Scott war erst gegangen, als er nicht mehr anders konnte, aufgrund des Spiels gegen die Devenford Prep. Ich hingegen hatte mich direkt hingelegt und war eingeschlafen. Die darauffolgenden Tage waren seltsam und traurig für uns alle. Mysteriöse Tode häuften sich immer weiter, die garantiert mit der Todesliste zu tun hatten, Liam war kaum aufzufinden, doch wenn man ihn sah, war er komplett abweisend und ständig versuchte Peter irgendwie an mich heranzukommen, doch Derek blockte diese Versuche gekonnt ab. Dazu kam noch, dass ich in den letzten Tagen seltsam oft von Derek träumte. Ich träumte von seinem Tod und dies machte mir stärker zu schaffen, denn das letzte Mal, als ich von so einer Situation geträumt hatte, starb eine Freundin des Rudels.
Gerade hatte mich Stiles angerufen und mich gefragt, ob ich zu ihm kommen konnte. Ich hatte mich also auf mein Fahrrad gesetzt und saß nun neben Lydia am Laptop, während Stiles mir erklärte, dass sie in den letzten Tagen noch einen weiteren Teil der Liste geknackt hatten und nun auch den letzten Teil versuchten zu entschlüsseln.
„Ganz langsam...", begann ich, „Wie habt ihr den zweiten Teil geknackt?"
„In Beacon Hills gibt es noch eine weitere Banshee... Meredith Walker. Sie hatte anscheinend unterbewusst meine Hilferufe gehört und versuchte uns zu helfen. Sie hatte aber nur wirre Zahlen für mich parat und ich hatte erst nicht verstanden, was diese zu bedeuten hatten, doch irgendwann hatte ich eine Idee. Sie hatte mir die Nummern 2-4-3-6 gegeben. Klingelt es bei dir?", meinte Lydia dann, doch ich schüttelte den Kopf.
„A-I-D-E", fing Stiles an zu erklären, „Dann fehlte da noch ein N. Es ging nach den Nummern auf einem Telefon. Aiden. Der Name von Lydias Exfreund, der ebenfalls an dem Tag starb, als Allison starb."
„Wieso erzählt mir das keiner?", fragte ich schockiert.
Lydias Blick ging gegen den Boden, bevor sie murmelte: „Ich bin ehrlich mit dir... Wir dachten nicht, dass es für dich wichtig wäre."
Ich sah sie mit leicht offenem Mund an, bevor ich antwortete: „Wir sind doch Freunde, oder nicht?"
Die beiden nickten.
„Dann hört auf mir Dinge zu verheimlichen.", meinte ich dann und biss mir auf die Wange. Eigentlich hatte ich gut reden. Ich hatte bis jetzt niemanden, außer Scott, so wirklich von meiner Familie erzählt.
Wieder nickten sie.
„Könnt ihr mir die Liste zeigen?", wollte ich wissen und Lydia nickte, bevor sie sie mir hinhielt.
Ich scannte die Namen, als mir sofort einer ins Auge sprang.
„Brett?", fragte ich schockiert und Stiles und Lydia begannen zu nicken.
„Erst ist Beta.", erklärte sie mir und atmete tief durch. Ich fragte mich, wer noch alles übernatürlich war, ohne, dass wir es wussten.
„Tut mir leid, wenn ich das jetzt so sagen muss, aber ihr solltet jetzt euer Gedächtnis anstrengen und alle Namen von Toten, die mit dem Rudel in Verbindung stehen, ausprobieren."
So machten wir uns an die Arbeit, die lediglich darin endete, dass ich mir, nach zwei Stunden, frustriert durch die Haare fuhr und murmelte: „Das waren einige..."
„Das kann doch nicht sein.", stieß Stiles frustriert aus, „Mir fällt kein einziger Name mehr ein."
„Als ob 45 Leute nicht genug wären.", murmelte ich leise und musste erst einmal verarbeiten, was das Rudel in knapp zwei Jahren alles erlebt hatte.
„Wir sind beide Banshees! Uns muss doch noch irgendjemand einfallen!", murmelte Lydia frustriert und ich wollte ihr gerade zustimmen, als mir etwas einfiel.
„Moment mal...", murmelte ich und hatte somit die Aufmerksamkeit der anderen beiden, „Banshees haben die Gabe den Tod vorauszusehen. Genauso hatte Scott mir das erklärt."
„Und jetzt?", fragte Lydia und schien nicht zu wissen, was ich damit meinte.
„Der Schlüssel muss jemand sein, der noch nicht tot ist...", murmelte Stiles dann.
„... Es aber sein wird, richtig.", meinte ich dann.
„Fällt dir jemand ein?", fragte Lydia mich und schien schon zu wissen, dass ich eine Vermutung hatte. Augenblicklich wurde ich traurig, als ich an meine Träume dachte. Ich nickte.
Langsam und bedacht schob Lydia ihren Laptop in meine Richtung und ich starrte auf den Bildschirm, der zeigte:
C:// PASSWORD:_________________
Stiles setzte sich links von mir, während Lydia von rechts auf den Bildschirm sah. Ich schluckte schwer, bevor ich endlich zu tippen begann.
D...
E...
R...
E...
K...
Mein Herz raste, während ich hoffte, dass mein Hirn mir ein verdammtes Mal einen Streich spielte.
ENTER.
Ich atmete stockend aus, als die wirren Buchstaben vor mir, sich zu Namen zusammen setzten und jeweils einen Preis dahin anzeigten. Ich sah erst zu Lydia und dann zu Stiles.
„Ich hab es geträumt.", flüsterte ich leise, „Derek wird sterben."
Sofort legte Stiles einen Arm um mich. Ich war noch nicht fähig den letzten Teil der Liste anzusehen.
„Alles wird gut werden. Wir sorgen dafür, dass er irgendwie am Leben bleibt.", versuchte Stiles uns alle zu beruhigen, als Lydia auf einmal meinte: „Ihr solltet euch die Liste ansehen."
Erst erkannte ich Bretts Schwester Lori, dann erkannte ich sofort den Namen meiner Mutter und atmete frustriert durch. Ich hatte es bis jetzt nicht geschafft mit ihr zu reden und im Angesicht, dass sie auf einer Abschussliste stand, kam ich um dieses Gespräch so langsam nicht mehr herum.
Eine Sache verwirrte mich aber, die ich nun auch kundgab: „Wieso stehe ich auf keinem Teil der Liste?"
„Ich will dich nicht verunsichern, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du das hier bist.", flüsterte Lydia und zeigte auf den Namen Alicia Hale.
„Die Liste muss einen Fehler haben.", meinte ich dann verwirrt, „Ich heiße nicht Hale. Warum heißt Malia auf der Liste Hale?"
Ein Blick zu den anderen verriet mir, dass sie es genauso wenig wussten.
„Ich werde gehen.", meinte ich und bevor die anderen mich aufhalten konnten, war ich aufgesprungen und ging schnellen Schrittes nach Hause.
Ich konnte und wollte die Welt nicht mehr verstehen. Eigentlich dachte ich, das Lösen des letzten Teiles würde uns helfen, aber alles, was es tat, war, mich noch mehr zu verwirren.
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I WANT YOU TO SCREAM ¹
Fanfiction[TEIL 1/4] Alicia McClark wusste vielleicht schon lange, dass etwas nicht mit ihr stimmte, da nicht unbedingt jeder den Tod anderer Menschen voraussah, wenn er schlafen ging. Doch niemals hätte sie gedacht, dass sich ihr Leben so schnell und drastis...