Von vorn

205 20 3
                                    

Schönen guten Tag, meine Freunde.
Es tut mir wirklich leid, dass es so lang gedauert hat, bis etwas neues kommt, aber ich hatte in letzter Zeit mit ein paar Dingen zu kämpfen und brauchte auch von Wattpad mal ein bisschen Abstand. Ich weiß nicht, ob ich es schaffen werde, regelmäßig hier was hochzuladen, da ich wirklich viel mit Schule und anderen Dingen zu tun hab.
Sorry. But I'll try.


TRIGGERWARNUNG

Ich hatte noch nie in meinem Leben einen Erwachsenen getroffen, der so freundlich war. Abgesehen von Taddl natürlich, aber er war ja auch erst achtzehn und Yoshiro bereits fünfundzwanzig, das war schon ein Unterschied. Er erzählte mir, dass er verheiratet war, und eine Tochter hatte und ich überlegte, ihm zu sagen, dass er mir dann besser nicht helfen sollte, weil Zack seiner Tochter vielleicht etwas antun würde, wenn er ihn betrog, aber ich ließ es, um ihm keine Angst zu machen. 

Wir unterhielten uns lange, bis Zack wieder kam und wissen wollte, wie es so gewesen war. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, schließlich hatten Yoshiro und ich bloß hier gesessen und ich überlegte schon panisch, welche Ausrede ich Zack auftischen konnte. Yoshiro hingegen lächelte ruhig und sagte, wir hätten uns erst ein Mal besser kennen gelernt. Dabei leckte er sich über die Lippen und grinste dreckig. Erleichtert schloss ich die Augen, als Zack das Grinsen erwiderte und sich neben mich fallen ließ. Yoshiro verabschiedete sich und warf mir noch einen langen, beruhigenden Blick zu, bevor er die Wohnung verließ. 

Meine Hände zitterten vor Angst, als Zack sie nahm und meinen Kopf zu sich drehte. 

"Wie geht es meinem kleinen Baby?", fragte er und gab mir einen Kuss.

Ich starrte ihn emotionslos an. "Warum lässt du ihn das tun?"

"Weil du es verdient hast." Zack lächelte sanft.

"Ich hasse dich", murmelte ich.

Zack ließ mich los und sein Gesicht nahm einen harten Ausdruck an. Ich rutschte zurück, aber seine Hand erwischte meine Wange trotzdem. Ich seufzte nur und drehte mich von ihm weg. Es war mir egal. Ich wollte nur Taddl wiedersehen. 

"Du erlaubst dir zu viel."

"Was willst du machen? Mich verprügeln? Machst du doch eh jeden Tag. Ist nichts neues, juckt mich nicht." Ich zog spöttisch einen Mundwinkel nach oben.

"Ich könnte stattdessen ja deinem kleinen Freund eins reinwürgen."

"Machst du eh nicht."

"Wie kommst du darauf?"

"Weil du dann kein Druckmittel mehr hast." 

Zack sagte nichts. Ich wusste, ich hatte gewonnen. Aber nur für den Moment. 

Wir saßen noch eine Weile da, ohne zu reden. Ich war dankbar. Ich konnte meinen Gedanken nachhängen, ohne mich gleichzeitig vor irgendwelchen Attacken von Zack bei einer falschen Antwort zu fürchten. Wäre mein ganzes Leben bei Zack so verlaufen, wäre es angenehm. Vollkommen okay. 

"Würdest du Kaffee machen?", riss Zack mich irgendwann aus den Gedanken.

Erschrocken blickte ich auf und stand auf. Ich stolperte fast über meine eigenen Füße, was mir ein belustigtes Grinsen von Zack einbrachte. Ich ging in die Küche und setzte Kaffee auf. Stumm beobachtete ich, wie der Kaffee langsam in die Kanne floss. Ob Taddl wohl auch gerade Kaffee machte? Oder vielleicht Tee. Ich machte Zack eine Tasse fertig und trug sie vorsichtig zu ihm, um nichts zu verschütten. Im Fernsehen lief mittlerweile irgendein Krimi. Ich wollte Zack grad die Tasse reichen, als plötzlich eine Schießerei losging und ich vor Schreck die Tasse fallen ließ. Der heiße Kaffee traf meine Füße, aber ich spürte nichts. Geschockt starrte ich die Scherben an. Es war still, auch wenn die Geräusche des Films unendlich laut waren. Es war nur eine Tasse. Für normale Leute. Nicht für Zack und somit auch nicht für mich. 

I Knew You Were Trouble | TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt