Kapitel 8

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Beca sprintete zu ihrem Zimmer, sie spürte bereits, wie dicke Tränen über ihr Gesicht liefen. Sie öffnete die Tür, dankbar dafür, dass niemand dort war. Kimmy-Jin hatte die Eigenschaft, nett sein zu können, das wusste Beca, aber sie wusste auch, dass dieses Gebiet völlig unbekannt für die Asiatin war.

Die kleine Brünette setzte sich auf die Ecke ihres Bettes und legte den Kopf in ihre Hände. Heftiges Schluchzen ließ Beca's Körper erzittern und schüttelte sie durch. "Scheiß Ding!", hustete Beca durch ihre Tränen. Plötzlich mit reiner Wut gefüllt, schaute sie auf ihren Arm und sah die Uhr ihres Großvaters, die immer noch ihr Handgelenk schmückte. 

Die Brünette starrte auf das kränkende Objekt. "Seelenverwandte? Bullshit. Ich habe sie nie interessiert. Scheiß Uhr!", murmelte Beca zu sich selbst, wütend, dass sie sich in etwas gestürzt hatte, das niemals wahr werden könnte.

Sie riss den Gegenstand von ihrem Handgelenk, ging rüber zum Fenster und warf die Uhr nach draußen. Ihr war es egal, ob sie kaputt gehen würde oder nicht. Beca fing an, in ihrem Zimmer herumzulaufen und ließ immer noch einen stetigen Tränenfluss zu, aber ihre Traurigkeit wurde schnell von Zorn verschluckt. 

Beca schaute zu ihrem DJ Equipment und erstarrte. Hinter ihren Augen begann, ein Feuer zu brennen. Sie wurde willensstark. 

Sie schnappte sich schnell ihr Handy und sendete eine kurze Nachricht, bevor sie das Gebäude verließ, um ein Taxi anzuhalten.

"Ich komme vorbei, bin demnächst da."

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Chloe rannte zu dem Baum, an welchem die beiden vorhin gesessen haben und hoffte, Beca würde dort sein. Aber sie hatte kein Glück. Außer Atem fuhr sie sich durch die lockigen, roten Haare.

Ihr Zimmer oder der Radiosender? Chloe biss sich in Gedanken auf die Lippe und versuchte zu entscheiden, welcher Ort wahrscheinlicher war. Da sie näher am Radiosender dran war, lief sie schnurstracks dorthin. 

"Hallo?", rief Chloe, als sie in das kleine Gebäude ging.

"Hey, kann ich dir hel-", antwortete Jesse, aber hörte auf zu reden, als er sah, wer dort war. Er verschränkte die Arme und starrte die Barden Bella vor ihm an. "Was machst du hier?"

Chloe seufzte genervt. "Hast du Beca gesehen?"

"Warum interessiert dich das?", spuckte Jesse zurück.

Chloe starrte ihn ebenfalls an, wünschte sich, dass Blicke töten könnten. "Sag mir einfach, ob du sie gesehen hast oder nicht, du Wichser!"

Jesse schnaubte, aber entschied sich, cool zu bleiben. Zu dem war Luke nebenan. "Nein, ich habe sie nicht gesehen. Und hey, wenn du fertig damit bist, sie zu fingern, kannst du mich das wissen lassen? Ich denke, sie ist gut im Bett.", antwortete Jesse mit einem dreckigem Grinsen im Gesicht.

Chloe machte einen Schritt auf ihn zu und genoss, dass sie die ältere und auch größere in dieser Situation war. "Du wirst sie niemals auch nur im Ansatz berühren!", zischte Chloe.

Mit diesen Worten verließ Chloe das Gebäude und rannte zu Becas Zimmer. Sie klopfte an die Tür und hoffte, dass jemand aufmachen würde. Die Tür schnellte endlich auf und offenbarte eine schlecht gelaunte Kimmy-Jin.

"Hey Kimmy-Jin, ist Beca hier? Ich muss mit ihr sprechen.", sagte Chloe und betete, dass die Brünette hier sein würde. 

"Nein, sie ist nicht hier drin.", antwortete Kimmy-Jin und schloss die Tür. 

Chloe seufzte niedergeschlagen. Sie verließ das Gebäude und bestimmte, dass die Brünette Abstand brauchte und Chloe sollte sowieso in ihr eigenes Zimmer, um zu entspannen, bevor der Stress und die Schuld, die sie fühlte, sie zu Selbstverletzungen brachte. Als sie auf dem Campus war, bemerkte sie etwas glänzendes neben einem Busch. Neugierig bückte sich CHloe und hob den Gegenstand auf. Schöne Uhr, dachte Chloe.

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