Kapitel 2

1.2K 59 5
                                    

Beca lehnte ihren Kopf gegen das Gebäude, hinter welchem sie sich versteckte. Was zur Hölle? fragte sie sich. In ihrem Kopf dröhnte alles, als sie weiterhin das Bild des frechen Rotschopfes inne hatte. Ein Mädchen? fragte Beca sich immer wieder. Ehrlich gesagt hatte sie sich keinen Kopf darüber gemacht, ob sie lesbisch sein könnte, oder wie auch immer man das bezeichnet. Sie hatte ein paar feste Freunde in der Highschool, aber nicht mal diese waren ihr wirklich wichtig. Sie wusste, dass es nie von Dauer wäre, jedoch wollte ihr zweiter Kerl etwas ernsteres, also trennte sie sich von ihm. Verpflichtungen waren nicht ihr Ding, und außerdem wollte sie nicht ihre Zeit verschwenden. 

Diese Mädchen Sache brachte sie gar nicht mal so heftig aus der Bahn.. Beca fühlte sich immer zu Frauen hingezogen, sie war aufgeschlossen, und ehrlich gesagt könnte sie sich schlimmere Dinge vorstellen, als das ihre Seelenverwandte ein Mädchen sein sollte.

Beca schauderte. Diese ganze 'auf das gleiche Geschlecht stehen' Sache kam eindeutig ins Spiel.

Und Acapella? Beca liebte Musik und ihre Stimme war fantastisch, aber acapella?  seufzte sie. Das würde interessant werden, kein Zweifel.

Beca wiederholte noch einmal die letzten paar Minuten in ihrem Kopf und stöhnte auf, als sie ihr Gesicht in die Hände fallen ließ. Nicht nur, dass sie buchstäblich von dem Mädchen davonlief, sie war zu nervös, dass sie die ersten Worte mit der Person, für die sie bestimmt war, wechseln musste.

"So viel zum guten ersten Eindruck.", murmelte Beca. Sie seufzte und machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer, denn sie wollte nichts mehr, als ihre Verlegenheit und Unsicherheit in ihrer Musik zu ertränken.


Chloe und Aubrey waren erschöpft von der Messe auf dem Campus und von den Mädchen die Interesse an dem Vorsingen zeigten. Es gab schon.. so manche interessante Kandidaten und Aubrey war total gestresst wegen dem Erfolg, den die Barden Bellas dieses Jahr haben sollten. Die zwei Mädchen diskutierten in ihrem Zimmer im Studentenwohnheim über die Situation.

"Oh, komm schon, Aubrey. Ich bin sicher, wir haben großartige Sängerinnen und ja, vielleicht nicht gerade mit der perfekten Bikinifigur, aber ich wette, wir werden sehen, wie aca-awesome alle sind!", sagte Chloe mit Begeisterung.

Aubrey seufzte und rieb sich die Schläfen, mit dem Versuch, ihre Kopfschmerzen loszuwerden, die in ihrem Kopf pochten. "Ich nehme an, du hast Recht", gab Aubrey nach. "Solange sie nicht alle wegrennen, so wie es dieses eine Mädchen getan hat." Chloe kicherte. "Sie war trotzdem auf irgendeine Art süß.", neckte die Rothaarige. Aubrey lächelte halb. "Und was ist mit Tom?" Chloe gab eine missbilligende Handbewegung zurück. "Er langweilte mich. Du kannst nur so lange einen Jungen als Spielzeug haben bis er älter wird. Aber dieses neue Mädchen? Sie könnte ein großer Spaß werden.", grinste Chloe. Aubrey hob eine Augenbraue. "Du bist jetzt schon in sie verknallt?"

Chloe lachte laut auf. "Natürlich nicht! Sie ist nur ziemlich heiß, auf eine dunkle, mysteriöse Art. Es könnte ein Spaß für eine Weile für uns beide werden und wenn ich meinen Abschluss mache, wer weiß, dann kann ich versuchen, eine ernste Beziehung mit jemandem einzugehen..", beendete Chloe. "Du kennst mich, Aubrey, zur Zeit möchte ich keine ernste Beziehung. Freunde mit gewissen Vorzügen sind viel ansprechender.", zwinkerte sie ihrer besten Freundin zu.

Aubrey lächelte und rollte mit den Augen. Chloe war ihre beste Freundin und umgekehrt auch, aber sie konnte nicht anders, als gelegentlich mit der Blondine zu flirten. Es war strengerweise nur freundschaftliches Flirten, welches nie zu mehr führte, als als betrunkener Kuss, aber es störte Aubrey nicht. Chloe war so, seit ihrem Mangel an stabilen Beziehungen in ihrem zweiten Jahr an der Barden. "Was immer du sagst."

Chloe lächelte strahlend und nickte. "Ich gehe in die Duschräume, also bis Morgen! Gute Nacht, Aubrey."


Beca machte sich auf den Weg zu den Duschen, als sie bemerkte, dass es schon Mitternacht war. Sie hatte den ganzen Tag damit verbracht, Musik zu mixen, um ihren Kopf von dem rothaarigen Mädchen frei zu bekommen. Es war halb erfolgreich, denn sie erwischte sich immer noch dabei, wie sie sich Gedanken über ihre gemeinsame Zukunft mit dem Rotschopf machte. Würde es schnell gehen? Langsam? Beca hatte keine Ahnung.

Als sie den Gemeinschaftsduschraum betrat, begann sie "Titanium", von David Guetta zu singen. Sie war auf einem seiner Konzerte vor einem Monat und sie liebte seine Arbeit. Sie wandte sich der Dusche zu und sang etwas lauter. Beca war ein paar Jahre im Highschool Chor und sie hatte keine schlechte Stimme. Außerdem, wie viele Leute duschen um diese Uhrzeit noch?

Offenbar war die Antwort: Eine.

"Wow, du kannst wirklich singen!", rief eine bekannte Stimme hinter Beca. Eine nackte, nasse Beca in der Dusche. 

"Alter!", rief Beca, bereit, dieser Person ein Stück ihrer Gedanken mitzuteilen, dafür, dass die Person in ihre persönliche Zone eingedrungen war, als sie plötzlich bemerkte, warum ihr die Stimme so vertraut war. Als Beca sich umdrehte, stand sie Angesicht zu Angesicht mit dem nackten, frechen Rotschopf. Beca spannte sich an und sie wanderte mit den Augen über Chloes Körper. 

Mal schauen, was sich mit ihr erarbeiten lässt..  dachte Beca.

Beca war definitiv nicht abgewendet von ihr. Sie schaute ihr schnell wieder in die Augen und sah, dass die Rothaarige sie anlächelte. "Du hast eine wahnsinns Stimme! Du solltest wirklich für die Bellas vorsingen. Ganz besonders, wenn du Songs wie 'Titanium' weiterhin singst.. Übrigens, ich bin Chloe.", fügte sie hinzu.

Chloe. Beca war bisschen sprachlos über die Situation. "Ähm, ich bin Beca... Du magst David Guetta?", fragte Beca zu ihrer Überraschung. Sie hätte nicht gedacht, dass ihre Seelenverwandte einen exzellenten Musikgeschmack haben würde.

Chloe grinste und ging einen Schritt auf Beca zu, sodass Beca sich mit dem Rücken gegen die Wand presste und nur noch seeeehr wenig Freiraum zwischen den beiden nackten Frauen war. Beca versuchte, ihren Körper so gut wie möglich zu überdecken, aber Chloe schien kein Problem damit zu haben, dass sie nackt war. "Natürlich! Das ist mein Lieblingssong.. Wenn ich es mir selbst besorge!", zwinkerte Chloe, sodass Beca der Atem stockte.

Chloe lächelte breiter  und lehnte sich zu Beca, sodass ihre Lippen ihr Ohr streiften. "Da komme ich krass in Fahrt.", flüsterte sie. 

Die bringt mich um.. dachte Beca. Ihre Körpertemperatur nahm gefährliche Ausmaße an und das nur wegen Chloes Anwesenheit.

Plötzlich ging Chloe einen Schritt zurück und ließ einen gemütlicheren Platz zwischen den beiden. "Also dann Beca, ich hoffe, ich sehe jemanden bei den Auditions, der so talentiert ist wie du. Sie sind in 2 Tagen um Punkt 17 Uhr im Auditorium!", sagte sie und lächelte unschuldig, als wäre nie etwas Seltsames geschehen. Beca konnte kaum etwas von dem eben geschehenen verarbeiten, aber nahm den Vorschlag von Chloe war und flüsterte:"Vielleicht." 

"Denk darüber nach, Beca!", zwinkerte Chloe ihr zu, verließ die Dusche und gab Beca eine ziemlich schöne Aussicht auf ihren nackten Rücken.

Ein paar Momente, nachdem Chloe gegangen war, fühlte Beca sich, als könne sie endlich wieder richtig atmen. Ihre Körpertemperatur war immer noch wahnsinnig hoch, und Beca drehte das Wasser von dampfig zu praktisch eiskalt, um alles zu verarbeiten. Sie konnte es nicht glauben, aber sie wusste genau, was sie als nächstes tun würde.

Ich denke, es ist Zeit, dieses Acapella Ding auszuchecken..

SoulmatesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt