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Hallo ihr lieben! Tut Mir leid, das ich euch warten gelassen Habe. Hab viel mit Schule zu tun gehabt aber die Nächten Tage werden wieder mehrere KP rauskommen😉 viel Spaß beim lesen :3

"Ich nehme einmal Nizakana, bitte." "Waas? Du nimmst ein Fischgericht?" Kaito schrie förmlich durch den Raum. Alle Besucher des Restaurants hatten nun ihre Augen auf die zwei jungen, braunhaarigen Männer gerichtet. Verlegen kratzte sich Shinichi am Hinterkopf.
"Sagen Sie mir doch bitte, was Sie möchten", sagte die junge, adrette Bedienung. Kaito sah sie an. "Oh, natürlich. Entschuldigung", stammelte er.
"Ich nehme dann bitte das  Teriyaki."
Shinichi entschuldigte sich nochmals leise bei der jungen Frau, jedoch ließ sich diese nicht aus der Ruhe bringen und eilte in Richtung Küche davon.
Sobald sie außer Hörweite war, funkelte Shinichi seinen Freund böse an.
"Du hast mit ihr geflirtet!"
Kaito machte natürlich auf unschuldig. "Was? Ich?"
"Hast du ihren Augenaufschlag gesehen?!", meinte der Detektiv schmollend.
Aber Kaito schenkte diesem Thema keine weitere Beachtung. "Ach, hör auf dir etwas einzureden. Ich liebe doch nur dich, Shin-chan."
Verspielt warf er Shinichi eine Kusshand zu. Dieser fing sie verwirrt auf und blickte sich verlegen im Restaurant um. Die zwei saßen sich gegenüber, nur von einem niedrigen Tisch getrennt, mitten in einem Familienrestaurant in Shirahama und flirteten unverhohlen miteinander.
Er fauchte den Dieb leise an, aber jener kicherte nur vergnügt. Da fiel Shinichi wieder etwas ein: "Du magst keinen Fisch, Kaito?"
Kaito nickte stumm.
Sie wurden von der Kellnerin gestört, die ihre Bestellung und die Getränke brachte. Begeistert stürzten sich beide auf ihr Mittagessen, schließlich hatten sie an diesem Morgen eine lange Zugfahrt hinter sich.
Nach Kaitos gelungenem Coup als Meisterdieb 1412 und Shinichis erfolgreichen Aufnahmeprüfung bei der Polizei war Kaito auf die Idee gekommen, sie sollten sich gemeinsam einen einwöchigen Urlaub am weißen Sandstrand von Shirahama gönnen. Nur widerwillig hatte Shinichi zugestimmt, schließlich wollte er nicht auf Kosten von Kaitos Diebeszügen verreisen. Doch nachdem dieser ihm hundertmal versichert hatte, sich das Geld auf legale Art und Weise angespart zu haben, war seine Meinung in pure Freude umgeschlagen.
Es war schon eine Weile her, seit die zwei Verliebten Zeit für sich gehabt hatten.
Shinichi schmunzelte bei diesen Gedanken. Kaito jedoch beobachtete ihn neugierig. Als wiederum Shinichi dies bemerkte, grinste er hinterhältig und spießte ein Stück von seinem gewürzten Fisch zwischen seine Essstäbchen.
Augenblicklich begann Kaito an der Nase leicht grün anzulaufen.
Er stotterte: "Du wagst es nicht ... Du wirst doch nicht ...!"
"Doch! Genau das werde ich!", meinte Shinichi grinsend, beugte sich über den Tisch, sah seinem geliebten Dieb in die Augen und schob ihm das Stück Fisch langsam zwischen die Lippen. Kaito wurde immer blasser, versuchte Shinichis Hand abzuhalten, jedoch ohne Erfolg.
Er schmeckte schon den salzigen Geschmack auf seiner Zunge, spürte das Fleisch an seinen Zähnen ...
Am liebsten hätte Shinichi seinem Freund einen Kuss aufgedrückt, doch sie waren ja schon aufgefallen und einen Skandal wollte Shinichi nicht provozieren.  Das gäbe schöne Schlagzeilen, dachte Shinichi mit Ironie.
Er zog die Essstäbchen zurück und verschlang den Happen. Mit einem zufriedenen Aufatmen trank Kaito einen Schluck Orangensaft und grinste sein Gegenüber an. Nur langsam gewann er wieder an Farbe. 
Erleichtert stellte der Detektiv fest, dass der Dieb ihm diesen Scherz nicht übelnahm und sich nun wieder begeistert seinem Hähnchenfleisch mit Teriyaki-Soße widmete.

"Glaubst du an die Liebe?"
Die Frage verklang in der Stille.
Detektiv und Meisterdieb lagen fest aneinander gekuschelt in ihrem Bett im Hotelzimmer.
Vom offenen Fenster aus hörten sie das Meer an die Brandung rauschen. Es war eine sternenklare und kühle Nacht, aber Shinichi hatte auf das offene Fenster bestanden, um das Meer besser hören zu können.
Beide schwiegen sie. Shinichi, der die Frage wie aus dem Nichts gestellt hatte und Kaito, der zu perplex war, um zu antworten. Es war, als drangen die Worte aus einer sehr fernen Welt zu ihm.
Er stützte sich mit dem Ellenbogen im Bett auf, um Shinichi besser ins Gesicht blicken zu können, der mit dem Rücken an ihn gelehnt auf der Seite lag.
Um sie herum herrschte schwarze Finsternis. Shinichi blickte ratlos in sie hinein.
Schließlich seufzte er, drehte sich auf den Rücken und sah seinen weißen Verführer an. Er konnte nur schemenhaft seine Gesichtszüge erkennen. Liebevoll strich ihm Shinichi über die Wange.
"Ja", erwiderte Kaito endlich. Seine Stimme war kaum mehr als ein gehauchter, warmer Luftzug.
Shinichi schmunzelte, verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und überlegte, wie er seine weiteren Worte formulieren sollte.
"Das dachte ich auch einmal. Bis ich merkte, dass dieses Mädchen, in welches ich mich verliebt hatte, nicht die Liebe war, die einen ein Leben lang begleitet."
Er legte eine Pause ein. Er sah in die leicht flackernden, eisblauen Augen seines Geliebten und fuhr dann leise fort:
"Sie war stur und sie wollte immer mit dem Kopf durch die Wand. Und sie war 'ne richtige Heulsuse." Er schwieg einen Moment. "Ich wurde aus diesem Mädchen einfach nicht schlau."
Kaito hörte einen tiefen Atemzug. Er wollte und konnte jetzt nicht sprechen. Gerade jetzt, wo Shinichi dabei war, ihm sein Herz zu öffnen.
"Ich war in sie seit meiner Kindheit verliebt, weißt du. Es war ein enorm großer Schritt, sie gehen zu lassen."
Wieder verstummte Shinichi. Es schien ihm äußerst schwer zu fallen, Worte für all das zu finden. Doch Kaito wartete geduldig. Mit jeder weiteren Minute jedoch spannte sich sein Körper mehr und mehr an.
"Ich hatte immer Angst, wenn ich ihr meine Liebe gestehe, dass ... ich abgewiesen werde."
Shinichi schluckte. Plötzlich ging sein Atem stoßweise, aber es tat verdammt gut, sich diesen Gedanken endlich von der Seele geredet zu haben.
"Shinichi ...", ertönte Kaitos besorgte Stimme aus der Dunkelheit.
Überraschend spürte der Detektiv samtweiche Lippen, die sich langsam mit seinen versiegelten. Er schlang seine Arme um den Nacken des Diebes, während Kaito vorsichtig näher rückte und sich auf Shinichis Oberkörper lehnte.
Die Minuten strichen dahin, als sie sich leise seufzend voneinander lösten.
"Danke, Tantei-san."
"Wofür?", wollte Shinichi verwirrt wissen.
"Das du dein Herz für mich geöffnet hast", erwiderte er ernst. Dabei sah er in die Tiefen der himmelblauen Augen.
"Ich weiß bestimmt nicht, wie schwer dir das gerade gefallen ist. Aber ich weiß mit Sicherheit, dass ich dich nie abweisen oder verlassen werde."
Nun versagte die Stimme des Diebes für einen Moment.
"Ich liebe dich, Shinichi."
Erstaunt spürte Shinichi einen Herzschlag an seiner Brust. Und es war nicht sein eigener, obwohl jener augenblicklich folgte. Shinichis Herz hämmerte genauso laut wie Kaitos.
"Ich liebe dich auch, Kaito."
Ganz sachte berührten sich ihre Lippen.

Himmelblau und EisblauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt