-Vier-

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Wordcount: 1194  

𝐿𝑖𝑛𝑎

Wer zur Hölle war er?

Was soll ich jetzt nur tun? Soll ich ihn einfach auffordern zu gehen? Das wäre, dass was eine Normale Person tun würde, aber ich war nun mal nicht ganz normal. Ich war Angelina Bailey und sprach in meinen Kopf mit mir selbst. Der Typ starrte mich einfach ununterbrochen an.

"Hey", sagte ich leise und schenkte ihm ein herzliches lächeln. Irgendwie kam er mir bekannt vor, doch ich konnte sein Gesicht nicht einordnen.

"Hi.", seine Stimme klang monoton.

"Wollen sie nicht Platz nehmen, ich glaube es gibt eine menge Klärungsbedarf.", meinte ich und zeigte auf den Stuhl neben dem Bett. Habe ich gerade einen völlig fremden darum gebeten in meinen Zimmer zu bleiben? Ja, ja das hatte ich und mir durchaus bewusst wie verrückt dies war. Der Typ nickte nur knapp und setzte sich auf den Stuhl. Ich sah ihn direkt an. Aus einem unerklärlichen Grund, zuckten meine Mundwinkel etwas nach oben als ich ihn ansah.

<Fuck, der sieht ja richtig gut aus.>, tönte Lyra und wackelte mit den Augenbrauen.

"Uhm, ich bin übrigens Bucky.", stellte er sich knapp vor.

"Lina, aber dass wissen sie ja wahrscheinlich schon. Ich will gar nicht lange drum reden, also frag ich lieber direkt; Was machen sie hier, wer genau sind sie, was wollen sie und warum denkt die Krankenschwester dass ich mit Ihnen verheiratet bin?", die Fragen sprudelten nur so aus mir heraus.

Bucky kratze sich nachdenklich an seinem Kinn. Gerade als er seinen Mund öffnete um etwas zu sagen, klopfte es WIEDER an der verdammten Tür. Genervt rief ich herein.

"Mum?!", verwundert starrte ich die Frau an die gerade mein Zimmer betrat. Sie ging sofort auf Bucky zu.

"Ich danke Ihnen vielmals, dass sie meiner Bitte nachgekommen sind Sergeant Barnes.", sagte sie fröhlich. Mum legte ihre Handtasche auf den Tisch, vorsichtig setzte sie sich neben mich auf das Bett.

Sergeant Barnes?

"Och Schätzchen, lass dich mal ansehen. Du siehst verwahrlost aus, zum Glück habe ich immer eine Haarbürste in meiner Handtasche. Wie geht es dir eigentlich? Hast du starke Schmerzen? Dad wollte eigentlich mitkommen, aber es kam etwas dazwischen. Er wird vorbeischauen sobald er Zeit hat.", plapperte sie drauf los und kämmte mir das Haar.

Beatrice Bailey war in meinen Augen nicht nur die Schönste Frau, in diesem Universum, nein Sie war auch mit Abstand die Stärkste Frau, die ich je in meinen Leben gesehen hatte. Sie war einfach Großartig und sah für ihre 63 Jahre noch unvorstellbar gut aus.

Mum und ich hatten Äußerlich keinerlei Ähnlichkeit. Sie war eine Schlanke Frau von 1,85m. Ich dagegen hatte einen eher Birnenförmigen Körper und war gerade einmal 1,70m Groß. Sie hatte üppiges Blondes Haar mit vereinzelten Grau Strähnen, Hell-Braune Augen und keinerlei Falten in ihrem Perfekten Gesicht. Und was war mit mir? Ich hatte Rotes Haar, eher Graue als Blaue Augen und vereinzelte Sommersprossen in meinen Gesicht.

Damals wurde ich häufig gefragt, ob meine Eltern mich adoptiert hätten, da ich keinerlei Ähnlichkeiten mit ihnen hatte. Ich dachte adoptiert zu sein, sei etwas schlimmes aber zu meiner Verteidigung ich war erst 5 oder 6. Kaum merkbar schüttelte ich mit den Kopf und sah meine Mum an, die sich gerade auf die Kante des Bettes setzte. Sofort fing sie an, an meinen Haaren rum zu zupfen. Bucky sah mich schief an, auf seinen Lippen lag ein belustigtes lächeln.

Ich liebe meine Mutter, aber sie sprach immer etwas viel. Oftmals hatte ich gar keine Chance zu antworten, weil sie dann schon wieder über ein anderes Thema sprach.

Sergeant Barnes. Wieso kam mir dieser Name so bekannt vor und woher kannte Mum ihn? Fragend verzog ich mein Gesicht.

"Mäuschen, nun sag schon wie geht es dir?", fragte sie mich erneut. Ihre Stimme war so sanft und beruhigend.

"Überraschenderweise geht es mir ziemlich gut. Der Arzt und die Schwester waren richtig verwirrt, als ich Ihnen sagte das ich kaum Schmerzen habe.", sagte ich total Gedankenverloren.

"Im Ernst?", fragte sie irritiert.

Ich zog die Decke beiseite und zeigte auf mein Eingegipstes Bein. "Es fühlt sich lediglich so an, als wäre es eingeschlafen. Bevor du fragen solltest, nein ich bin nicht auf Schmerzmittel. Die haben mir das Letzte mal etwas nach der OP verabreicht.", erklärte ich Mum.

Sie warf mir einen undefinierbaren Blick zu. Dann schüttelte sie einfach den Kopf und fing an zu erzählen wie über aus Glücklich sie doch sei, dass ich noch am Leben war. Mein Kopf stellte nach kurzer Zeit auf Autopilot und verwandelte Mum ihre Worte in ein Weißes Rauschen.

Woher kennen wir den Namen Barnes, Lyra?

<Es Leben nach aktuellem stand knapp 250.000 Menschen, in den Vereinigten Staaten die den Nachnachnamen Barnes tragen.>, Lyra schob sich die dicke Hornbrille zurück auf die Nase. Das bringt mich jetzt auch nicht weiter. Ich sah nachdenklich aus dem Fenster. Bucky saß einfach nur still da, sein Blick war gen Boden gerichtet. Und meine Mum plapperte weiter und weiter.


"Oh Schätzchen, ich weiß dass du schnell überfordert bist, aber Noa möchte nach der Arbeit noch einmal vorbeikommen. Sie könnte dir auch gleich frische Kleidung mitbringen.", hörte ich sie in der Ferne sagen. Geistesabwesend schüttelte ich mit dem Kopf.

"Nein Mum bitte nicht. Ich möchte Noa heute nicht sehen.", ich wandte meinen Blick von dem Fenster ab und sah meiner Mutter direkt in die Augen.

Sie sah mich verwundert an. "Aber wieso denn nicht?", wollte sie von mir wissen. Doch ich konnte ihr darauf keine Antwort geben. Mir war nicht einmal bewusst, wieso ich Noa nicht sehen wollte. Vielleicht lag es daran, dass sie mich vor dem Anschlag auf die Kanzlei anrief und wissen wollte wo ich war. Aber wie immer wimmelte ich sie nur ab.

<Süße, ich weiß du willst das jetzt nicht hören, aber du wimmelst Noa schon wieder ab.>
-Da hast Recht, ich will das wirklich nicht hören.

"Ehm, Beatrice ich glaube, dass es wirklich ein bisschen zu viel für Lina wäre, wenn Noa Heute noch zu Besuch kommen würde. Vielleicht wäre es besser, wenn Sie morgen vorbei kommen könnte. Wenn es Lina recht wäre, könnte ich für sie ja ein paar Sachen aus ihrem Apartment holen.", sagte Bucky plötzlich.

Mum warf Bucky einen Todesblick zu, doch ich war froh und dankbar für das was er sagte. Immerhin drückte er es um einiges Höflicher aus, dass ich keinen Bock auf Noa hatte. Mein Blick wanderte zu Bucky rüber, der mich fragend anblickte.

"Bucky hat recht, Mum. Die wollen Heute noch ein CT bei mir machen und dann wäre mir Noa ihr Besuch tatsächlich zu viel. Sie kann ja morgen kurz vor der Arbeit vorbeikommen, wenn das für sie in Ordnung wäre. Oh und kannst du Bucky den Ersatzschlüssel geben? Meine Tasche ist weg..", sagte ich in einem ruhigen Ton.

Widerwillig akzeptierte Mum meine bitte. Sie verabschiedete sich von mir und verließ dann mit Bucky das Zimmer. Im gehen flüsterte sie ihm noch zu, dass er es bloß für sich behalten soll. Was auch immer das schon wieder zu bedeuten hatte.

Oh Gott was hatte ich nur getan?
<Du hast deine Mum gebeten, einen fremden in dein Apartment zu lassen. Bist du eigentlich geisteskrank? Wir kennen diesen Typen nicht. Das einzige was wir wissen ist, dass er Sergeant Bucky Barnes heißt. Mensch, Angelina Collins. Es ist meine Aufgabe verrückte Entscheidungen zu treffen, nicht deine!>, hysterisch fuchtelte Lyra mit ihren Armen durch die Luft, doch ich ignorierte ihr Geschnatter.

Ja, ich hatte gerade eine äußerst riskante Entscheidung getroffen, aber ich hatte das Gefühl das ich diesen Typen schon länger kenne und ihm vertraue.

Habe ich über Nacht meinen verstand verloren?

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'Cause I really always knew that my little crime
Would be cold, that's why I got a heater for your thighs
And I know, I know it's not your time
But bye, bye


*Rechtschreibung, sowie Logikfehler werden noch in Zukunft überarbeitet.

Remember Me - A Bucky Barnes FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt