Suche nach Ruhe

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Zwanzig Minuten waren vergangen, seit sich diese Malia einfach in einen Kojoten und wieder zurück verwandelt hatte und ich starrte immer noch genauso verdutzt geradeaus.

„Willst du vielleicht etwas sagen?", fragte Stiles dann vorsichtig und sofort schwankte mein Kopf verdattert in seine Richtung: „Was soll ich denn sagen? Herzlichen Glückwunsch, ihr könnt mich einweisen?"

Sofort verzog sich Stiles' Gesicht zu einer geraden Linie und er blickte mich entschuldigend an, während ich langsam wieder zu Scott sah. Dieser merkte auch, dass Malias Verwandlung vielleicht nicht gerade das Richtige gewesen war, in meinem sowieso schon verwirrten Zustand.

Niemand sagte etwas in den nächsten fünf Minuten, bevor er an der Tür klopfte und wenig später eine Frau hereinkam in Arbeitsklamotten. Sie hatte lange dunkelbraune Haare, die mit einer Haarspange weggesteckt waren und sie sah Scott verdächtig ähnlich.

„Ich bin Ms. McCall-...", begann sie freundlich und sah dann die Leute im Zimmer stehen, „Was macht ihr denn hier? Raus hier! Ihr könnt das Mädchen auch wann anders noch verstören."

„Das kommt vielleicht etwas spät.", murmelte Scott entschuldigend und Melissa blickte ihn entsetzt an, bevor sie ihn mit ihrem Klemmbrett schlug und allen erneut befahl zu gehen. Der Raum war schneller leer, als ich ‚Banshee' sagen konnte.

„Tut mir leid, Kleine.", murmelte Melissa dann führsorglich und fasste mir an die Stirn und anschließend an die Wangen, um zu checken, ob ich noch sehr warm war, „Das hätten sie dir in Ruhe beibringen sollen."

„Sind Sie auch eins dieser Wesen?", fragte ich sofort, was sie zum Schmunzeln brachte: „Nein, aber Scott ist mein Sohn und ich weiß über das Alles hier Bescheid."

Ich nickte und atmete tief durch, während sie auf ihr Klemmbrett schrieb.

„Du kannst nach Hause gehen. Deine Mutter wartet unten auf dich im Auto.", murmelte sie dann und lächelte mich freundlich an, bevor sie zur Tür ging und sich dann noch einmal zu mir drehte: „Du kannst mich gerne Melissa nennen. Ich denke nämlich, dass wir uns demnächst noch öfter sehen werden."

Damit verließ sie das Zimmer und ich setzte mich zum ersten Mal heute wirklich auf. Ich hatte die erworbenen Informationen noch nicht einmal im Geringsten verarbeitet, aber wusste, dass ich gleich zu meiner Mutter ins Auto steigen müsste, ohne, dass sie merkte, dass ich nun von der Existenz von Werwölfen wusste.

Zwanzig Minuten voller Verzweiflung war ich schließlich auf dem Weg zum Ausgang und hatte doch tatsächlich gehofft, dass ich dies alleine tun konnte, doch Scott machte mir da einen Strich durch die Rechnung.

„Komm doch heute Abend zu mir und dann reden wir noch einmal in Ruhe. Das Schuljahr beginnt schließlich in einer Woche und ich will dich auf alles vorbereiten.", plapperte er weiter und mir riss schließlich der Geduldsfaden.

„Ich glaube, ich höre nicht richtig! Wie wäre es damit:  Ihr lasst mich einfach in Ruhe... Ich lebe mein Leben genauso wie vorher und ihr Eures. Ich wechsle nämlich erst dieses Jahr auf eure Schule und möchte das so entspannt wie möglich über die Bühne bringen, ohne auf halben Weg von einem Werwolf zu Mittag verspeist zu werden.", zischte ich ihn an und lief weiter auf den Parkplatz zu, wo ich das Auto meiner Mutter bereits erkannte.

„Alicia, hör mir zu! Ich weiß, dass das Alles unglaublich verwirrend für dich sein muss, aber es gibt da noch so Einiges, was du wissen solltest.", redete er weiter auf mich ein und hielt mich sogar am Arm fest, dass ich ihn ansah. Er wollte mich mit seinem Blick überzeugen aber es half nichts.

Ich schnaubte lediglich verärgert, bevor ich mich aus seinem Griff löste und meinte: „Bis in einer Woche, McCall."

Damit lief ich zum Auto meiner Mutter und ließ Scott, verwundert dreinblickend, auf dem Asphalt stehen. Als ich ins Auto meiner Mutter stieg, sah sie gerade noch einmal zu Scott und meinte dann: „Hübscher junger Mann, oder nicht?"

„Mom!", mahnte ich sie, während sie lächelnd den Motor startete.

„Ich mein ja nur. Ich finde ihn sympathisch.", entgegnete sie mir, bevor sie ausparkte und losfuhr, während ich hoffte, dass ich nie wieder etwas mit ihnen allen zu tun hatte.

I WANT YOU TO SCREAM ¹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt