Schattengesicht

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Erzählers Sicht:

Die beiden jungen Elben schnappten nach Luft, als sie die Elbin ins Eis brechen sahen. Dylan rannte geradewegs auf das Eis zu. Legolas allerdings schritt ihm entgegen und hielt ihn fest.

"Alea!" Schrie Dylan, obwohl ihm bewusst war, dass sie ihn nicht hörte. Er versuchte sich aus Legolas Griff zu befreien.

Legolas sah auf den See und bemerkte, dass Alea nicht an die Oberfläche trieb. "Der See geht zu weiteren Orten", sagte er. Seine Sorge nahm zu.

Dylan verstand und fragte:" Wohin sollten wir gehen?"

"Dort, einen anderen Weg gibt es nicht", sagte der Elbenprinz und deutete auf einen Tunnel der Höhle.

"Was geschieht, wenn wir sie nicht rechtzeitig finden?" Sprach Dylan die unvermeidbare Wahrheit aus. Es war unmöglich so schnell sie lebend zu finden, wenn sie irgendwo unterm Eis gefangen war.

Sie rannten los, jedoch schien der Tunnel kein Ende zu finden. "Der richtige Weg muss eingeschüttet worden sein. Wir sind zu spät", sagte Legolas ruhig.

Dylans Schock verwandelte sich in Wut. Er schlug gegen die Wand, während sich Tränen in seinen Augen bildeten.

Der Elbenprinz sank zu Boden:"Diese Höhle funktioniert anders, als alles was uns zuvor bekannt war. Sie wird uns wieder zu ihr führen. Sonst bräche es mir das Herz", gestand sich Legolas ein.

Aus Dylans Wut verschwand so schnell, wie sie gekommen war. "Sie liebt euch"

Legolas Augenbrauen sogen sich zusammen. "Sie liebt mich nicht", er machte eine kurze Pause. "Nicht so, wie ich sie liebe und dass wird sie nie", fügte er hinzu.

"Schätze sie liebt uns beide", sagte Dylan, dabei konnte er Legolas Reaktion nicht ignorieren. "Dies muss für Alea schreklich sein", brachte er hervor, worauf er keine Antwort erhielt.

Für eine lange Zeit saßen sie einfach dort und schwiegen. Bis eine Gestalt am Ende des Tunnels erschien. Dylan erkannte die dunkelblonden Haare.
Während Dylan seine Arme ausbreitete, um sie zu umarmen, zog Legolas einen seiner Dolche und schlug auf die Person. Die Gestalt löste sich auf. Alles was blieb, war unförmige Schatte.

Bevor Dylan es ganz begreifen konnte erklärte Legolas:" Alea ist schon einmal so etwas begegnen. Dabei hatte es meine Gestalt angenommen"

"Ich glaubte, sie zu erkennen", sagte Dylan nachdenklich.

"Ihr Gang ist anders", entgegnete Legolas trocken.

Aleas Sicht:

Als die Glühwürmchen kamen, lag ich auf dem Boden gekrümmt. Sie schwirrten um mich herum und gaben mir etwas, was ich ersehnte. Licht. Langsam kam ich zu Kräften. Ich stützte mich vom Boden ab. Dabei fiel mir meine blasse Haut auf. Orks waren einst Elben, bis man sie in die Dunkelheit verbannte.

Etwas anderes zog meine Aufmerksamkeit auf sich. In meiner Hand befand sich ein Schwert. Es war golden, die Spitze leicht gebogen. Das Gegenstück zu Methors Waffe. Als wäre das Schwert auf mich zugeschnitten. Meine Hand umschlung es noch fester. Ich kann ihn hiermit besiegen.

Die Kälte und Dunkelheit waren noch da, vor allem meine Taille schmerzte mehr denn je. Dennoch erkannte ich die Schönheit dieses Ortes, auch wenn sich recht klein war. Nach mehreren Versuchen gelang es mir aufzustehen. Ich folgte den kleinen Kreaturen. Ich vertraue ihnen. Sie haben mir schon einmal geholfen. Sie sind gut.

Es dauerte bis wir ans Ziel kamen. Die Glühwürmchen flogen im Kreis über einen kleinen See. Ich sehe ihnen länger zu. Bis sie ins schwarze Wasser tauchten. Dann waren sie fort. Wieso tun sie dies? Dadurch sterben sie!
Mir war bewusst, dass es riskant war, dennoch ging ich mehrere Schritte ins Wasser und tauchte unter. Immer tiefer, bis meine Luft mir fast wegblieb.

Der Ort an dem ich auftauchte war ein anderer. Obwohl ich noch immer in der Höhle war, war es heller. Am Ufer angekommen musste ich durchatmen. Meine nasse Kleidung war nicht gerade vorteilhaft. Dennoch musste ich weiter voran. Ich gelang in einen Tunnel. Die Stimme, die ich hörte konnte nur von einem stammen. Dennoch musste ich mich vergewissern:"Legolas?Legolas!"

Als er mich erkannte, rannte er auf mich zu. "Bist du es wirklich? Ich bin so froh dich zu sehen. Ich war so verloren ohne dich. Ich wäre hier für immer verloren gewesen", sagte er nach einer festen Umarmung. 

"Du hättest gehen können", stellte ich etwas verständnislos fest.

Nun war Legolas verwirrt. "Nie wäre ich ohne dich gegangen"

Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. "Ich habe das Schwert", stolz hob ich es hoch.

"Lass uns diesen Ort verlassen", kam es von Legolas mit einem Lächeln.

"So schnell wie möglich", bestätigte ich. Nicht lange danach hatte der Rest der Gruppe uns gefunden.

Wir haben das Schwert. Alles andere wird nicht mehr unmöglich sein. Wir haben etwas, Macht. Die Macht die in Methors Händen ist, ist nun auch in unseren. Wir werden ihn besiegen und-

Meine Gedanken hörten abrupt auf als ich den Wald betrat. Das Bild, welches ich vor mir sah, war zu vernichtend, zu schockierend.

Legolas und Dylan rannten los. Der Rest der Truppe stand wie ich einfach da und sah das Chaos ohne es realisieren zu können.

Der Düsterwald steht in Flammen.

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Da bin ich mal wieder. Etwas kurz, aber ich hoffe es gefällt, den Einzelnen, die es bis hierher lesen, trotzdem.  :)

Zu zweit in der Finsternis ( Legolas FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt