Kapitel 10

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Pov Taddl

Wütend schlug ich gegen die Wand, was ich auch schon nach wenigen Momenten bereute, da sich nun ein starker Schmerz durch meinen Arm zog. Schnell rannte ich Ardian nach und somit aus dem Gebäude. An der Straße angekommen sah ich mich hektisch um, wobei ich gerade so noch einen Blick auf ihn erhaschte, wie er um eine Ecke bog. Keuchend rannte ich ihm so schnell ich konnte nach, bis ich ihn schließlich eingeholt hatte und nach seinem Arm griff. "Was willst du noch?!" keifte er mich wütend an, wobei ich direkt in mir zusammensank. "Es tut mir so leid. Ich tue so etwas nie wieder, Versprochen." Mein letzter Satz war fast nurmehr ein Hauchen. "Bitte hass mich nicht."

Angesprochener brummte nur etwas unverständliches und ging weiter, doch diesmal folgte ich ihm nicht.
Es würde ihn nur noch wütender machen.

Niedergeschlagen und träge machte ich mich auf den Weg nach Hause. Heute wollte ich einfach nichts mehr machen, dazu war bereits zu viel passiert.
In meiner Wohnung angekommen ließ ich mich ins Bett fallen und mein Blick fiel auf das Bild neben meinem Bett, welches mich anzusehen schien.
Langsam setzte ich mich auf und erwiderte den fast realen Blick meiner Mutter.

"Hallo Mama." nuschelte ich, ohne den vermeintlichen Augenkontakt zu brechen.
"Weißt du was? Ich habe mich verliebt. In seinen Jungen aus meiner Schule. Ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass ich schwul bin. Weißt du, er ist irgendwie einfach so anders. Und das fasziniert mich. Er scheint mich zwar nicht sonderlich zu mögen, doch ich bekomme ihn einfach nicht aus dem Kopf. Seine Augen sind total verwirrend. Irgendwas zwischen blau und grün. Und seine Haare sind immer zerstrubbelt!" leicht musste ich kichern. "Die scheint er nicht in den Griff zu bekommen."
Kurz schwieg ich und betrachtete eine Weile das Bild.
"Ich hätte dir das eigentlich viel lieber persönlich erzählt, als bloß mit einem Foto zu reden." hauchte ich, während auch schon die erste Träne mein Auge verließ und ich leise seufzen musste.
"Ohne dich ist es hier so leer. Ich fühle mich so alleine." Fast schon in Zeitlupe sah ich mich in meinem Zimmer um.
Fest kniff ich meine Augen zusammen, als ich an den Tag zurückdachte, an dem ich in der Schule einen Anruf vom Krankenhaus bekam. Es war nun ziemlich genau ein Jahr her, doch ich erinnerte mich an jedes Wort, welches der Arzt damals zu mir gesagt hatte.

"Es tut mit unheimlich leid, ihnen das hier mitteilen zu müssen. Ihre Mutter, Eveline Tjarks, ist vor wenigen Minuten-"

Ein Schluchzen unterbrach meine Gedanken.
Warum sie?

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By me & so

Fears. |-Tardy / PartnerFanFiction mit @HappySelectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt