Sephi schreibt euch vor, was ihr zu denken habt

Wie man es nicht macht

Lest gute Bücher (zum Beispiel, was suedie so empfiehlt) und lest mittelprächtige Bücher und tut euch ab und an mal ordentlichen Schund an (zum Beispiel aus der Privatbibliothek der Patin). Wichtig ist nur, dass ihr bei allem drüber nachdenkt, was euch gefällt und was nicht und warum das alles.

Ich behaupte, wenn man sich verbessern will, eignen sich schlechte Geschichten (und Maker-Spiele. Vergesst mir die schlechten Makerspiele nicht!) besser als gute. Das hat einen einfachen Grund. Wenn man etwas richtig gut findet, neigt man leicht dazu, es nachzuahmen. Oh, klar, wenn du auf genug Alleinstellungsmerkmale kommst, übernimm gern ein Setting oder eine Prämisse, es lässt sich ja sicher einiges herausholen. Aber wenn man andererseits all die Bis(s)-Klone da draußen sieht ...

Wenn ich aber etwas Mieses vor mir habe, dann kommt in mir immer sogleich der Gedanke auf, wie man dies und das, was doch hätte vielversprechend sein können, besser umsetzen könnte. Dann machen sich die Gedanken im besten Falle selbstständig, die Ideen sprießen und schon hat man ein brauchbares Konzept, an dem man ansetzen kann.

Die Wahrheit ist: Es gibt nicht den einen Weg, eine gute Geschichte zu schreiben. Darum mag ich auch keine Tipps, die mir sagen, was ich machen soll. Ich mag solche, die mir zeigen, was zu vermeiden gilt und warum. Das Warum ist immer wichtig. (Was hält Eltern davon ab, mit ihren Kids in dieser Phase diesen Warumfragen auf den Grund zu gehen, anstatt sie abzuwimmeln? Ach, ja, die Zeit.) Nachahmung ist nur ein Schritt, Verständnis ein viel größerer. Du lernst Autofahren nicht, indem du deiner Mutter dabei zuschaust, weil du keine Einsicht hast, warum sie gerade so reagiert. Du siehst nicht, was in ihrem Kopf an Abwägungen und so weiter vorgeht, musst dich selbst hinters Steuer setzen. Nur bei den Grundregeln verhält es sich anders, zum Beispiel: auf die Straße konzentrieren, nicht aufs Handy. (Sollten auch Mitarbeiter bei Bahnstellwerken dringend beachten.)

Beim Schreiben entspricht das: die Regeln der verwendeten Sprache einhalten, sonst gibt es einen Totalschaden.