Kapitel 5

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Am nächsten Morgen verpassen sie sich, da John arbeiten gehen muss.Sherlock unterhält sich derweil ein wenig mit der Vermieterin überGefühle, was sie sehr zu amüsieren scheint. Als John um 16:00 Uhrimmer noch nicht zu Hause war war klar dass er lange arbeiten würdeund erst zum Abendessen da sein kann. Sherlock erzählt Mrs. Hudsonvon einem Plan. Daraufhin lacht sie, willigt dann aber ein ihm zuhelfen und die beiden gehen rauf in die Küche. Sie gibt ihr bestesum Sherlock irgendwie das kochen von Spaghetti zu erklären,übernimmt am Ende aber doch aus Verzweiflung die Führung, sodass,gerade rechtzeitig, dass essen serviert werden kann. Sherlock spieltmit dem Gedanken, eine Kerze auf den Tisch zu stellen, weil dasBüchern nach romantisch sei, aber Mrs. Hudson versichert ihmstattdessen, dass so ein Akt der Romantik etwas überstürzt sei. Erwolle ihn ja nicht fragen ob sie heiraten wollen.

Erprobiert drei verschiedene Origami-Serviettenfalttechniken aus um amEnde doch einfach die Flache Serviette auf die Teller zu legen. Derweltweit einzige Consulting Detective lässt sich in seinen Stuhlfallen und faltet die Hände ineinander. So verharrt er drei Minutenlang, bis sein Mitbewohner die Treppe hochschreitet.

Eröffnet langsam die Wohnzimmertür und schmeißt sich auf seinenSessel. John zieht sich seine Schuhe aus und schiebt sie unter sich.

„AnstrengenderTag?", hört er Sherlocks Stimme hinter sich.

„Schon,irgendwie.", antwortet John, ein wenig erstaunt, dass die Stimmeaus der Küche kommt aber nicht zu sehr. Sherlock würdewahrscheinlich an irgendeinem Experime-

Johndreht sich um und findet etwas außerordentlich unerwartetes vor.

„Wassoll das?", lacht er.

„Ichhatte... wohl geahnt, dass du erschöpft sein würdest. Ich habegekocht."
„DU hast gekocht?",amüsiert sich John weiter.

„Mrs.Hudson hat mir ein wenig geholfen."

Johnantwortet mit einem Gesichtsausdruck als würde er „Aha" sagen,jedoch ohne Ton.

Dannsteht er jedoch auf und gesellt sich zu seinem Freund.

„Machstdu das, weil du jetzt mit mir reden willst?"
„Ich denke schon.Aber ich muss sagen, ich weiß in letzter Zeit nicht mehr sicher wasich überhaupt mache." Sherlock räuspert sich, öffnet den Mund,schließt ihn wieder und schüttelt den Kopf. Unter dem Tischzerreißt er unbemerkt Notizzettel.

„Ichhabe mich verliebt."
John guckt ihn erwartungsvoll an. Plötzlichfängt er an zu grinsen und dann lautstark zu lachen.

„Istdas so?",hinterfragt John, immer noch grinsend. Diese Reaktionverpasst Sherlock wieder einen dieser Schläge.

„Ichbin verliebt!"
„Hallo verliebt, ich bin John."
„Das istnicht lustig."

Langsamaber sicher entschwindet das Lächeln von Johns Gesicht.

„Dumeinst das ernst, oder?"

DieAntwort des großen Mannes ist ein ernster Blick. Ein eindeutiges„Ja"
„W.. wer ist die Glückliche?"

Sherlocksagt immer noch nichts.

„O..Oderder... du weißt, das wäre okay.", fügt der Kleine hektischhinzu.

„Daskann ich dir nicht sagen."

Johnist, wie so oft, mal wieder verwirrt. Sherlock richtet seinen Blickauf sein Essen, dreht ein paar Nudeln auf seine Gabel und steckt siesich in den Mund. Dabeischielt er zu seinem Gegenüber, dem immer noch ein dickesFragezeichen im Gesicht stand.

„Wieso nicht?" Johnhat seinen Kopf schief gelegt.

„Nun, sagen wir so: Ichwäre dazu in der Lage, bloß würdest du es nicht wissen wollen."

„Das weißt du nicht.Also kenn' ich ihn - äh sie.. oder was auch immer."
„Offenkundig."

„Sagstdu mir denn wenigstens was.. Wie soll ich sagen... Was für eine ArtMensch es ist?"
„Nun, diese Ausdrucksweise lässt sich nichtklar deuten, aber da du vorher ein Problem mit der Geschlechterfragehattest nehme ich an, dass du darauf hinaus willst?"
„Ja. Ja,ich denke schon."
„Es ist ein Mann."

„Dir ist bewusst, dassdu damit den Kreis der möglichen Personen reduzierst? Du kennstnicht viele Männer."
„Ja, dessen bin ich mir bewusst. Ichkenne allerdings auch noch weniger Frauen, wenn du das damit so sagenwillst."
„Und.. dieser Mann... Weiß er es denn auch? Ichmeine... Weiß er wie du... fühlst?"
Dafür, dass John zuAnfang nur über die Aussage des verliebt sein schmunzeln konnteschenkte er der Sache nun doch erstaunlich viel glauben.

„Davon ist nichtauszugehen.", sagt Sherlock nachdem er seine Spaghetti runtergeschluckt hat. Er wischt sich mit der Serviette den Mund ab undtrinkt einen Schluck Pfefferminz-Tee. John fällt jetzt auf, dass ernoch nicht einen bissen von dem Essen hatte, weshalb er sich schnelleine Gabel davon in den Mund schiebt. Genießbar. Sogar mehr als das.Mrs. Hudson hatte beste Arbeit geleistet. Bloß waren die Spaghettimittlerweile stark heruntergekühlt und wohl nicht mehr so lecker wieam Anfang.

„Und meinst du, erfühlt ähnlich?"
„Leider muss ich das verneinen, John. Eswäre... bloß zu hoffen."

Aus unerfindlichenGründen macht diese Antwort John unglaublich wütend. Sein besterFreund ist, vermutlich zum ersten mal, wirklich verliebt. Er willnicht zulassen, dass man ihm da einfach so das Herz bricht. Der Arztbeugt sich über den Tisch und klopft seinem großen Freund auf dieSchulter.
„Schmeckt übrigens sehr gut, dass Essen."Zugegeben, das ist ganz leicht übertrieben, aber gut schmeckt es aufjeden Fall.

„Wäre es sehrunhöflich, wenn ich mich jetzt schlafen legen würde? Ich bin etwasgeschafft."

„Nein, kein Problem.Aber nur weil ich es bin. Bei anderen sollte man das nicht tun."

Diesen Worten zufolge,bleibt Sherlock sitzen und fragt John nach seinem Tag. Weshalb er soanstrengend gewesen sei. Nach ein wenig Smalltalk stellt er seinenTeller in die Spüle und geht dann doch eine kurze Zeit vor John insBett.

Der, von den beiden dernoch wach ist, räumt die restlichen Sachen weg. Als er die Resteseiner Tomatensoße in den Mülleimer kratzt, sieht er dieentsorgten, wunderschönen Origami Faltereien. Kurz lächelt er, dochdas verflüchtigt sich schnell. Warum hat er sich solche Mühegemacht?

John schleicht leise dieTreppe hinauf. Auch er legt sich jetzt schlafen. Ziemlichnachdenklich, über die neuen Erkenntnisse des Abends. Besonders überdie am meisten überraschende, dass es Sherlock möglich ist sich zuverlieben.

Was in den letzten Jahrenalles geschehen war... Und wie sehr sich die beiden Bewohner der 221BBaker Street dadurch haben verändern lassen...



//Tut mir leid, dass der Teil so lang ist und der davor so kurz aber eine andere Aufteilung hätte für mich nicht wirklich Sinn gemacht. Und Entschuldigung, dass so oft die Leerzeichen fehlen. Das passiert aus irgend einem Grund immer beim kopieren.
Danke, dass du bis hier gelesen hast und viel Spaß weiterhin. <3

Was wär' wenn's so einfach wär'?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt