Der Lärm

20 1 0
                                    

Zu „La strada entra nella casa (Die Straße dringt in das Haus)" von Umberto Boccioni

Der Lärm:

Drin die Farben kalt wie Schnee
Still und leise wie eine Todesfee
Drück die Klinke runter und geh hinaus
Und draußen ein Gelärm von Haus zu Haus

Wimmelnde Menschen, hämmernde Schläge
Rufende Frauen und laute Wege
Rot sich färbt der Lärm so laut
Ein Gewitter an Geräuschen sich vor mir graut
Und bauend die Arbeiter den Besen schwingen
Das Trommeln der Hämmer sich rasch erklingen
Pferde scharren harsch mit ihren Hufen
Versuchen leis mir etwas zu zurufen

Doch der Lärm des Gang und Gebe
Sich auf meine Ohren klagend lege
Das Gewirr der Menschen draußen
Und das Arbeiten der Männer außen
Lassen keine Ruhe zu
Zerreißen seinen Samthandschuh

Und fangen an die Häuser zu kippen
Umschließen einen mit ihren Gerippen
Weiß auch jedermann so bald
Lässt der Lärm einen nicht kalt

Die Straßen füllen sich mit Geräuschen
Mit ihren lauten Tönen sie einen täuschen
Farben klar wie Wasser dringen in mich ein
Die Neides Farbe soll es sein
Sticht heraus wie der rote Lärm
Verstrickt sich in meinem Gedärm
Und ruhiger werden Farben und Töne
Weiter hinten, kein Klagen nur Schöne

Laut und wippend zeigt mir die Welt
Das Haus den Lärm gewagt von sich hält
Doch von draußen versuchen Geräusche hinein zu dringen
Und die Ruhe von Innen mit Lauten zu bezwingen
So steh ich hier in weiß und blau
Und betrachte allein den Häuserbau


One BlinkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt