"Man, Beth, du meldest dich auch gar nicht mehr! Hast du so mit der Arbeit so viel um den Ohren, oder was? Das würde ich dir nie abkaufen!" Aufgebracht erklang die vorwurfsvolle Stimme der Schwester von Beth durch das schwarze Handy, welches sie in der Hand hielt, und das so laut, dass Beth sich das Handy mit einem verzogenen Gesicht ein wenig entfernt von ihrem Ohr weghielt.
"Ja Meg, ich weiß. Tut mir wirklich leid", murmelte Beth mit einem Seufzen, mit einer großen Vorsicht hielt sie sich das Handy wieder an ihr Ohr. Sie ignorierte die fragenden Blicke ihrer neu gewonnenen Freunde, die Winchester Brüder, und sah aus dem Fenster hinaus, welches den Parkplatz des Motels zeigte. "Ja, ich hab' viel zu tun auf der Arbeit, es ist echt anstrenge-" Schockiert riss sie die Augen auf, ihre Kinnlade weitete sich geschockt und vor Schreck ließ sie beinahe das Handy aus der Hand fallen. Sofort legte sie auf und drehte sich in voller Geschwindigkeit zu den Brüdern um, welche sie nur fragend musterten. "Scheiße", ließ Beth lediglich nur von sich hören, sie schmiss das Handy auf das Bett auf welchem Sam saß und lief währenddessen zur Tür. Sie benutzte das kleine Loch welches an der Tür war, schob die metallene Klappe weg, um dort hindurch zu sehen. Und tatsächlich; dort stand ihre Schwester. "Scheiße!", wiederholte Beth lauter.
"Elizabeth Lane, mach diese verdammte Tür auf! Ich habe gesehen, dass du dort drinnen bist!" Die hohe Stimme der Blondine war nur gedämpft zu hören, aber dennoch konnte man alles klar und deutlich verstehen. "Ich schwöre dir bei Gott, wenn du nicht aufmachst, hole ich den verdammten Leiter des Motels und lasse ihn die Tür aufmachen! Du weißt, wozu ich fähig bin!"
Ertappt sah Beth wieder zu den Winchester Brüdern, die sie vollends verwirrt ansahen. "Das ist meine Schwester", flüsterte sie laut genug, damit sie es verstanden. "Ihr solltet jetzt lieber ruhig bleiben, denn sonst rollen hier Köpfe..." Den letzten Teil ließ sie mit einem nervösen Lachen ausklingen, danach drehte sie sich wieder zur Tür und öffnete diese einen Spalt. Keinen Moment später drückte jemand die Tür weiter auf, sodass Beth einen Sprung aus Sicherheit nach hinten machte, und eine schlanke Blondine hysterisch die Arme in die Luft warf.
"Verdammt, ich kann's nicht fassen! Warum bist du hier und nicht in deiner Wohnung?!" Mit einem wütenden Gesichtsausdruck sah Megan ihre Schwester an, dann lief sie direkt an ihr vorbei und blieb fassungslos stehen, als sie die Brüder sah. "Und... und dann noch mit zwei wildfremden Kerlen?! In einem Motel?! Was zur Hölle?!" Während die Locken der Blondine bei ihrer Rede heftig hin und her schwangen, schloss Beth total perplex die Tür, die Brüder ignorierend. Ihr Blick heftete sich ruckartig an die zwei Männer, wütend sah sie sie an. "Und ihr, verschwindet! Ich habe hier mit meiner Schwester ein Hühnchen zu rupfen!"
Erschrocken sah Dean zu seinem Bruder, beide hatten nicht diese Aufforderung erwartet oder, dass sie angesprochen wurden. Sam hatte seine Augen geweitet, hilflos stand er auf und wagte es ja nicht der Blondine zu widersprechen. "Wir... Wir lassen euch dann mal alleine, haha..." Mit diesen Worten schlug Sam seinen Bruder leicht auf die Schulter, machte eine auffordernde Kopfbewegung zur Tür und verschwand dann auch kurzer Hand, die Tür hinter ihnen geschlossen.
"Megan... Wie- woher... Woher weißt du, dass ich hier bin?", fragte Beth verwirrt.
"Weißt du, wie sehr wir uns Sorgen gemacht haben? Olivia, Dad, unsere Brüder, Ava, ich, alle! Einfach alle sorgen sich um dich, und du meldest dich nicht! Dad ist beinahe durch gedreht vor Sorge, er war schon fast davor bei der Polizei anzurufen, nur weil du zu blöd warst dein scheiß Handy zu nehmen und uns anzurufen, nein, stattdessen befindest dich bei irgendwelchen Kerlen, die in einem schäbigen Motel sind! Seit fast einem Monat haben wir nichts mehr von dir gehört! Du weißt, dass du uns versprochen hast dich mindestens drei mal in der Woche zu melden!"
"Du hast ein Glück, dass Ava und ich noch alle abhalten konnten, irgendwas zu machen! Wir hatten dir noch Zeit gegeben, aber nein, Madame hält es ja nicht für nötig sich bei ihrer Familie zu melden. Nein nein, viel lieber mag sie es, wenn sie denken, dass irgendwas passiert ist. Als wir dann deinen Arbeitgeber angerufen hatten, erfuhren wir, dass du nirgends aufgekreuzt bist, Elizabeth. Komisch, hm? Du fragst dich bestimmt, wie ich dich gefunden habe, huh? Tja, zum Glück gibt's GPS! Und wo führt es mich hin? Nicht zu deiner Wohnung! Was zur Hölle ist mit dir los?! Du belügst uns, gehst nicht regelmäßig zu deinem Psychologen wie du's eigentlich solltest, meldest dich nicht, bist nicht in deiner Wohnung. Wolltest du uns nur los werden, oder wie sieht's aus? Weißt du eigentlich auch noch wieso du dich bei uns melden solltest? Damit wir wissen, dass alles in Ordnung bei dir ist und du noch am Leben bist! Immerhin bist du psychisch labil, verdammt, du hattest versucht dich selbst umzubringen, als du deine Tabletten noch nicht genommen hattest! Elizabeth, was sollen wir uns denn denken, wenn du dich so lange nicht meldest?! Was sollen wir uns bei einer, wenn sie ihre Tabletten nicht mehr einnimmt, Suizidgefährdeten denken?!" Zum Schluss wurde die Blondine immer lauter und lauter, ihr Blick wurde immer vorwurfsvoller und wütender, ihre Aussprache immer abschätziger. Sie hatte sich wohl zu sehr in Rage geredet, denn sie hatte gar nicht so wirklich mitbekommen, was sie da zum Ende hin von sich gab. Erst als sie wieder zu ihrer Schwester sah, bemerkte sie was sie da getan hatte. Sie hatte sie auf ein Thema angesprochen, was ein totales Tabu gewesen war und woran sie nie wieder häufig erinnert werden sollte, laut des Psychologen. Mit leicht geöffnetem Mund stand Beth mit Tränen in den Augen da, ihre Mimik war nicht zu definieren. Es war eine Mischung aus totaler Trauer, aus Schock, Sprachlosigkeit, Enttäuschen. "B-beth, dass... D-dass war nicht so gemeint, bitte...", sagte Megan nun leiser mit Schuldgefühlen.
"Lass gut sein, Megan. Ist schon okay, du hast recht. Was sollt ihr euch schon bei einer Suizidgefährdeten denken, wenn sie sich nie meldet. Ich versteh' schon, ehrlich", hauchte die Brünette verletzt, Tränen verließen ihre Augen während sie sich vorbei an Megan schob und das Motelzimmer verließ. Draußen angekommen nahm sie die Brüder im Augenwinkel da, sie saßen mit dem Rücken zu ihr auf der Motorhaube des Impalas und unterhielten sich. Sie hatten nichts mitbekommen.
"Elizabeth!", rief die Blondine und stürzte aus dem Zimmer. Sofort drehten sich die Brüder um, versuchten die Situation zu erkennen. "Beth, warte doch bitte! Das war nicht so gemeint! Du weißt, dass ich das niemals einfach so zu dir sagen würde!", fügte sie mit verzweifelter Stimme hinzu. Ohne Regung sah sie ihrer Schwester hinterher, die irgendwo abbog und sich die Tränen wegwischte. Als sie mitbekam, dass ihr Sam hinterher wollte, sah sie zu ihm und hielt ihn auf. "Nein, nicht. Das ist keine gute Idee..." Verwirrt blieb der Winchester stehen, fragend sah er die Blondine an. "Wenn du ihr jetzt hinterher gehst, wirst du's nur noch schlimmer machen, glaub' mir. Ihr müsst ihr Zeit geben, in spätestens zwei Stunden sollte sie wieder hier sein... So war's sonst immer, also wird's auch heute wieder so sein."
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Juhuuu, ein neues Kapitel ist raus, haha. Wird ja auch mal Zeit! :D
Ja, hier durften wir nun erfahren, dass Beth ohne Unterstützung ihrer Medikamente suizidgefährdet wäre, und dass sie sogar schon mal Selbstmord begehen wollte...
Könnt ihr verstehen, dass Megan so sauer ist?
Und, hättet ihr genau so reagiert, oder anders?
Wenn ja, wie hättet ihr gehandelt?
Und jap, Megan wird von der lieben Candice King dargestellt. :) Hoffe euch hat das Kapitel gefallen, schönen Abend noch!
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Save me || Supernatural Fanfiction
Fanfiction"Warum sind... Dämonen hinter mir her?" "Das müssen wir noch heraus finden, aber wir haben schon eine kleine Vermutung." Als der Verlobte von Elizabeth Lane umgebracht wurde, brach für die junge Brünette eine Welt zusammen. Sie brauchte einen Neuan...