wir fuhren zum Trainingszentrum, mitten in der Stadt.Der Ablauf war wie jedes Jahr Begrüßung im Eingang und dann ein Rundgang.Dann gingen die Tribute auf ihre Zimmer und konnten sich fertig machen.Anschließend war das große Abendessen.Das konnte ja heiter werden.Alle anderen Mentoren würden auch da sein.

Ich zog ein schlichtes Kleid an.Schmuck: keine Lust.Schminke:auch nicht

Ich ging runter in den Speisesaal.
Dort warteten bereits die anderen auf mich. Jack fragte mich, ob ich mal auf die Uhr geschaut hatte . Ich antwortete nicht.

Da ich keinen richtigen Hunger hatte, nahm ich mir nur ein Brötchen.Doch es schmeckte gut, wahrscheinlich feinstes Mehl aus Distrikt 9.

Während des Essens schwieg ich, was Jack offensichtlich sehr freute, denn er war die ganze Zeit bestens gelaunt.

Hinterher traf ich mich noch kurz mit ihm.Wir legten fest, wie wir sie präsentieren wollten.Melissa, als kleine, aber raffinierte Göre und Marc als Muskelprotz.Wahrscheinlich würden sich nicht verbünden wollen.Wir beschlossen sie auch nicht dazu zu zwingen.
Sie sollten sich selbst aussuchen, mit wem sie die besten Chancen glaubten zu haben. Nach dem Treffen ging ich auf mein Zimmer. Die Anderen wollten zwar noch feiern gehen und hatten mich auch gefragt, ob ih mitkomm. Ich hatte jedoch abgelehnt, da ich schon sehr müde war. Ich entkleidete mich, zog meine Schlafsachen an und fiel dann geschafft aufs Bett. Keinen einzigen Gedanken später schlief ich schon tief und fest und verdaute die ersten Erlebnisse dieser neuen Hungerspiele.

Am nächsten Morgen weckten mich die Sonnenstrahlen die meine Nase kitzelten. Ich öffnete langsam und klimpernd meine Augen und sah nach draußen. Das Kapitol war schon im vollen Gange die Hungerspiele vorzubereiten. Heute war auch die Parade, jedoch erst nachmittags. Trotzdem beschloss ich aufzustehen. Ich ging ins Bad, wusch mich und zog mir eine schwarze Hose an zusammen mit einem beigefarbenden Top bildete es mein Outfit. Noch ein bisschen Deo, Zähne putzen und Haare kämen und ich war fertig. Als erstes ging ich zum Frühstück. Ich hatte Hunger, naja das Brötchen gestern war auch nicht wirklich viel. Ich nahm mir ein paar Pancakes und Ahornsirup. Ich blickte durch den Speisesaal,  mit meinem Tablet in der Hand und fühlte mich ein bisschen wie ein Schulmädchen, das in der Schulmensa Leute sucht, die sie nicht komisch angucken würden, wenn sie sich zu ihnen setzt. Dann fand ich Jack in der Ecke des Raumes. Er hatte sich auf einem Ecksofa niedergelassen, vor dem ein Tisch stand. Auf einen der Stühle, gegenüber von ihm, ließ ich mich nieder. "Heute..Parade und Interviews hm?" began er ein Gespräch "Ja" antwortete ich jedoch  nur. Den Rest des Essens schwiegen wir beide. Dann gingen wir beide runter in den Besprechungsraum von Distrikt 2, wo uns Marc und Melissa bereits erwarteten. Der Raum war nicht klein und nicht groß, mit einem großen Glastisch in der Mitte, bodenlange Fenster und war weiß/rot eingerichtet. Nachdem wir uns begrüßt hatten, setzten wir uns hin.

A never ending nightmare-The Hunger Games [completed]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt