Zu lange

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Natürlich hätte ich laufen können. Raus aus dieser Höhle,aber wofür? Um ein paar Tage zu leben und Legolas auf dem Gewissen zu haben. Ist dir aufgefallen, dass du grade Felsbrocken wie Regen auf ihn fallen lassen hast? Dachte ich sarkastisch.  Naja er konnte zum Glück noch rechtzeitig zur Seite springen.

Ich weiß nicht wie ich es geschafft hatte aufzustehen, den Bogen zu spannen und loszulassen.

Denn es dauert nicht lange bis ich meine Beine nachgaben und ich hinterrücks auf die Erde fiel. Das Gift hatte seinen vollständigen Zustand erreicht. Und so lag ich da.

Legolas kam zu mir gelaufen. Oh nein. Dachte ich.

"Alea was ist mit dir?" Fragte er  etwas entsetzt.  Er nahm mein Gesicht in seine Hände und zwang so mich ihn anzusehen. Die Sorge um mich in seinem Gesicht machte mir alles nur noch schwerer.

Sag es ihm jetzt einfach. "Kurz bevor wir in diese Höhle stürzten..." ich atmete aus. Ich hatte schreckliche Schmerzen.  "Was war da" hackte Legolas  benahe energisch nach.
" Der Kampf mit den Spinnen." Ich japste nach Luft. Dann sprach ich weiter. "Ich war für einen Moment unaufmerksam und da..."  Mein Atem war kurz vor dem Versagen. Meine Hände wollten nicht aufhören zu zittern. Sag es ihm. Solange du noch kannst ...

Ich sprach weiter. "Eine Spinne hat mich gebissen" Ich sah in seinem Gesicht keinen Ausdruck. Nichts. Ich weiß nicht wie lange er mich einfach nur ansah.

Dann auf einmal rührte sein Gesicht sich. Ich erkannte das Entsetzen ,die Angst und das schlimmste die Trauer in seinem Gesicht. Sein Blick war wie ein Dolch in meinem Herz. Nicht weinen Alea. Tu ihm das nicht auch noch an. Endlich sagte Legolas etwas. "Nein..." Hat er Tränen in den Augen? Er zog mich in seine Arme. 

"Es tut mir leid" brachte ich heraus, doch kamen die Tränen mir jetzt auch hoch. Und so saßen wir Arm in Arm da. Was waren wir bevor wir uns kennengelern haben? Ein aroganter Elbenprinz und eine tollpatschige naive Elbin. Und jetzt? Zwei Freunde ... " Ich schwöre dir dafür bringe ich jede Spinne in Mittelerde um." Sagte Legolas verbittert. Ich lachte leicht auf, einerseits weil er grade etwas fast unmögliches sagte, anderseits um ihn so gut ich noch konnte aufzuheitern. Ich war jedoch nicht gut darin gleichzeitig zu sterben und jemanden aufzuheitern,was mir in diesem Moment auffiel.

Langsam aber sicher wurde meine Sicht verschwommener. Auch Legolas bemerkte das ich nicht mehr konnte.

"Alea.. sieh mich an." Mit aller Kraft versuchte ich ihn anzusehen. Ich füllte mich als wäre ich unglaublich müde und meine Augen wurden jeden Moment zu klappen und doch ließ ich sie auf. Ihm zu liebe,dabei wollte ich einfach nur schlafen... einfach nur,dass diese unerträglichen Schmerzen aufhörten.

Legolas setzte trotzdem alles daran, dass ich wach blieb.

"Alea,bleib wach. Du musst wach bleiben! Bitte. Was bin ich den ohne dich?!? Egal was du tust du musst bei mir bleiben. Lass mich nicht allein. Alea ich..."

Jetzt versagten auch meine Ohren und so erfuhr ich nie was er mir sagen wollte. Ich spürte einen sanften Kuss auf meiner Stirn. Dann wurde ich ganz ruhig.
Alles war schwarz abgrundtief schwarz, wie die Augen eines Rabens. Fühlt es sich so an zu sterben? Und doch hatte ich keine Angst. Ich dachte nur noch an Legolas Lippen auf meinen...

Sicht des Erzählers:

Legolas konnte nicht glauben was eben passiert war. Er strich sich die Tränen aus dem Gesicht. Zeig keine Schwäche. Dachte er. Er hatte sie verloren. Die einzige Person auf dieser Welt von der er wusste,dass sie ihm etwas bedeutet. Seine Traurigkeit verwandelte sich in  Wut. Er war in irgenteiner Höhle. Allein. Er wollte da raus er musste daraus. Er legte Alea hin. Vorsichtig, als wäre sie aus Glas. Er guckte sie an. Was hatte diese Elbin nur mit ihm gemacht? Sie sah friedlich aus. Als würde sie schlafen. Nur leider tat sie das nicht, dass wusste er nur zu gut. Er wollte sich nicht mehr ansehen.

Legolas drehte sich um. Dort wo die Felsen hinab gestürzt waren war ein großer Hohlraum entstanden. Er kletterte auf die Felsen, ohne zu wissen wieso. Er wollte nur an diese Wand. Als Legolas endlich angekommen war merkte er, dass die Steine die nicht durch Aleas Pfeil runter gefallen sind sehr lose da lagen. Wie naiv bin ich? Ich komm hier nicht raus . Dachte er verzweifelt und doch bekam er damit Stein um Stein von der Wand auf den Boden zu legen. Ihm stockte der Atem als er bemerkte, dass Licht durch die Steine drang. Er befreite sich auf dieser Höhle und sah zum ersten Mal seid langem Licht. Echtes Licht. Obwohl der Düsterwald noch nie zu den hellsten Ländern gehörte, reichte das Licht aus ihm neue Kraft zu geben. Er drehte sich um. Er war zu lange dort gewesen... viel zu lange . Auch das Mädchen das mit ihm in diesem Düsterem Ort gefangen gewesen war, wurde von Licht umhüllt. Er konnte sie dort nicht liegen lassen. Er stieg noch einmal in diese Höhle, um den leblosen Körper von Alea hochzuheben und raus zutragen. Sie hatte das schwarze Kleid an, das aber genause wie der Rest von ihr voller Erde war und er wusste das er auch so aussehen musste. Ihr Haar wirkte etwas so als wäre es aus Gold. Jetzt verstand er was sie meinte. Ja ihre Haarfarbe hatte er an keiner Elbin  zu vor gesehen. Er hatte auch ihre Augen gemocht. Ob sie bei Tageslicht noch schöner sind? Doch dann fiel ihm wieder ein das er es nie erfahren wird.

Es war kalt. Der Winter lebte sich im Land aus. Er erinnerte sich daran, dass es Herbst gewesen war, als er in diese Höhle gestürzt war. Langsam stapfte er orientierungslos  durch den Schnee. Er entdeckte  einen Pfad und  kam so nach Stunden zum Palast.

Es dauerte eine Weile bis die Wachen ihn wieder erkannten, doch als sie es taten was die Aufregung groß. Aber als er den Hof betrat waren alle still und guckten auf dem Körper in seinen Händen. Legolas sagte kein Wort. Er  brachte sie zu den Sälen ,wo man die Toten für die Beerdigung fertig machte. Als er sie übergeben hatte, wusste er nicht was er machen sollte.  Er stand einfach nur da. Was er bereute. Denn ein braunhaariger Elb mit grünen Augen kam auf ihn zu. In seinem Blick lag Besorgnis und Angst.  "Wo ist Alea?" War das erste was Dylan sagte. Legolas versuchte Ruhig zu bleiben. Stotterte jedoch "Ich.. Ich. ..es tut mir leid. Ich konnte sie nicht..." Legolas hörte einfach Mitten im Satz auf zu sprechen. Der Elb verstand ihn schon. Legolas wusste, dass er Dylan hieß und Aleas Mentor und bester Freund gewesen war. Denn das hatte sie ihm Mal erzählt. Dylan blickte fassungslos ins Lehre. Sie haben sie beide auf ihre Art und Weise geliebt.

Zu zweit in der Finsternis ( Legolas FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt