Schreie weckten mich irgendwann in der Nacht und verwirrt setzte ich mich auf.
Die Schreie kamen aus der Zelle nebenan. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, aber dann konnte ich durch die Gitterstäbe hindurch einen Schemen einer am Boden liegenden Gestalt ausmachen.
Ihre Hände drückten auf eine Stelle am Bauch und daneben war ein zweiter Umriss zu erkennen, der sich über die Gestalt beugte.
Eine Weile beobachtete ich die zwei Gestalten, bis ich mich wieder klein machte und meine Augen schloss.
Krampfhaft versuchte ich die Schreie auszublenden um endlich wieder einschlafen zu können.
Der kalte Steinboden drückte in meinen Rücken und ließ mich verzweifeln.
Unruhig wälzte ich mich umher bis ich nach einer gefühlten Ewigkeit in einen seichten, von Alpträumen geplagten, Schlaf fiel.
Am nächsten Morgen, weckten mich Sonnenstrahlen die auf meiner Nase herum tanzten und steil durch das kleine Fenster in der Zelle fielen.
Müde rubbelte ich über meine Augen und setzte mich danach schwerfällig auf.
Meine Beine überkreuzt, lehnte ich mich gegen die Wand und wartete.
Worauf genau ich wartete, wusste ich nicht.
Vielleicht das ich hier raus geholt wurde, oder dass mir mitgeteilt wurde, dass ich eine weitere Nacht hier verbringen musste.
Angst machte sich in mir breit, als ich an Kyra dachte. Ich wünschte mir nichts mehr, als das sie es in die Stadt geschafft hatte.
Meine Gedanken wanderten weiter von Kyra zu dem Soldaten der uns gesehen hatte.
Tausend Mal wiederholte sich in meinem Kopf dir Szene, bis mir klar wurde, dass der Soldat bloß mich gesehen hatte. Kyra hatte er nicht gesehen.
So etwas wie Hoffnung keimte in mir auf, als ich daran dachte wie der Soldat es König Myron erzählen würde.
Er konnte nicht nachweisen, dass Kyra mit mir auf der Mauer war. Er hatte bloß mich gesehen, und später hat man auch bloß mich erwischt.
In Gedanken versunken, sprang ich erschreckt auf, als ein lautes
"Mitkommen"
erklang und meine Zelle geöffnet wurde.
Vor mir stand ein, mir unbekannter, Soldat, der auf mich zukam und mich grob packte.
Er zerrte mich aus dem Kerker hinaus in den Kronsaal. Dort saß Myron, in dem Thron meines Vaters saß.
Immer noch schmerzten dir Erinnerungen an ihn und wie er erst vor wenigen Tagen in der Schlacht fiel. Ich vermisste ihn schrecklich, auch wenn mir in der Aufregung der letzten Tage nicht viel Zeit dafür blieb.
Er war mein Vater, mein letzter mir bekannter Familienangehöriger, und jetzt war auch er tot, hatte die Tore des Himmels überschritten, und würde nie wieder kommen.
Neben Myron saßen ein paar seiner Männer, vielleicht höherrangige und seine engsten Vertrauten, mit denen er in ein Gespräch vertieft war.
Als sie mich bemerkten, stoppten sie abrupt und sahen mich eindringlich an.
"Adora, ich mache heute einen Ausflug in die Stadt und in ein paar umliegende Dörfer, es wäre wirklich toll wenn du mich begleiten würdest."
Er verlor kein Wort über die gestrigen Ereignisse und über Kyras verschwinden. Eigenartig, so hätte ich ihn nicht eingeschätzt.
Wollte er dass ich von selbst mit ihm redete? Oder hatte er es vergessen?
"Ich würde lieber hier bleiben, mein König."
"Oh Adora, dass war doch keine Bitte. Du kommst mit, ob du willst oder nicht."
Ein selbstgefälliges Grinsen legte sich auf seine schmalen Lippen, als er meine verdutzte Reaktion sah.
Wie konnte ich auch wirklich glauben, dass Myron mir je eine Wahl lassen würde. Ich kannte den muskulösen Mann vor mir auf dem Thron nicht gut, aber er wirkte auf keinen Fall wie jemand
der anderen Leuten eine Wahl ließ."Darf ich dann gehen?"
"Nein, komm her und setz dich neben mich."
Vorsichtig schritt ich auf ihn zu, und ließ mich in den Platz neben ihn fallen.
Eingekesselt saß ich nun neben Myron und Shiro.
Der Präsenz des zweiten genannten war ich mir nur allzu gut bewusst. Gefährlich nahe kam er meinem Ohr bevor er mir leise hinein flüsterte.
"Ich weiß das du etwas mit Kyras Verschwinden zu tun hast, und ich bin verdammt wütend, dass ich mir nun jemand neues für die Nächte suchen muss. Vielleicht kommst du mich ja mal besuchen?"
Angeekelt lehnte ich mich soweit wie möglich von ihm weg und antwortete ihm bloß mit einem kleinem
"Nein danke."
Danach wendete ich mich Myron zu, der mich während der kurzen Unterhaltung mit Shiro nicht aus den Augen ließ.
"Wann hast du vor aufzubrechen?"
Ein gefährliches Funkeln trat in seine Augen, als er meine Anrede ihm gegenüber hörte.
Niemals, würde ich ihn mit Sie ansprechen, dieses Privileg gab ich ihm nicht.
"Bald Adora, bald. Und ich habe soeben beschlossen, das dir die Ehre zuteil wird, nur mit mir alleine auszureiten."
Er strahlte pure Macht aus, als er mir dies mitteilte, sich ganz genau bewusst, dass er mit mir alles machen könnte was er wollte.
Vielleicht konnte ich mit Messern und Pfeil und Bogen umgehen, aber gegen Myron hätte ich niemals eine Chance.
Ich werde ihm schutzlos ausgeliefert sein. Ein eigenartiger Gedanke wenn ich darüber nachdachte, denn ich war es jetzt schon.
Seit er die Schwelle der Burg übertreten hatte, war ich nichts anderes als das. Es würde niemanden interessieren würde er mich hier und jetzt umbringen.
Möglicherweise würden sie ihn sogar noch anfeuern und bekräftigen.
Es wäre jedem egal, keiner würde sich die Mühe machen mir zu helfen.
Er könnte wirklich alles mit mir machen, und ich könnte nichts weiter tun, als armselig um Gnade flehen.
Ich war es nicht wert jemals auf den Thron zu kommen, ich war nichts weiter als eine armselige Prinzessin, die irgendwie versuchte ihr Land zu retten, jenes bis jetzt mehr schlecht als recht lief.
Die Frauen mussten immer noch tuen, was die Männer verlangten, und unsere Männer waren geflohen, taten im Kerker ihre letzten Atemzüge oder arbeiteten auf dem Feld.
Was mit den Kindern war, wusste ich nicht einmal, geschweige denn wie es den Menschen in der Stadt und in den Dörfern ging.
Ich war ein hoffnungsloser Fall, und gleichzeitig die einzige Thronerbin.
Es tut mir leid Vater, ich wollte dich nie enttäuschen, ich werde es wieder gut machen, versprochen.
Nach einer ewig langen Zeit geht es nun endlich wieder weiter. In letzter Zeit hatte ich sehr viele private Probleme, und das tut mir sehr leid. Ich hoffe es gibt jetzt überhaupt noch Leute die die Geschichte lesen.
Ich habe mir überlegt ob ich die Geschichte jetzt überarbeiten soll, habe mich aber dagegen entschieden, und werde es dann tun wenn sie beendet ist.
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He's called King Myron
FantasyAchtung: diese Geschichte enthält gewalttätige Szenen wie auch beleidigende Ausdrücke "Ich liebe dich" "Nein, das tust du nicht. Du kannst nicht lieben. Du bist ein grausamer Mensch ohne Herz." Wütend umgriff seine Hand meinen Hals und drückte mich...