Kapitel 5: Spaziergang

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Nach einem angenehmen Traum erwache ich mit einen Lächeln, welches jedoch sofort verschwindet. Ich bin immer noch hier, die Mörderin ist schon wach und...pfeift? Das Geräusch, das mich geweckt hat, stammt wohl von ihr. Sie sitzt vor einer mobilen Kochplatte, in der eine Suppe blubbert. Als ihr Blick kurz zu mir schweift erstirbt das Pfeifen sofort, ihr Gesichtsausdruck wird wieder hart. Diese Seite von ihr hätte ich wohl nicht sehen dürfen. Jetzt bin ich diejenige, die lächelt. Das Ungeheuer hat also doch Gefühle. Ich muss sie nur genügend manipulieren und jede Schwäche sofort ausnutzen, dann werde ich mein Ziel erreichen. Beim Gedanken an Yukki ist mir wieder zum heulen zumute. Die Mörderin wird für alles bezahlen. Ich beobachte Lucy noch eine Weile, wie sie erstaunlich unbeholfen in dem Topf rührt. Als hätte sie das noch nie gemacht. Schließlich befreit sie mich von den Fesseln und gibt mir einen Löffel. Die Suppe ist leicht zerkocht und am Boden angebrannt, aber ich löffle sie trotzdem gierig. "Du gehst heute mit mir nach draußen und suchst diese Tagebuchträger." Wenig überrascht sehe ich sie an. Nach dem gestrigen Abend war mir klar, dass es früher oder später so kommen würde. Mit ihren Fähigkeiten würde ich dir anderen im Nu erledigen und dann stände mir niemand mehr im Weg. In meiner Welt wird es keine Diclonius mehr geben und vor allem keine Lucy.


Ich schlucke noch schnell das restliche Essen herunter und will mich aufsetzen, als ich plötzlich einen unangenehmen Druck in meinem Kopf spüre. Dann wird wieder alles schwarz.

Als ich wieder zu Bewusstsein komme, höre ich Vogelgezwitscher. Sind wir im Wald? Etwas weiter entfernt dringt das Geräuch von vorbeifahrenden Autos an mein Ohr. Irgendjemand, vermutlich Lucy, trägt mich darauf zu. Die Berührung ist ganz sanft und vorsichtig, als wollte sie mich nicht zerbrechen. Es ist völlig anders als bisher und ich beschließe meine Augen noch etwas geschlossen zu halten. Irgendwie ist es schön. Meine Eltern sind nie so mit mir umgegangen... Sogar Yukki hat mich nie wirklich berührt. Aber ich liebe Yukki! Das hätten wir alles noch nachholen können, wenn diese Schlampe ihn nicht getötet hätte! Ich breche in Tränen auf und fange an zu schluchzen, worauf hin mich das Monster mit einem erschrockenen Laut fallen lässt. Ungebremst schlage ich auf dem harten Boden auf und ich kann einen Schmerzenschrei nicht unterdrücken. "Aufstehen!", blafft mich die Kreatur an und ich stütze mich hoch, wieder mit Hass erfüllt. Wie kam ich nur auf den Gedanken, sie könne nett sein? Je eher sie stirbt, desto besser. Ohne ein weiteres Wort laufen wir weiter bis zu einem kleinen Dorf. Überrascht erkenne ich es wieder. Das ist ein Vorort meiner Heimatstadt! Zum ersten mal wird mir wirklich bewusst, was ich jetzt vorhabe. Ich muss die restlichen 3 Tagebuchbesitzer finden und töten. Ohne Yukki. Zusammen mit dem Ungeheuer.

"Weitergehen!" Ich spüre wieder diese seltsame, unsichtbare Präsenz und laufe wieder los. "Wenn du versuchst zu flüchten oder um Hilfe schreist, bist du tot.", zischt sie mir ins Ohr. Sie kommt mir so nahe, dass ich ihren Atem auf meiner Haut spüren kann. Sofort bildet sich eine Ekelgänsehaut und ich ziehe meinen Kopf angewiedert zur Seite. Dennoch läuft sie exrem nah neben mir. Es sieht aus, als wären wir beste Freundinnen oder sogar ein Paar. Bei dem Gedanken breitet sich ein ungewohntes Kribbeln in meinem Magen aus. Bestimmt muss ich mich gleich übergeben. Ich schiele rüber zu Lucy und bemerke, dass sie mit einem irritierten Gesichtsausdruck auf mein Handy schaut. Ich versuche etwas zu erkennen, aber sie ist ein ganzes Stück größer als ich. Wie alt sie wohl ist? 16? 18? Oder vielleicht sogar schon über zwanzig? Ich kann sie kaum einschätzen, bei ihrer merkwürdigen Sprechweise und dem erwachsenen Auftreten. Aber an anderen Punkten wirkt sie wieder unerfahren wie ein Kind... Ich bin völlig in Gedanken versunken, als mich Lucy plötzlich in eine Gasse zieht. Verwirrt beobachte ich dich Straßen. Nichts besonderes zu sehn, nicht einmal ein Mädchen mit pinken Haaren. Versteckt sie sich etwa vor dem wütenden Mann mit der Sonnenbrille? Ich betrachte den Kerl genau und entdecke zu meiner Überraschung eine Handfeuerwaffe, die er notdürftig unter seinem Hemd versteckt hat. Ist er etwa hinter der Diclonius her? Und warum ist er dann noch nicht tot? Die Straße ist fast leer, es wäre einfach ihn umzubringen.

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Tut mir Leid, dass ihr so lange auf das nächste Kapitel warten musstet. Ich hatte einee schreckliche Schreibblockade und noch dazu ziemlichen Schulstress (Die Autoren unter euch kennen das sicher) Hoffentlich habt ihr trotzdem viel Spaß an dem neuen Teil!

Yandere Love Is Bloody (GirlxGirl, Girlslove, Yuri)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt