Ein Regnerischer Tag

1.1K 54 8
                                    


Es war der perfekte Tag für einen Anlass wie diesen. Von der Sonne war weit und breit nichts zu sehen. Am Himmel waren nur Dunkle Wolken und es regnete als ob es keinen Morgen geben würde. Es war windig und Kalt Sodas man sich nicht wohl fühlen konnte, jeder sollte bei so einem Wetter Zuhause bleiben und eine Tasse Tee trinken. Doch würde es sich auch falsch anfühlen wenn die Sonne scheinen würde. Es war das perfekte Wetter für die Trauerfeier, da war sich jeder sicher. Das Bestatungsunternehmen hat sich grosse mühe gegeben es geschmackvoll auszurichten. Es wurde nur dezenter Blumenschmuck arrangiert und von jedem Verunglückten gab es ein Foto mit kurzem Lebenslauf.

Es sind 2 Wochen vergangen seit dem Zugunglück und die Ermittlungen wurden dank der guten Polizei Arbeit schnell abgeschlossen. Es war der Fehler des Zugführers er hatte ein Signal übersehen und kollidierte deshalb mit einem anderen Zug. Das ganze Land war in schock und der Bezirk bestand auf eine Trauerfeier.

Lexa's Firma bestand darauf das sie alle Kosten für die Beerdigungen übernehmen würde da sie den Schmerz der Hinterbliebenen nur allzu gut verstehen konnte.

Deshalb befand sie sich an diesem Regnerischen Sonntag auf dem örtlichen Friedhof und  nahm an der Trauerfeier teil zusammen mit Raven und Wells.

Etliche Angehörige hielten Reden und schilderten wie sehr sie der Verlust eines Geliebten Menschen belastete. Jeder nahm sich seine Zeit und erzählte Geschichten vom letzten treffen, der letzten Unterhaltung oder einer lustigen Erinnerung. Bei jeder Geschichte flossen entweder Tränen, man hörte seufzer und manchmal konnte man auch ein kurzes kichern hören da die Geschichte wirklich lustig war. Darf man bei so einer Trauerfeiern auch kurz aufatmen können?

Lexa sass da und hörte jedem Aufmerksam zu und fühlte mit jedem mit. Sie wusste wie sich die meisten fühlen sie selbst hat schon geliebte Menschen verloren und versteht den Schmerz. Nachdem die meisten Trauergäste ihren Dank aussprachen das sie die Kosten übernahm machte sie sich zusammen mit Raven und Wells auf den weg zurück in die Stadt.

"Es ist sehr grosszügig von dir das du die Kosten übernimmst, Lex" Sie waren gerade auf dem Weg zu Auto als Raven das Wort an sie richtet. "Das hättest du nicht tun müssen, aber ich glaube alle wissen es sehr zu schätzen das du das machst."

Lexa Atmete kurz durch bevor sie die richtigen Worte finden konnte. "Niemand sollte sich nach so einem tragischen Unfall sorgen machen müssen wie er/sie für die Kosten aufkommen soll. Das ganze ist schon tragisch genug und einfach nur traurig."

Die Fahrt zurück war wieder sehr ruhig. Keiner wusste was er sagen sollte und alle waren froh als sie zurück beim Office waren.  Raven und Wells waren gerade dabei ins Gebäude zu gehen als sie merkten das ihnen Lexa nicht folgte.

"Kommst du nicht mit" diesmal war es Wells des das Wort an sie richtete. "Ich weiss du hast nicht wirklich einen Grund zu Arbeiten aber vl kannst du dich etwas ablenken und kommst dabei auf andere Gedanken."

Wells hatte irgendwie recht. Aber irgendwie auch nicht, sie fühlte sich nicht wohl nach dem Tag und wollte einfach nur alleine sein.  Vielleicht hilft ein Spaziergang oder eine Fahrt durch die Stadt, einfach nur die Gedanken etwas schweifen lassen.

"ähm ich werde noch etwas Spazieren gehen bevor ich zurück nach Hause gehe. Aber danke für eure Unterstützung Leute ich weiss es sehr zu schätzen." Gerade als sie sich umdrehen wollte spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter.

Raven's Blick sagt mehr als 1000 Worte. Man konnte die sorge und die Liebe deutlichen sehen und Lexa war unendlich dankbar für diese Freundschaft.

"Ich kann dich gerne ein Stück begleiten und dir Gesellschaft leisten wenn du willst, du musst nicht alleine sein." Raven's Stimmte war sanft und einfühlsam.

"Danke, Raven. Aber ich glaub ich will noch etwas alleine sein. Warum geht ihr nicht auch nach Hause und verbringt den Tag mit euren liebsten. Es waren 2 lange Wochen für uns alle und ihr braucht auch mal etwas Zeit für euch." An dem Ausdruck in Lexa's Gesicht merkten beide das sie keine andere Wahl hatten als ihrem Rat zu folgen. Mit einer festen Umarmung verabschiedeten sich die 3 und gingen ihre eigenen Wege.

Lexa spazierte noch ca 2h durch die Stadt. Sie dachte über vieles nach. Was sie nicht alles hätte anders machen sollen. Sie hätte so vieles in ihrem Leben anders gemacht und doch alles gleich. Hätte sie nur eine Sache anders gemacht hätte sie nie die Liebe ihres Lebens kennen gelernt. Und dafür, für die Zeit die sie mit ihr verbracht hatte würde sie ewig dankbar sein. Doch unterm Strich wusste sie genau was sie anders gemacht hätte und sie war sich sicher das sie das sobald wie möglich ändern würde. Nicht noch einmal würde sie einen solchen Fehler begehen.

Mit einem Becher Kaffee in der Hand machte sie sich auf den Weg zurück in ihre Wohnung. Es regnete immer noch wie verrückt und sie war mittlerweile klatsch nass. Ihr Schritt wurde immer schneller als sie den Eingang zu ihrem Zuhause sah und sie hatte nur noch einen Gedanken, raus aus den Nassen Klamotten.

Seit 2 Wochen war ihr Zuhause zu ruhig. Es war Gespenstisch und einsam. Seit 2 Wochen hat Lexa kaum Zeit hier verbracht und das erstmal seit diesem Morgen der ihr Leben für immer verändert hat, wusste sie was sie zu tun hat um dieses Gefühl für immer los zu werden.

Oben Angekommen machte sie sich Hastig auf den Weg ins Badezimmer um ein Heisses Bad zu nehmen. Erst als sie sich aus ihren Nassen Klamotten gequält hat wurde ihr bewusst wie kalt ihr eigentlich war. Sanfte Jazzmusik und der Duft nach Lavendel füllte das Badezimmer.
Lexa hatte keine Ahnung wie lange sie in der Wanne war aber als sie sich das Handtuch umwickelte spürte sie das sie deutlich entspannter war.

Nachdem sie sich die Haare gemacht hatte und bequeme Sachen zum Anziehen gefunden hatte machte sie sich auf den Weg in die Küche um einen Tee zu kochen. Doch irgendwas war anders in dem Moment als sie die Küche betrat. Sie hätte schwören können das sie die Schlüssel genau neben dem Kühlschrank gelassen hatte. Wer weiss vl Spielt ihre Erinnerung etwas verrückt.

Gerade als sie eine Tasse aus dem Schrank holen wollte hörte sie ein Geräusch aus dem Eingangsbereich.

"Wie oft muss ich es dir noch sagen das die Hacken an der Wand nicht nur Deko sind, sondern das die dafür da sind das man die Schlüssel aufhängt und sie dadurch nicht immer suchen muss?" Hätte man Lexa in dem Moment vor eine Wand gestellt hätte man nicht gewusst wo die Wand anfängt und Lexa aufhört, so Weiss war sie in ihrem Gesicht.

Lexa traute ihren Augen nicht und musste sie kurz schliessen und tief Einatmen bevor sie, sie wieder öffnen konnte. "Wa... Was zum Teufel machst du hier" stammelte sie. Und hatte mühe zu begreifen was sie da vor sich sah.

Doch sie erhielt keine Antwort nur ein Grinsen das ihre Beine weich werden liess bevor sie noch ein weiteres Wort sagen konnte fühlte sie diese Lippen die sie so sehr vermisst hatte auf ihren. Es fühlte sich zu gut an um wahr zu sein sie konnte nicht glauben was gerade passierte. Einen Moment glaubte sie das sie Träumen würde und jeden Augenblich aufwachen würde aber es war kein Traum. Sie spührte eine Hand in ihrem Nacken und eine andere auf ihrer Hüfte. Oh nein das war kein Traum. Viel zu schnell war der Kuss vorbei und die Realität holte sie wieder ein.

"Ich hab dich vermisst, Woods"


By my sideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt