Kapitel 12

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Beca eilte schnell mit einem kurzen "Bye-bye!" aus dem Raum und fühlte sich schon komisch genug, dass sie mit Chloe alleine gewesen war. Kristen saß im Wartezimmer nahe dem Ausgang und erhob sich, als das kleinere Mädchen mit ihrer genähten Hand und einem neuen Verband hinaus kam. Beca betrachtete das grünäugige Mädchen und sofort fühlte sie sich schuldig. 

Was zur Hölle, ich habe nicht mal etwas gemacht, dachte sie sich frustriert.

Es ist nicht das, was du getan hast, sondern was du gedacht hast..

Beca schob diese Gedanken beiseite und lächelte. Als Kristen ihr eine fette Umarmung gab, verwandelte sich das schmale Lächeln in ein breites Grinsen. Sie kicherte, als Kristen ihr Gesicht in Becas Nacken grub. "Es tut mir leid, dass ich so ein Weichei bin", murmelte das größere Mädchen.

Sie zog sich langsam zurück und grinste ihre Freundin an. "Ist okay; Ich denke, ich habe es auch alleine ziemlich gut gemacht."

"Ja, ich meine, die Ärztin hat dich nicht geleckt oder so, also war es wahrscheinlich nicht so schlimm.", scherzte Kristen, als die beiden Mädchen Richtung Ausgang gingen.

Beca erstarrte. Jap, sie hat mich seit einer Weile nicht mehr.. geleckt. Bilder, die sie zu unterdrücken versuchte, kamen zurück, und sie spürte, wie ihr Gesicht leicht errötete.

Kristen drehte sich zu ihr um und schaute Beca verwirrt an. "Geht es dir gut?"

Das kleinere Mädchen lächelte augenblicklich und versuchte, ihre jetzt tobenden Hormone zu beruhigen. "Ja, ich ähm.. habe nur nachgedacht.", Beca stoppte. "Du bist wirklich einmalig, weißt du das?" Die Brünette wollte bei dieser Lüge zusammenzucken. Es war nicht alles eine Lüge; Beca glaubte, Kristen sei großartig. Doch Kristens Persönlichkeit beschäftigte derzeit nicht Becas Gedanken, die wahrheitsgemäß wieder alle ihre Nächte mit der rothaarigen Medizinstudentin wiederholten.

Kristen schenkte ihr ein schiefes Lächeln. "Du auch!" Die zwei verließen das Krankenhaus, als Kristen plötzlich die Nummer auf der Ecke des Blattes bemerkte, das ihre Freundin hielt. "Wessen Nummer ist das?", fragte Kristen, wobei sie versuchte, nicht eifersüchtig zu scheinen.

Beca fühlte, wie sie rot wurde. "Oh! Ja, das. Die Ärztin, Chl.. - Dr. Beale, hat mir ihre Nummer gegeben."

Kristen sah Beca merkwürdig an. "Warum sollte sie das tun?"

Die Brünette betrachtete Kristen. Voller Absicht, dem Mädchen die Wahrheit zu sagen, antwortete Beca zuversichtlich: "Oh, weißt du, nur für den Fall, dass es irgendwelche seltsamen Nebenwirkungen gibt. Sie sagte, es wäre einfacher für mich, wenn etwas passieren würde." Die Lüge kam so mühelos heraus, dass Beca von sich selbst überrascht war, wie einfach es für sie war, jemanden zu belügen, den sie liebte.

Kristen nickte mit dem Kopf und fuhr mit einer Hand durch ihre Haare. "Ich schätze, das macht Sinn." Kristen schwieg und schürzte ihre Lippen kurz. "Ich glaube nicht, dass sie mich überhaupt mochte.", gab sie zu.

Beca lachte laut auf, aber verstummte sofort wieder. Du solltest echt nicht über diese Scheiße lachen, du Schwachkopf! "Wer dich nicht mag, ist bescheuerte Fledermausscheiße, mein Schatz.", sagte Beca schnell, und fand Überzeugung in ihrer Aussage.

Kristen kicherte und legte einen Arm um Becas Schultern. "Du bist wirklich poetisch.", antwortete die große Brünette sarkastisch.

Beca grinste und schlang ihre gesunde Hand um Kristens Hüfte. "Jap und ich frage mich, wo du den Sarkasmus her hast." Als die beiden bei Becas Auto ankamen, lehnte Kristen sich gegen das Fahrzeug und schaute Beca in die Augen. "Von einem wirklich heißen DJ.", krächzte sie grinsend.

SoulmatesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt