Kapitel 6

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"Beth! Geht es dir gut?!" Dean sprang von der weinroten Couch auf, humpelnd lief er auf die Frau zu und nahm sie in den Arm. Sam blickte von dem Tisch, auf dem er seinen rechten Arm abgestürzt hatte und diesen verarztete, auf.

"Ja, mir geht es gut", antwortete sie. "Geht es euch gut?", wollte sie wissen. Mit einer raschen Bewegung drückte sie Dean leicht von sich weg, um ihn zu mustern.

Nachdenklich zog Dean seine Augenbrauen zusammen, als er ebenfalls Beth musterte. "Hast du geweint?", fragte er.

"Ich? Nein, habe ich nicht", sagte die Brünette schnell.

Mit einem Nicken gab er Beth aus der Umarmung frei und sah zu seinem Bruder. "Ich denke, uns geht es besser als gedacht. Wenn Cas uns nicht geholfen hätte, wäre es wahrscheinlich ganz anders geendet."

"Wir waren mal wieder zu übermütig", meinte Sam nickend. Er richtete seinen Blick wieder auf seinen Arm, den er momentan so gut es ging verarztete. "Aber kommen wir mal zu dir, Beth." Er machte sich ein Verband, welches er in einem Erste Hilfe Kasten des Motelzimmers fand, um seinen Arm. Sobald er fertig war, blickte er wieder auf. "Wir sagten doch, dass du im Auto bleiben sollst."

"Ich weiß, aber hätte ich zusehen sollen, wie die Dämonen euch verprügelt hätten? Nein danke!", erwiderte Beth. "Ich konnte es mir einfach nicht mit ansehen, okay? Da sprangen bei mir die Sicherungen durch."

"Und warum hast du sie nicht aufgehalten, Castiel? Wir hätten es sicherlich irgendwie geschafft." Fragend sah Dean den Engel des Herrn an.

"Ich weiß es nicht", antwortete Castiel wahrheitsgemäß.

"Du weißt es nicht?", wiederholte Sam.

"Ich weiß es nicht, nein."

Beth setzte sich gegenüber von Sam an den Tisch, ihre Hände steckten in den Jackentaschen ihrer schwarzen Jacke. Mit einer Hand griff sie nach dem Schmuck und holte es heraus.

"Wo hast du das denn her?", fragte Dean verwundert. "Vorhin hattest du's noch nicht."

"Das habe ich mir... vorhin gekauft", meinte Beth, ihren Blick senkte sie auf ihre Hände.

"An einem Sonntag?", fragte Sam.

"Ja", sagte die Brünette. "Ich fand es in der Tankstelle und habe es mir dann gekauft."

"Oh", erwiderte Dean. "Okay."

"Dieses Armband ist schön", meldete sich der Engel zu Wort. "Fast schon... merkwürdig schön."

"Danke", murmelte Beth und machte sich das Armband um. "Deswegen hab' ich's mir ja auch gekauft."

***

Vorsichtig strich Beth die Bettdecke, unter der auch Dean lag, von sich und musterte den Winchester, während sie sich aufsetzte. Ein Bett neben ihnen lag Sam, der ebenfalls tief und fest schlief. Nach einem Blick auf die Uhr, stellte die Brünette fest, dass es mitten in der Nacht war.

Mit einem kaum hörbaren Seufzer stieg sie aus dem Bett. Sie war mal wieder mit ihrer Kleidung eingeschlafen, wie sie erkannte, offenbar hatte sie jemand von den Brüdern zugedeckt.

Nach kurzem Nachdenken beschloss Beth einen kleinen Spaziergang zu machen, also griff sie leise nach ihrer Jacke und zog sie an. Als sie den Schlüssel des Motelzimmers in ihrer Jackentasche verstaute, schlich sie sich nach draußen und schloss die Tür so leise es ging. Die kühle Luft empfing sie, hüllte sie ein und ließ sie frösteln, scharf zog die Brünette die Luft ein und machte ihre Jacke zu. Dabei rutschte ihr Ärmel etwas hoch und hervor schien das Armband, welches sie vorhin von Gabriel bekam, die Phiolen leuchteten weiß, beinahe war es so hell, dass es jemanden hätte blenden können, doch ihr machte es nichts aus.

Save me || Supernatural FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt