Hiermit starte ich einen neuen Teil. Der heißt zwar Diary, ist aber nicht wirklich ein Tagebuch von mir. Er behandelt er Dinge aus meinem Privatleben, über die ich sprechen möchte. Seien das nun Hobbys, aktuelle Unternehmungen oder andere Dinge. Heute widme ich mich dem Schreiben und meiner Motivation dahinter.
Warum ich mich ausgerechnet dem Schreiben widme, hat unter anderem den Grund, dass ich euch noch einmal dazu anspornen möchte, an meiner angebotenen Aktion teilzunehmen und mir vielleicht eure Ergebnisse zuzusenden. Ich kann natürlich auch selber daran teilnehmen, falls euch das lieber ist.
Wie ihr durch meine Faktendarstellungen etc. schon wisst, ist das Schreiben nicht meine einzige Leidenschaft, im Gegenteil.
Trotzdem macht es einen wichtigen Teil meines Lebens aus. Ich kann viele Erlebnisse, Träume, Wünsche und so viel Anderes in meinen Geschichten verarbeiten. Es hilft mir oft schon, wenn ich einfach nur ein bisschen vor mich hinschreibe, weil ich mich dort in einer anderen Welt befinde. Kennt ihr das auch?
Schreiben kann aber auch furchtbar nervenaufreibend sein. Das ist bei mir vor allem in langen Geschichten der Fall. Irgendwann spielen die Protagonisten verrückt, irgendeine Planung funktioniert so nicht und sowieso kann man sich nie alles merken, was passiert ist und passieren soll. Wenn ich denn mal zum Schreiben komme, muss ich mir meist das komplette vorherige Kapitel und alle meine Notizen durchlesen, um wieder einen Einstieg in eine Geschichte zu finden. Manche Dinge ziehen sich beim Schreiben unendlich hin und werden einfach nicht fertig, andere kann man einfach nicht genauer beschreiben. Und irgendwann sollte so eine Geschichte schließlich auch zuende gehen, aber bis dahin muss man erstmal durchhalten. Wie wahrscheinlich jeder andere Autor, habe ich unzählige halbfertige Buchleichen irgendwo in den Dateien meines Laptops vergraben. Die wollen aber auch gar nicht fertig werden, ehrlich!
Gerade jetzt im Sommer ist es passiert, dass ich angefangen habe, den zweiten Teil für eine meiner Geschichten zu schreiben. Idealerweise im Ausland und ohne meine Notizzettel. Das Ganze hat damit geendet, dass ich zuhause, nach fünf fertigen Kapiteln, feststellen musste, mich in der Planung um ein halbes Jahr verschätzt zu haben und alles nochmal schreiben musste, weil die Storyline so nicht mehr durchführbar war.
Das ist einer der Gründe, weshalb ich mich am Besten beim Schreiben von Kurzgeschichten, vorzugsweise um die 1000 Wörter, entspannen kann. Die haben zwar keinen größeren Sinn oder Inhalt, erfüllen aber in jedem Fall ihren Therapiezweck.
Womit ich auch schon den Übergang zum nächsten Thema gefunden hätte: Ich bin auch der Meinung, dass Schreiben durchaus eine Therapiemethode sein kann. Allein schon weil ich selbst merke, wie gut ich meine Probleme tatsächlich in Wörter verpacken kann und sie sozusagen von mir weg schicke. Ich beobachte viele Dinge noch einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel wenn ich sie aufgeschrieben habe. Das ist tatsächlich auch der Grund, weshalb viele Psychotherapeuten dazu raten, Tagebuch zu schreiben und dies sogar teilweise selbst tun.
Es ist eine super Sache, dass Menschen die Chance haben, in diesem Sinne kreativ und künstlerisch tätig zu werden. Vor allem finde ich es gut, dass es Plattformen wie Wattpad gibt. Natürlich kann auch so etwas zu Suchtverhalten führen, aber im Allgemeinen ist es eher eine Ablenkung vom Alltag.
Ich liebe es, mir selbst eine komplett neue Welt zu erschaffen, in die ich fliehen kann, wenn ich den Alltag nicht mehr aushalte. Natürlich sollte dieser dadurch nicht nachhaltig negativ beeinflusst werden, aber manchmal tut so etwas einfach gut. Es tut gut, Abstand zu gewinnen und anschließend neutral zu beobachten, was passiert und was geändert werden könnte.
Als Autoren tun wir nichts anderes als das: Wir erschaffen Welten, Charaktere, können unsere eigenen Wünsche erfüllen lassen.
Und das ist nun der Grund, weshalb ich nicht nur Kurzgeschichten, sondern vor allem längere Geschichten verfasse: Ich liebe dieses Gefühl, zuhause zu sein, in einer Welt, die ich wie meine Westentasche kenne, mit einem Protagonisten, in dessen Gehirn ich schauen kann. Ich betrete diese Welt wie ein zuhause, immer wieder wenn ich vor meinem Computer sitze. Es ist wie eine Wiederkehr. Ich kann entscheiden, was ich tun oder lassen will, ich entscheide, was passiert.
Es ist manchmal als würde ich in die Geschichte eintauchen, als unbeteiligte Person dabeistehen, oder etwas gemeinsam mit meiner Protagonistin erleben. Es ist wie eine Zeitreise und doch befinde ich mich vielleicht sogar gerade an demselben Tag.
Ich weiß nicht, wie viele von euch die Tinten-Trilogie von Cornelia Funke gelesen haben? Irgendwie erinnert es mich ein wenig daran. Es geht darum, dass Gestalten aus einem Buch "herausgelesen" und in ein Buch "hineingelesen" werden können. Diese Vorstellung finde ich spannend, weil es sich beim Schreiben ungefähr so für mich anfühlt. Mit dem einzigen Unterschied, dass ich Geschehnisse bestimme und jederzeit aufhören oder anfangen kann.
Apropos anfangen: Ich habe das Schreiben damals einfach nur so angefangen. Wir hatten in der Schule mal sogenannte Lesestunden, in denen eine Freundin und ich dann immer geschrieben haben, weil wir die meisten angebotenen Bücher schon kannten. Beziehungsweise hat meine Freundin geschrieben und ich habe es nachgemacht, weil ich es ziemlich cool fand. Sie schreibt inzwischen leider nicht mehr, aber ich bin dabei geblieben.
Übrigens macht es meiner Meinung nach überhaupt keinen Unterschied, in welchem Genre man schreibt. Ich schreibe genauso gern Romantik wie Fantasy und Fanfiction, je nachdem worauf ich gerade Lust habe.
Vielleicht mögt ihr ja die folgenden Fragen beantworten, es würde mich sehr interessieren!
Wie seid ihr zum Schreiben gekommen?
Habt ihr beim Schreiben eine bestimmte Motivation, oder tut ihr es einfach nur so?
Fandet ihr diesen Beitrag von mir interessant oder eher sterbenslangweilig?