M wie Meinung
"Ich bin der Meinung, wir sollten wenigstens einen Punkt abhaken.", gab Linus trotzig von sich.
Die Beiden standen vor dem Eingang der Universität und das Einzige was sie davon abhielt in die Luft zu gehen, war der Regen, welcher kalt von oben auf sie nieder prasselte.
"Nein, du Höllenschwein. Ich habe noch Zeit, also hetz mich nicht mit dieser blöden Liste.", wütete Milly vor sich hin. Sie war diese Diskussion leid. Doch als Linus sie anklagend ansah und die wie ein kleines bockiges Kind die Arme verschrenkte sah sie ihn mit einem tödlich Blick an. "Was?", fragte sie scharf und versuchte ihn mit ihrem Blick in mundgerechte Teile zu schneiden.
Ihr Blick schien die Stimmung nur mehr auf zu heizen und führte zu noch mehr Spannung.
"Du gehst mir aus dem Weg und wenn wir uns sehen, dann streiten wir nur noch!", Linus' Stimme war anschuldigend, genauso wie sein Blick. Mit beiden Füßen fest auf dem Boden, fühlte er sich verankert und bereit ihr entgegen zu treten, er fühlte sich sicher und sah sich im Recht.
"Ja, du Sargnagel, das tue ich und das tuen wir, und weißt du auch warum? Hm? Weil du mich nur noch mit dieser scheiß Liste nervst und mir das gehörig die Laune verdirbt.", Milly baute sich weiter vor ihm auf, doch wirkte sie dadurch nicht im mindesten so gefährlich wie sie es sich wünschte. Es wurmte sie, dass sie nicht noch ein kleines Stück größer war.
Leicht belustigt sah sie dabei zu, wie sich die Falte zwischen Linus' Augenbrauen vertiefte und musste kurz an ihr erstes Zusammentreffen erinnern. Das dies schon fast ein Jahr her war konnte Milly kaum glauben, doch ihr zweites Semester hatte sie fast geschafft.
"Pah, wenn ich dich nerve, dann gehe ich halt.", tönte Linus aufgebracht und machte einen kleinen Schritt nach hinten, eher er sich umdrehte und mit großen Schritten davon ging. "Satansbraten.", erklärte er während des Gehens und machte Milly damit du noch rasender.
"Das habe ich gehört du verweste Henkersmahlzeit.", schrie sie ihm wütend hinterher und drehte sich schnaubend um.
Ihnen beiden war egal was der jeweils andere nun tat, zumindest versuchten sie es so aussehen zu lassen, den die Wahrheit war, dass sie beide nicht mehr ohne einander konnte.
Als Milly klitschnass in die Bahn stieg tat es ihr fast schon ein wenig leid, was sie zu Linus gesagt hatte, doch sie musste stark bleiben und ihr Meinung durchsetzen, denn nur der Stärkere überlegt. Um sich abzuregen tippte sie eine Nachricht an Michael in ihr Handy und starrte dann gelangweilt nach draußen.
Als ihr Handy nach einer ganzen Weile wieder brummte hatte sie kurzzeitig die Hoffnung es würde Linus sein, welcher sich bei ihr entschuldigte, doch es war nur die Antwort von ihrem geliebten Bruder.
Zuhause angekommen schloss sie die Tür zu ihrer Dachgeschosswohnung auf und sah sogleich Michael, welcher auf ihrem Bett lag. "Hey Maus, was ist denn los?", fragte dieser besorgt, als er Millys grimmige Gesichtsausdruck sah. "Linus ist los.", pampte sie ihn an und nahm sich dann trockene Kleidung aus der Kommode um mit dieser im Bad zu verschwinden und dann, wenn sie wieder in warmer Kleidung steckte würde sie Michael von ihrem Zusammenstoß mit Linus erzählen und sich gründlich über ihn auslassen.
Währenddessen saß Linus im Auto und starrte auf die Straße.
Natürlich wusste er, dass es in gewissem Maße dumm gewesen war, doch die ganz Situation machte ihn mehr als rasend.Mit quietschenden Reifen hielt er vor seiner Wohnung und knallte die Autotür nach dem Aussteigen zu.
Wütend stapfte er die Treppe zur Veranda hoch und schlug die Haustür zu. Ohne auf irgendwen zu achten ging er einfach die Treppe hoch zu seinem Zimmer. Irgendwo konnte er sie verstehen.
Er warf sich auf sein Bett und blickte die Decke an, warum war sie den auch so stur?

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Donut
Teen FictionMilly freut sich riesig, als sie erfährt, dass sie ein Stipendium an der Universität in Hamburg bekommt. Jedoch trifft sie schon am ersten Tag auf einen etwas merkwürdigen Jungen. Einen Jungen voller Spott und Arroganz. Er scheint anders zu sein, do...