Kapitel 5.

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Ich wache früher auf als beabsichtig und schaue auf die Uhr. Toll, zwei Stunden zu früh. Ich werfe die Decke zurück und stehe auf, begebe mich ins Bad und gönne mir eine Dusche. Die kalten Wassertropfen laufen meinen Körper hinab und die angespannten Muskeln werden lockerer. Nach der Dusche creme ich mich wie jedes Mal mit meiner Creme ein und wickle mir ein Handtuch um meinen Körper.
Vor meinen Kleiderschrank angekommen nehme ich mir eine schwarze Highway Jeans an mit jeweils einem Loch am Knie auf jeder Seite und einen weiten, großen, schwarzen Pullover. Ich setze mich an meinen Schminktisch (was auch gleichzeitig mein Schreibtisch ist) und überlege ob ich mich heute schminken soll. Ich entscheide mich nur ein wenig concealer unter meine Augen aufzutragen und Puder, damit ich nicht aussehe wie eine fettige Pommes.
Ich trockne meine Haare mit den Handtuch, massiere Öl hinein und flechte meine Haare locker.

Ich schaue in mein Hausaufgabenheft nach Hausaufgaben und finde auch noch welche die ich in Mathe aufhabe.
Ok nein. Darauf kann ich verzichten, ich habe dann lieber ein Minus anstatt jetzt meinen Kopf zu sehr anzustrengen.
Ich packe meine Sachen für den Kurs heute zusammen. Das heißt: Mathe, Geschichte, Chemie und zu guter letzt Sport. Ich verstehe nicht wie man einen Menschen sowas antun kann.

Ich schnappe mir meine Tasche, laufe die Treppen hinunter und schmeiße die Tasche an die Eingangstür. Da es still ist und meine Mutter sonst schon wach wäre, vermute ich mal das sie schon losgefahren ist. Ich schmeiße mich auf die Couch und mache den Fernseher an. Ich schalte durch die Kanäle, finde aber nix anständiges und daher mache ich einfach das Radio an und lausche der Musik die gerade läuft. Ich fische mir mein Handy aus der Hosentasche, was ich vorher reingesteckt hatte, und checke alle Nachrichten die ich bekommen habe. Es sind nicht besonders viele: eine Nachricht von Casy, eine von mom und sonst nur welche von snapchat, Instagram etc.
Als erstes öffne ich die Nachricht meiner Mutter, In der sie wie erwartet schreibt das sie früh rausmusste und daher nicht zuhause sei. Casy schreibt mir das sie krank ist und daher nicht zur Schule kommen kann. Warte was?
Ich schreibe ihr zurück und frage sie was sie denn hat. Minuten später hat sie immer noch nicht zurück geschrieben. Vielleicht ist sie wieder eingeschlafen rufe ich mir ins Gedächtnis und ziehe mir meine Schuhe an. Mittlerweile ist es schon sieben Uhr, daher habe ich noch genug Zeit mir was im Café zu holen.

Etwa zwanzig Minuten später stehe ich an der Kasse vor einer kurzen Schlange. Als ich dran bin, bestelle ich mir einen großen Kaffee mit wenig Milch. Sowas brauche ich um am Morgen wach zu werden.
Als ich gerade die Tür heraustrete knalle ich mit jemandem zusammen und verschütte fast mein Getränk.
"Das tut mir leid! Geht es dir gut?"
Vor mir steht ein gebräunter blonder Typ mit braunen Augen.
"Ja alles super, tschüss!" Ich brause an ihm vorbei und kann beinahe schon den verwirrten Blick von ihn auf mir spüren. Ich steige in den Wagen und fahre davon.

Ankommen tue ich um viertel vor acht in der Schule. Ich steige aus dem Auto und gehe mit langsamen Schritten zu meinen Spind. Hier ist so gut wie niemand. Hier und da ein paar Menschen die sich unterhalten oder so wie ich meinen Kaffee genießen.
Angekommen am Spind hole ich mir mein Geschichtsbuch raus und stopfe lose Zettel in meinen Spind. Ich könnte wirklich mal wieder aufräumen.

Die nächsten vier Stunden vergehen ruhig und ich begebe mich gerade auf den Weg in die Kantine. Ich nehme mir ein Tablett und stelle mich an die lange Menschenschlange an. Zum Schluss nehme ich mir einfach nur einen Apfel und einen Salat, der schon leicht alt aussieht. Ich setze mich an meinen Stammplatz, aber irgendwie fühle ich mich alleine so ganz ohne Casy.

Gedankenverloren schaue ich auf meinen Apfel und pule im Salat rum mit einer Gabel. Meine Gedanken kreisen immer wieder um das was mein Vater gesagt hat. Ich sollte nicht weiter darüber nachdenken, aber es lässt mich einfach nicht los.

Unspektakuläres und kurzes Kapitel ich weis.

Badboy & Goodgirl? Never.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt