Kapitel 10

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Tage vergehen. DannWochen. Dann Monate.

„Komm mit.", sagtJohn.

Sherlock fragt nicht'Wohin?'. Er kommt einfach mit. Er vertraut ihm.

Sie sitzen im Taxi.Sherlock sieht John fragend an, lächelt aber. Die zwei sind immernoch so glücklich. John lächelt zurück. Er weiß, dass es Sherlockschwer fällt nicht nachzufragen.

„Hier möchten wirraus, bitte.", sagt John. Sherlock bezahlt das Taxi. Das, obwohl eres so selten tut, und obwohl er keine Ahnung hat wo sie hingehen.John läuft aufgeregt voraus. Sherlock ihm hinterher. Irgendwannverlangsamt John sein Tempo und streckt seine Hand nach hinten. Erdreht seinem Freund kurz das Gesicht zu. Sherlock versteht das Signalund ergreift die Hand. Obwohl zwischen den Händen zwei Handschuhesind sind sie doch ganz nah. Es ist Winter und Sherlock beobachtetdie sichtbare Luft, die John ausatmet. Obwohl sie so schnell laufenblickt er kurz auf seine Armbanduhr. 18:00 Uhr. Plötzlich wird Johnwieder langsamer und hält dann ganz an.

Sherlock blickt auf undmustert das Gebäude neben ihm. Das Restaurant, von dem aus sie dieVerfolgung des Taxis aufgenommen hatten. Ihr erster gemeinsamer Fall.Er lacht. Er legt einen Arm um John. Dieser tut es ihm gleich und sogehen sie hinein.

„Dr. Watson, der Tischda am Fenster."

Überraschender Weisewusste das personal augenblicklich Bescheid. Die beiden setzen sichund bestellen kurz darauf.

„Ich hoffe du bistzugänglich für eine kleine romantische Geste.",meint John. Dabeilächelt er natürlich. Er lächelt immer.

Sherlock lächelt zurück.Vielleicht antwortet er ihm und vergisst nur es auszusprechen.

Während sie essenunterhalten sie sich. Über so einiges. Vergangene Fälle und privateSachen.

John lässt die Rechnungkommen und Sherlock weigert sich, nicht mitzubezahlen.

Das essen, und auch dieGetränke (sogar ein Wein für Sherlock, aus welchen Gründen auchimmer) bezahlt am Ende doch John.

„Ich weiß es ist kaltaber lass uns doch laufen."
„Gerne, wenn du möchtest.",antwortet Sherlock.

Also spazieren sie an derStraße entlang während die ersten Schneeflocken des Winters zufallen beginnen. Johns Augen leuchten wie die eines Kindes, wasSherlock mit Faszination beobachtet.

„Ich liebe dich.",haucht John leise.

Es ist bereits nach achtund der Straßenverkehr nimmt ab.

„Ich liebe dich auch.",antwortet Sherlock ruhig, wie er hofft. Sein Herz schlägt wieverrückt.

Die in seine verhakteHand greift er noch fester und er lächelt zur Seite.

Plötzlich bleibt Johnstehen.

„Sieh einer an",lacht er. Dabei blickt er nach oben. Von einer Hauswand ragt einRegenunterstand. An ihm ist ein Mistelzweig befestigt.

Sherlock braucht einenMoment um zu überlegen was das bedeuten soll. Solche Kleinigkeitenlöscht man gerne mal.

Länger brauch er jedochnicht nachzudenken, denn John hat bereits begonnen ihn zu küssen.

Sherlock spürt die kalteOberfläche des Handschuhs in seinem Nacken.

Sanft legt er John dieHände auf die Hüften.

Leute starren, andereLächeln, wieder andere interessiert es genau so wenig wie es sollte.

John lässt vom Kuss abum seinen Freund anzulächeln.

Sherlock scheint rechtenttäuscht zu sein, lächelt jedoch auch und küsst John einfachnochmal.

Dieser greift nach derHand des anderen. Sherlock erwidert das Händchen halten und diebeiden schlendern weiter nach Hause.

Johns Hände sindirgendwie zittrig.

Was wär' wenn's so einfach wär'?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt