"Adora, aufstehen"
Vorsichtig berührte mich etwas am Arm und verschlafen öffnete ich meine Augen.
"Ist es soweit?"
Kyra nickte mir zu und rasch stand ich auf und strich mein Kleid sowie meine roten Haare glatt.
Eilig verließ ich den Saal und machte mich auf die Suche nach meinem Vater. Der Morgen war noch nicht angebrochen, aber ich wusste es würde nicht mehr lange dauern bis der Kampf beginnen würde.
Nachdem ich einmal durch die halbe Burg geirrt war, fand ich meinen Vater schließlich draußen auf den Treppen stehend und in die Dunkelheit schauend.
"Adora, komm zu mir Kind"
Ohne sich umzudrehen sprach er mit mir und so kam ich seiner Bitte nach und stellte mich neben ihn.
"Egal was passiert mein Schatz, vergiss niemals wer dich großgezogen hat, vergiss niemals wer du bist und welchen Namen du mit Stolz trägst. Gib nie auf und steh für dein Volk gerade. Zeig ihnen was es bedeutet eine Mithran zu sein."
Kein einziges Mal sah er mir in die Augen während er sprach, sein Blick war immer noch gerade aus starr in die Dunkelheit gerichtet.
"Du glaubst nicht das wir gewinnen, oder?"
"Nein, Myron greift niemanden an, wenn er sich nicht vollkommen sicher wäre, dass er gewinnen würde. Aber ich werde trotzdem mein bestes geben, ich werde bis zum bitteren Ende kämpfen, und meiner Pflicht als König nachgehen"
Wir beide wussten was er damit meinte, er würde seine letzten Atemzüge in dem Kampf tun, außer wir würden siegen, aber das schien in den Augen meines Vaters unrealistisch.
"Ralath wird neben dir kämpfen, habe ich recht?"
Im Falle einer Niederlage, würde er genauso sterben und ich hätte niemanden außer Kyra mehr. Ich liebte Ralath nicht, aber er war ein guter Freund, er war in den Jahren zu einem guten Gefährten geworden, und hatte mich immer gut behandelt.
"Es war sein Wunsch, er hat mir ausdrücklich gesagt, dass er kein Feigling sei und keine Angst vor dem Tod habe"
"Na dann ist es wohl so"
Ich drehte mich um und ging ein paar Schritte, bevor ich mich ruckartig umdrehte und auf meinen Vater zulief und mich in seine Arme warf.
Ein leises Schluchzen entwich meinem Mund während ich mir schon bildlich ausmalte, wie dieser Myron meinen Vater ein Schwert in das Herz rammte.
Wir blieben eine Weile so stehen, bis es ganz langsam anfing hell zu werden. Wenige Sekunden danach standen hunderte Soldaten im Hof und warteten auf Befehle.
Mein Vater löste sich von mir und ging zu den Soldaten hinab, an deren vorderster Stelle Ralath stand.
"Wir werden warten bis sie uns angreifen, und werden uns dann mit allen Mitteln verteidigen. Versucht sie fern von der Burg zu halten und gebt euer bestes. Die Frauen und Kinder werden drinnen unter Aufsicht meiner Tochter, Schutz suchen und sich so gut wie möglich verstecken"
gab mein Vater seine Befehle, während nur wenige Sekunden danach ein lauter Schrei in der Ferne ertönte und langsam wie aus dem nichts auf dem Horizont, hunderte Gestalten auftauchten.
"Es geht los, macht euch bereit. Adora lauf nach drinnen und sorg dafür dass es den Frauen und den Kindern gut geht"
Eilig nickte ich und folgte den Anweisungen meines Vaters. So schnell wie möglich lief ich in Richtung Kronsaal um mich dort um alle zu kümmern.
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He's called King Myron
FantasyAchtung: diese Geschichte enthält gewalttätige Szenen wie auch beleidigende Ausdrücke "Ich liebe dich" "Nein, das tust du nicht. Du kannst nicht lieben. Du bist ein grausamer Mensch ohne Herz." Wütend umgriff seine Hand meinen Hals und drückte mich...