Soulmates

Kapitel 10

Nach einem angenehmen Frühstück mit Kristen (sie hatte es geschafft, ihre Spiegeleier zu essen) war Beca auf dem Weg zum Musikstudio in der Innenstadt. Die Brüntte begann abzuschweifen und ließ ihre Gedanken wandern. Natürlich entschloss sich ihr Abschaum-Gehirn, zu einem bestimmten Rotschopf zu wandern, welche ihre Gedanken schon früher an diesem Tag geplagt hatte. "Was stimmt heute nicht mit mir?", murmelte Beca.

Beca wurde immer besser darin, die Gedanken an Chloe zu vermeiden. An manchen Tagen konnte sie das Mädchen, das ihr Herz gebrochen hatte, völlig vergessen. Sie erkannte, dass sie nicht in der Vergangenheit leben konnte, und dass Chloe besser vergessen war, und so konnte sie sich ganz auf Kristen einlassen.

Kristen war großartig, da hatte Beca keine Zweifel, aber sie war halt nicht.. rothaarig. Offensichtlich würde es nichts ausmachen, auch wenn sie rote Haare haben würde. Sie war nicht Chloe.

Beca, frustriert von ihrem gegenwärtigen Gedankengang, beschloss, das Radio laut zu drehen, als Mittel, ihre anhaltenden Gedanken zu ertränken. Die letzten Töne von "Sweet Nothing" von Calvin Harris verblassten und der Radiomoderator begann zu sprechen. "Als nächstes hören wir einen Song von dem DJ, den ihr alle liebt." Mit dieser kurzen Einleitung begann "Titanium" von David Guetta zu spielen.

Becas Augen wurden sofort von der Straße gerissen, um ihr Radio anzustarren. "Willst du mich eigentlich verarschen?", murmelte die Brünette und wechselte aggressiv den Sender. Dämliches Lied.

Als Beca anfing, durch die Radiosender zu zappen, welche alle auf Werbepausen waren oder entweder "Titanium" oder Country Musik spielten, hörte sie ein lautes Hupen von dem Auto hinter ihr. Sie zeigte dem Fahrer hinter ihr einen Vogel und setzte ihre Fahrt zum Plattenlabel fort. 5 Minuten später parkte sie ein, nach ihr ein anderes Auto.

Nachdem sie tief Luft geholt hatte, stieg sie aus und bemerkte, dass das Auto, dessen Fahrer sie vorhin angehupt hatte, neben ihrem parkte. Beca verdrehte die Augen, betrat das Gebäude und ging zu der Sekretärin hinter der Theke. "Guten Tag, ich bin hier für ein Meeting mit Mr. Sean Roster.", sagte Beca freundlich.

Die junge Frau lächelte zurück. "Er ist noch nicht hier, aber er wird jeden Moment da sein - Oh, da ist er schon!" Die Sekretärin deutete auf den Mann, der jetzt hinter Beca stand. 

"Sind Sie Ms. Mitchell?", fragte der Mann in einem neutralen Ton. 

Die zierliche Frau drehte sich um. "Ja, das bin ich.", sagte Beca fröhlich, bis sie realisierte, dass es der Mann war, dem sie vorhin den Vogel gezeigt hatte. Sie errötete, ihr Lächeln verschwand und peinlich berührt presste sie die Lippen aufeinander. Sean Roster sah nicht amüsiert aus. "Es- es tut mir wirklich leid, dass ich.. ähm, vorhin so unhöflich war.", stotterte sie. 

Mr. Roster nickte abfällig. "Entschuldigung akzeptiert. Wir haben alle schlechte Tage. Würden Sie mir bitte in mein Büro folgen, wo wir privat unsere Dinge besprechen könnten?"

Beca nickte enthusiastisch mit dem Kopf. "Unbedingt, los gehts!" Unglücklicherweise stolperte sie, als sie hinterhergehen wollte, über eine Delle im Teppich und fiel. Aus dem Instinkt heraus streckte sie ihre Hand aus und griff auf die Theke, um sich oben zu halten. 

Was sie jedoch nicht bemerkte, war das Wasserglas, das dort stand.

Bevor Beca verarbeiten konnte, was geschehen war, hörte sie den Klang von einem Glas, das zerschmetterte und spürte einen scharfen Schmerz durch die rechte Hand ziehen. Die Sekretärin sog scharf die Luft ein und Mr. Roster ging schnell zu Beca und half ihr hoch.  Blut fing schnell an, aus der jetzt extrem eingeschnittenen Hand von Beca herauszufließen. Die Sekretärin stand sofort auf und lief, um einige Bandagen vom Erste-Hilfe-Kasten im Versorgungsschrank in der Nähe zu greifen.