Schule

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Es fühlte sich an, wie unser erster Kuss. Es war neu, auf eine Weise, die ich nicht verstand. Es schmeckte nach Taddl, und salzig, weil ich immer noch weinte. Ich krallte mich in seinen Schultern fest, versuchte, noch näher an ihn ran zu kommen. Als wir uns lösten, blickte er mich an, seine Augen scannten mich und er zog die Augenbrauen zusammen.

"Wie hast du das nur all die Zeit ausgehalten?" Sein Daumen strich über meine Wange.

"Ich weiß es nicht. Ich habe ihn geliebt."

"Liebst du ihn immer noch?"

"Ich weiß es nicht. Ich will lieber dich lieben." Ich starrte in Taddls blaue Augen.

"Das wirst du. Und ich werde dich lieben."


Ein paar Tage später saß ich auf Taddls Bett und betrachtete ihn beim Umziehen. Er sah gut aus, wenn ihm die Haare vor den Augen hingen. Ich sprach wenig, der Schock saß mir noch zu tief in den Knochen, aber ich hatte schon einen Kilo zugenommen, weil ich endlich wieder etwas zu essen bekam.

"Willst du mit zur Schule kommen?" Taddll zog sein Shirt über den Kopf und fuhr sich durch die Haare.

"Weiß nicht", murmelte ich.

"Wenn es zwischendurch nicht mehr geht, bring ich dich nach hause, okay?" Er kam zu mir rüber und drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn.

Ich schloss die Augen und nickte langsam. Ich hoffte nur, nicht auf die blauen Flecken und Blutergüsse angesprochen zu werden, aber mit Taddl zusammen würde ich selbst das überstehen. Vielleicht würde ich es schaffen, mir ein neues Leben aufzubauen.

Wir machten uns zu ende fertig und verließen das Haus. Immer wieder sah ich mich um, panisch, dass hinter irgendeiner Ecke Zack stehen könnte, um mich zu erledigen. Aber nichts passierte, und wir kamen heil an der Schule an, was mich erleichterte, so sehr, dass es sich anfühlte, als würde eine tonnenschwere Last von meinen Schultern fallen. Ich erinnerte mich an den ersten Tag, als ich in der Schule geschlafen und Taddls Klassenkameraden mich geweckt hatten. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, kurz, aber Taddl bemerkte es.

"Was ist los?", fragte er und nahm meine Hand. Er begann, mit meinen Fingern zu spielen, wie immer, wenn er auf eine Antwort von mir wartete.

"Nichts. Es ist alles perfekt." Ich biss mir auf die Lippe. So war es, absolut perfekt. Zack würde in den Knast kommen und ich konnte einfach bei Taddl sein.

Taddl grinste, drückte mir einen schnellen Kuss auf die Lippen und zog mich hinter sich her zu seinem Klassenraum. Bevor er die Tür öffnen konnte zögerte ich und hielt ihn fest.

"Hm?" Taddl sah mich an.

Ich gab ihm einen kurzen Kuss. Taddl lächelte und drückte meine Hand. "Wofür war das denn?"

"Nur so."

Taddl öffnete die Tür und ich trat hinter ihm in den Raum. Ich wurde angesehen, aber nicht so, dass es unangenehm war. Ein Mädchen, gleich in der ersten Reihe, lächelte freundlich. Ich schaute mich um, es war noch kein Lehrer da, weshalb alle auf ihren Tischen saßen und am Handy spielten. Ganz hinten hockten die Jungs, die mich damals nicht ganz so freundlich begrüßt hatten. Als sie mich entdeckten standen sie auf und kamen zu uns herüber. Ich versteckte mich, so gut es ging, hinter Taddl.

"Hey man." Einer der Jungs lächelte. "Tut mir leid, was da passiert ist. Du weißt schon, nh." Es war ihm ganz offensichtlich unangenehm. "Hätte ich gewusst, was du so durchgemacht hast, dann... also, ich denke... nh, du weißt schon, sorry." 

Ich sah ihn an. "Ist schon in Ordnung."

"Ist es nicht, und das wissen wir", sagte ein anderer von ihnen. "Ich bin Felix, das sind Alex, Patrick, Sebastian, Andre, Jan und noch ein mal Felix. Ich will nur sicher gehen, dass du  weißt, dass wir hinter dir stehen, also falls dein psychopatischer Ex hier auftauchen sollte, wir sind für dich da. Und tut uns nochmal wirklich leid." Felix grinste schief und nahm seine Freunde wieder mit zurück in seine Ecke. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 12, 2017 ⏰

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I Knew You Were Trouble | TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt