Kapitel 3

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Einehelle Scheibe steigt im orange-rot des Morgenhimmels langsam auf.Sherlock steht bereits in der Küche um Tee zu kochen. Er kanneinfach nicht mehr schlafen. Insgesamt hatte er in der vergangenenNacht fast kein Auge zu gemacht. Er hatte zu viel nachdenken müssen.

„Sherlock?Bist du schon wach?", fragt John noch im Halbschlaf während ersich augenreibend die Treppe hinabsteigt.

„Ja,Tee?"

„Äh,Klar doch. Guten Morgen."
„Einen schönen GutenMorgen.",antwortet Sherlock und gießt seinem Mitbewohner Tee ineine Tasse.
„Warum bist du schon auf?"
„Das selbe könnteich dich fragen. Du würdest allerdings erwidern, dass ich dich durchmeine Lautstärke geweckt hätte. Ich vermute eher, dass du wegendeinem enormen Kaffee und Schwarztee Konsum zu wach warst. Eventuellhast du auch über deine Verabredung gegrübelt, die nicht sonderlichgut gelaufen ist."

„Ja,wahrscheinlich", meint John nur, weil er reichlich wenig Lust aufeine Diskussion vor neun Uhr morgens hat.

„Gut,ich versuch's nochmal. Warum bist du schon wach?"
„Ich habenachgedacht. Und dann war ich wach."
John legt die Stirn inFalten. Eigentlich wollte er erst noch fragen worüber er nachgedachthat aber vermutlich hätte er keine Antwort erhalten. Also schlürftder kleine Kerl einfach seinen Tee.

„John,ich muss dir etwas sagen",bricht Sherlock das Schweigen nachdem erseinen besten Freund eine Weile aus dem Augenwinkel angeblickt hat.

„Rausmit der Sprache."
„Nein, du verstehst nicht. Ich muss diretwas sagen. Das heißt nicht, dass ich es kann oder tunwerde."
„Klar, klar. Was hab ich auch erwartet?", seufztJohn.

„Naja,egal. Gibt's einen neuen Fall?"
„Es ist nicht egal, John. Unddie Fälle sind alle langweilig."

„Wennes nicht egal ist, dann sag es doch einfach, Sherlock!"

„Ichdenke, ich habe deutlich gemacht, dass ich nicht kann."
„SherlockHolmes kann etwas nicht sagen. Glaubst du dir das selbst? Wirst duetwa menschlich?" John ist eigentlich aufgebracht, lächelt aberdennoch. Sherlock erwidert sein Lächeln. „Sicher nicht", fügter dem hinzu.

„Habensie denn schon wieder das Klingeln nicht gehört?", jault Mrs.Hudson die Treppe hoch. Kurz darauf öffnet sie die Tür.

„Mr.Lestrade ist da."

DiesenSatz hätte sie sich eigentlich sparen können da er direkt hinterihr die Treppe hochkraucht.

„Siehaben keinen Fall. Sie sind außer Dienst und vermutlich leichtangetrunken, ihrem Gleichgewichtsvermögen auf der Treppe nach zuurteilen, also, was ist los?"

Tatsächlichlallt Greg ein wenig als er die Folgenden Worte ausspricht: „Ichwar grade in der Gegend."
„Nein waren sie nicht. Sie sindgerade aus einem Taxi gestiegen. Ich hab die Autotür fallen hören.Währen sie aus keinem bestimmten Grund hier hätten sie wohl kaumGeld ausgegeben, nur um mal kurz 'Hallo' zu sagen."
„Stimmt.Tja ich hab wohl vergessen warum ich hier bin."
„Sie trinkennormalerweise nicht viel.Natürlich nicht im Dienst. Auch nicht außerDienst. Also was ist passiert, dass sie trinken mussten?"

„HalloJohn."
„Morgen, Greg." John findet es gut, dass Lestradeendlich bemerkt hatte, dass er auch anwesend ist.

„MeineFrau hat mich betrogen."
„Klar."
„Was?"
„Hab ichdoch gesagt! Das alles würde etwas schneller vorangehen wenn sie mirGlauben schenken würden."
„Dämlich! Dämlich! Ich...", erunterbricht sich kurz um unter seinem Alkoholgebrauch zu glucksen.Dann zieht er die Augenbrauen hoch um seinen Satz fortzusetzen. „Ichhab sie zu Hause erwischt."
„Der Sportlehrer?"
Lestradelegt die Stirn in Falten. „J..Ja genau."

„Alsowissen sie wer es war."
„Ja."
„Ich habe keineVorstellung davon was sie hier noch wollen, wenn sie das schonwissen."
„Ich auch nicht.", meint John. Greg hat andereFreunde.

„Ichauch nicht.", sagt der Detective Inspector unlogischer Weise.

„Nadann... schönen Tag noch."
„Sherlock! Du kannst ihn dochjetzt nicht weg schicken!", zischt John ihm zu.

„Ähsicher. Dann setz dich." 'Und danke fürs reinplatzen. Ich hättemich gleich überwunden es ihm tatsächlich zu sagen.', denktSherlock noch zusätzlich ironisch. Gesagt hätte er das natürlichniemals.

NachdemGreg sich ein wenig ausgeheult hat und gegangen ist, war es auchschon Mittagszeit.


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