Kapitel 1

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Ich kann das nicht tun, dachte Beca sich. Sie überprüfte die Uhr ihres Urgroßvaters noch einmal, um sicherzustellen, dass es nicht der gleiche Fall wie beim letzten mal war. Jedoch setzte die Armbanduhr den Countdown fort. Noch eine Stunde, 23 Minuten und 14 Sekunden, dann sollte die Zeit gekommen sein. Die Braunhaarige checkte ihr Outfit ein weiteres Mal im Spiegel und lächelte zufrieden darüber, dass man ein paar ihrer Tattoos und auch viel ihrer Haut sah. Sie wollte die Person, die sie durch ihr Schicksal treffen würde, beeindrucken, jedoch nicht so scheinen, als wenn sie wüsste, dass es passiert. Ich werde heute meinen Seelenverwandten treffen, dachte Beca sich aufgeregt. 

Uhr, die ihr Handgelenk schmückte, hatte sie bekommen, als sie 11 Jahre alt war, das letzte Mal, dass sie ihren Urgroßvater sehen würde. Er erklärte ihr, dass die Armbanduhr in der Familie weitergegeben wurde und dass sie ein paar Generationen überspringen wird, und zwar zu demjenigen, der sie am nötigsten braucht. Die Uhr, einmal von ihrem Besitzer getragen, zählt bis auf die Sekunde herunter, in der der Besitzer seinen Seelenverwandten trifft. Natürlich war Klein-Beca skeptisch, aber sie liebte ihren Uropa von ganzem Herzen und war dazu geneigt, ihrem Uropa zu glauben.

Der Mann war bei der Marine und hatte ihre Urgroßmutter nur einer Woche nach ihrem ersten Treffen geheiratet. Er erklärte der jungen Beca, dass die Uhr alamierte, als er sie traf und er wollte keine Sekunde ohne ihr verschwenden, vor allem, weil er wieder in den Krieg ziehen musste. Beca hatte immer diese Geschichte angebetet, aber sie wusste nichts von dieser Uhr, bis zu diesem Gespräch.

Der ältere Mann gab Beca die Uhr und sagte:"Bitte, Becs, trag sie für deinen Opa, in Ordnung? Sie wird dir genauso helfen, wie sie mir geholfen hat."

"Versprochen?", fragte Klein-Beca.

Der ältere Mann kicherte und hakte seinen großen kleinen Finger in Becas kleinen. "Versprochen! Und jetzt umarme deinen Opa, Zwerg." Er umarmte Beca und kämpfte mit seinen Tränen. Sein Vater hatte ihm die Uhr ehemals gegeben und es war das letzte Mal, dass er seinen Vater je gesehen hatte. Er wusste, seine Zeit würde zusehends kommen und er wusste, dass es das letzte Mal sein würde, dass er seine kostbare Urenkelin sehen wird, und das für eine sehr sehr lange Zeit.

"Ich hab dich lieb, Opa!", quiekte sie in seine Schulter.

"Ich habe dich mehr lieb, Beca."

Beca vermisste ihren Opa sehr und das machte sie noch nervöser, als sie schon war, aufgrund dieser Uhr, dessen Countdown rasch hinunterzählte. Sie saß an ihrem Computer und machte Musik, um ihre Tränen weg zu bekommen, als ihr Vater durch die Tür platzte. Er schaute Beca an und runzelte die Stirn.

"Beca", fing Mr. Mitchell an, "Solltest du nicht in der Vorlesung sitzen?"

"Ich beschäftige mich aber mit einer sehr philosophischen Frage. Die Ergebnisse sind die gleichen: Die Vorlesung ist immer noch scheiße, auch wenn ich nicht dort bin.", antwortete Beca monoton. Sie brauchte keinen weiteren Vortag von ihrem Vater, der ihre Leidenschaft zur Musik missbilligte, ganz besonders nicht an diesem Tag. "Beca..", seufzte Mr. Mitchell. "Ich gehe mir draußen die Stände anschauen.", warf Kimmy-Jin, Becas Mitbewohnerin, ein. Die stille, unfreundliche Zimmergenossin wollte außerdem nicht mehr den Streit zwischen Vater und Tochter mit anhören. "Ich auch!" Beca nutzte die Gelegenheit, um nicht mehr mit ihrem Vater diskutieren zu müssen. "Ich geh mir die Stände ansehen, mit meiner superguten Freundin Kimmy-Jin."

Kimmy-Jin schaute Beca an und rollte mit den Augen. Noch bevor Mr. Mitchell seinen Satz beenden konnte war Beca schon vor der Tür und machte sich auf den Weg zu den Ständen auf dem Campus. Als sie langsam hinausging, lächelte sie verschmitzt. Zeit dich zu sehen, wer immer du sein magst...

23 Minuten und 14 Sekunden blieben noch übrig. 

Beca lief ein bisschen herum und sah sich Clubs an, die für sie in Frage kämen. Jedoch konnte sie sich nicht wirklich darauf fokussieren. Sie wollte eine anständige Gruppe finden, bei der sie sich anschließen konnte, um ihrem Vater diesen Gefallen zu tun. Jedoch schaute sie fast die ganze Zeit nur um sich und fragte sich, wer die Person ist, in die sie sich verlieben sollte. 

Was ist, wenn es wieder einen blöden Fehler geben wird?, dachte sie sich besorgt. Einst war sie, als sie 16 Jahre alt war, auf dem Weg zu einer gigantischen Highschool Party, an der drei Highschools aus ihrem Bezirk teilnahmen. Die Uhr zählte runter von 16 Minuten, aber dann wurde sie von einem Auto angefahren, einen Block weg von der Party. Ihr ging es gut, aber sie musste genäht werden und konnte nicht mehr zur Party gehen. Als Beca wieder auf ihre Uhr schaute, war sie zurückgeschaltet und der Countdown fing neu an.

Sie war so frustriert an diesem Tag, dass sie alle vor den Kopf stieß, die  versuchten, sie zu trösten. Jeder dachte, es sei wegen ihrer Verletzungen, aber niemand konnte die Wahrheit vermuten. Beca war so aufgeregt, endlich ihren Seelenverwandten zu treffen und sie war so verärgert, dass sie es nicht konnte. Niemand wusste die Wahrheit über ihre Uhr, weil Beca wusste, wie unrealistisch es sein könnte.. Trotzdem vertraute sie in das Versprechen ihres Großvaters, denn er hatte es nicht gebrochen.

Nach einem ausgefallenem DJ-Stand und dem Treffen einer unterhaltenden Blondine, checkte sie noch einmal ihre Uhr. Noch 2 Minuten und 53 Sekunden.

Becas Herz pochte laut. Sie war so abgelenkt, dass sie direkt in jemanden hinein rannte. Sie stand von ihm auf und schaute einen Jungen mit einem sehr dummen Grinsen im Gesicht an. Beca erinnerte sich daran, dass er der Typ gewesen ist, der "Carry to my wayward son" sang, als sie an der Universität angekommen war. "Hey", sagte er freundlich.

Beca schenkte ihm ein schmales Lächeln und ging weiter in irgendeine Richtung. Sie überprüfte ein weiteres Mal den Countdown. Noch 55 Sekunden.

Okay, der dumm grinsende Junge ist es schonmal nicht, dachte sie sich.

Sie ging ein bisschen schneller, während sie sich umschaute. Könnte es ein Junge aus einer Studentenverbindung sein?  Oh, bitte nicht... Wie wäre es mit einem Schwimmer in Eierkneifern? Besser, aber immer noch, nein. Was ist mit -

"Hey! Hättest du Lust, für die Barden Bellas vorzusingen?" Beca schaute nach oben, um zu sehen, wer sie angesprochen hatte und schaute in strahlend blaue Augen, im Kontrast mit perfekten, welligen, langen, roten Harren. Beca zog eine Augenbraue nach oben, als sie ES hörte.

Beep, beep, beep, beep.

Beca schaute auf die blinkende Uhr an ihrem Handgelenk und bemerkte, dass der Countdown auf Sekunde Null stand. Beca erstarrte und spannte sich an, als sie realisierte, was es bedeutete. 

Frech, blauäugig, Rotschopf, Mädchen. Ihre Seelenverwandte.

"Ich.. Du.. äh.. Ich muss los.", sagte Beca schnell und rannte weg. 

Chloe runzelte die Stirn. "Das war ein bisschen merkwürdig.", murmelte sie. Aubrey schaute ihre beste Freundin an. "Sie schien sowieso ein bisschen zu alternativ für uns zu sein, Chloe." Chloe zuckte mit den Schultern. Sie sah zu Aubrey hinüber und grinste sie an:"Ich wette, ich könnte sie trotzdem dazu bringen, sich bei uns auszuprobieren." Aubrey lachte auf. "Viel Glück, sie zu finden. Sie ist ziemlich schnell!" 

Beca rannte aus dem Sichtfeld der rothaarigen und lief zu einer abgelegenen Ecke eines Gebäudes. Sie versuchte, sich zu beruhigen und ihre Gedanken festzuhalten. 

Ich bin mir sicher, es wird eine interessante Story werden..

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Erstes Kapitel fertig übersetzt. Ich hoffe, es ist soweit verständlich, was ich da übersetzt hab und gebt mal Meldung, ob ihr neugierig seid, wie es weitergeht, dann bin ich Sonntag schon mit dem 2. Kapitel soweit. Hoffe ich.. ;)

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