Lokal

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L wie Lokal

Schon seit fünf Minuten wartet Milly in dem Lokal.

Noch immer war Linus nicht zu sehen und das machte ie ein wenig nervös. Immer wieder blickte sie zur Tür.

"Na Kleine, hat er sich versetzt?", erklang die dunkle nasale Stimme des Mannes hinter der BAr. 

"Nein, er wird kommen.", gab Milly nüchtern von sich, "Hast du noch ein Glas Wasser für mich?".

Der bärtige Mann nickte und nahm ihr Glas um es wieder aufzufüllen. Sie blickte auf die alte, zur Uhr umfunktionierte Dartscheibe.  Sie würde nicht mehr allzu lange warten. Schließlich hatte auch sie noch etwas zu tun. 

Der Bärtige stellte ihr das Glas wieder hin und blickte sie mit auf den Tresen gestützten Armen an. "Was ist?", kam es schroff von Milly. Der Typ lächelte leicht und stellte sich langsam wieder normal hin. 

"Du bist der einzige Gast hier, trinkst nur Wasser und willst nicht glauben, dass du versetzt wurdest. Also, was ist los?", forderte der Mann sie auf zu erzählen. 

Sie warf erneut einen Blick auf die Uhr. 10 Minuten zu spät. Seufzend beugte sie sich vor.  

"Also, hör zu, ich habe etwas verdammt blödes angestellt. Ich bin da in etwas hinein geraten, was nicht ganz legal ist. Ich habe etwas gesehen und nun setzen sie mich unter Druck. Ich kann aber nicht zur Polizei, die würden mir nicht glauben. Ich soll hier auf jemanden warten und er wird mich an einem anderen Ort bringen. Aber er ist zu spät. Eigentlich ist er nie zu spät.", nie verlieh ihren Worten Nachdruck, indem sie ihn ein wenig verzweifelt anblickte und ihre Stimme senkte, als würden sie abgehört, "Ich glaube er ist aufgeflogen und wurde getötet.". Der Bärtige blickte sie erschrocken an, doch sie blickte ihn mit Nachdruck an: "Du darfst niemandem davon erzählen. Die würden das herausbekommen und dann bist du der Nächste auf der Liste.", erklärte sie mit gedämpfter Stimme. 

Der Mann hinter der Bar machte große Auge. Doch Milly kümmerte sich nicht weiter um ihn. Sie blickte noch einmal auf die Uhr. 15 Minuten zu spät. 

Mit einem Schluck trank sie ihr Wasser aus und stellte es klirrend auf das alte Holz der Theke. 

"Ich geh dann mal.", sie legte Geld neben das Glas und sprang von dem Barhocker. Pfeifend spazierte sie zur Tür, wo sie sich noch einmal umdrehte: "Und vergiss nicht, kein Wort zu auch nur irgendjemanden!", mit diesen Worten verschwand sie aus der Tür.

Die ging die Straße entlang und bog um eine Ecke in eine von der Sonne erleuchteten Seitengasse. 

Der Typ hatte recht. Linus hatte sie versetzt. Doch sie konnte sich nicht vorstellen weshalb. 

Vielleicht hatte er es ja vergessen. Dieser Gedanke zerfrass sich in ihr Hirn und schien sie von innen heraus zu zernagen. 

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