DREI

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Sie umkreisten uns und richteten ihre Schwerter auf uns.

"Was haben wir denn da?"

spöttisch sah uns ein Soldat an, der aus der Menge heraus trat, und so wirkte als wäre er mehr als ein einfacher Soldat.

"Wenn das nicht mal die Frauen und Kinder unseres lieben und toten Königs sind"

Ein Klos bildete sich in meinem Hals als er meinen Vater erwähnte. Das Bild wie mein Vater tot nach hinten fiel, hatte sich in mein Gedächtnis gebrannt und spielte sich immer und immer wieder in meinem Kopf ab.

"Wir würden gerne etwas essen nach der anstrengenden Schlacht, also wer nicht sterben will, sollte jetzt besser gehen und uns etwas zu essen machen"

Gelächter ertönte während der Soldat bedrohlich auf uns zu kam und nur wenige Schritte vor mir stehen blieb, sein Schwert richtete er gefährlich nahe auf Kyras Körper, vor der er stand. Ängstlich hielt sie denn Atem an und schloss ihre Augen.

Ein kehliges böses Lachen kam aus seinem Mund während er Kyra abschätzend anblickte.

"Jetzt geht endlich und macht uns etwas zu essen"

Die Soldaten bildeten einen Gang und Leben kam in die, zuerst wie eingefrorenen, Frauen, die eilig liefen sie in Richtung Küche. Die Kinder wollten ihnen folgen aber wütend machte der Soldat ihnen einen Strich durch die Rechnung.

"Ihr bleibt gefälligst hier, und rührt euch nicht von der Stelle bevor eure Mütter zurück sind"

"Was machst du eigentlich noch hier?"

fuhr er mich an, als er bemerkt zu haben schien, dass ich nicht wie die anderen Frauen in Richtung Küche lief.

Ängstlich entschuldigte ich mich und folgte den anderen in die Küche.

Als die Türen sich hinter uns schlossen und wir in der Küche standen, brachen einige zusammen und fingen an fürchterlich zu weinen.

"Das ist schrecklich, so schrecklich. Wie sie und behandelt haben, ich hoffe sie tuen unseren Kindern nichts während wir weg sind"

Nach dem sich alle etwas beruhigt hatten, und aufgehört hatten zu weinen, begannen wir das Essen zubereiten.

Als wir etwa eine halbe Stunde später fertig waren, gingen wir ängstlich zurück zum Kronsaal, beladen mit Essen und Trinken.

Vorsichtig öffnete ich die Tür und stellte schockiert fest, das jemand auf dem Thron meines Vaters saß. Der Thron stand im hinteren Teil des Saals, in der Nähe von dem großen Fenster, durch das ich heute die Schlacht beobachtet hatte.

Dieser jemand stellte sich wenige Sekunden später als König Myron heraus, denn ich ohne seinen Umhang fast nicht erkannt hatte. Dadurch dass ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte, wusste ich auch nicht wie er von nahmen aussah.

Leider musste ich feststellen dass er sehr attraktiv, groß und gut gebaut war.

Er hatte braune Haare und blaue Augen, die aussahen wie das Meer.

Er unterhielt sich mit dem Soldat, der uns früher angebrüllt hatte. Er saß in dem etwas kleineren Thron rechts daneben, in dem damals immer meine Mutter saß.

Seine Männer saßen an der großen Tafel und unterhielten sich lachend.

Als sie uns bemerkten Pfiffen sie und riefen nach Essen und Trinken.

Myron stoppte in seinem Gespräch und sein Blick fiel auf uns.

Siegessicher grinste er uns an und erhob sich um sich an die Tafel zu den anderen zu setzten. Der Soldat tat es ihm gleich.

"Bringt uns das Essen"

Seine Stimme klang dunkel und bedrohlich, und eine Gänsehaut lief meine Arme hinauf, während ich versuchte selbstbewusst das Essen zu servieren.

Während ich den Wein an die Männer verteilte passierte es nicht nur einmal, dass mir jemand an den Busen oder die Schenkeln fasste. Angewidert verzog ich jedes Mal den Mund, gab aber keinen Ton von mir.

Als ich bei Myron angelangt war, und von hinten einen Becher hinstellte und ihm Wein einschenkte, spürte ich seinem stechenden Blick auf mir der mich genau musterte. Dreckig grinste er als seine Augen die meine fanden und so schnell wie möglich ging ich weiter zum nächsten.

"Willst du nicht nacher noch bei mir vorbei schauen?"

Gier lag in dem Blick des Soldaten der zuvor neben Myron am Thron saß, während er eine Hand um Kyras Hüfte legte.

Verzweifelt fand ihr Blick den meinen und schuldbewusst senkte ich meinen Kopf. Ich konnte ihr nicht helfen, und ich konnte sie schon gar nicht vor dem bewahren was ihr möglicherweise heute Nacht bevor stand.

"Okay"

Ihre Stimme war kaum lauter als ein Flüstern und Angst lag in ihrem Blick, aber hätte sie verneint wäre es noch schlimmer gekommen.

Als ich jedem Wein eingeschenkt hatte, entfernte ich mich vom Tisch und warf einen Blick in die Richtung der Kinder, die immer noch mucksmäuschenstill in der Ecke standen und kaum wagten zu atmen.

Während die Soldaten aßen, brüllten sie herum und lachten. Sie waren glücklich, wir nicht. Sie hatten gesiegt, wir verloren.

Ich hoffte nur das noch einige Männer meines Vaters überlebt haben, und flüchten konnten. Vielleicht war es unehrenhaft dies zu tun, aber doch alle mal besser als hier jetzt wie wir in Gefangenschaft zu leben.

"Wir wollen noch mehr Wein"

"Shiro hör verdammt noch mal auf so zu brüllen. Ich sitze direkt neben dir und habe das Gefühl gerade taub geworden zu sein"

Wütend sah Myron, Shiro an, den Soldaten der Kira um einen,nennen wir es mal Gefallen bat.

"Also könnte irgendjemand von euch nichtsnutzigen Frauen mir jetzt bitte einen Wein bringen"

Kyra, die mittlerweile neben mir in der Ecke stand, wollte gerade vortreten, als ich sie zurück hielt und selbst auf den Tisch zu ging, in der Hand zwei Krüge Wein, die ich davor vom Boden aufgehoben habe, wo sie zur Lagerung standen.

Mit gehobenem Kopf schritt ich auf den König zu und stellte den Wein neben seinen Teller. Ohne etwas zu sagen, drehte ich wieder um und ging zurück auf meinem Platz neben Kyra.

Ich wusste, diese Nacht würde fast keine der jüngeren Frauen gut schlafen.

Um ehrlich zu sein bin ich mit diesem Kapitel nicht so zufrieden, aber ich bekomme es leider nicht besser hin. Ich hoffe es ist trotzdem halbwegs okay

He's called King MyronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt