I wie Irrelevant
"Hey Satansbraten, wo willst du hin?", Linus schrie ihr nach, doch Milly lief mit großen Schritten weiter. "Satansbraten! Nun bleib doch stehen!", er lief ihr hinterher, aber sie drehte sich nicht um. Ihre Schritte waren stark und ließen sie nun nicht mehr so zerbrechlich wirken. Linus griff ihre Hand und zwang sie somit zum Stehen.
"Was willst du von mir, Henkersmahlzeit?", giftete Milly ihn mit hasserfülltem Blick an - die großen braunen Augen schienen Funken zu sprühen.
"Wohw.", Linus ließ sofort ihre Hand los, so als hätte er sich verbrannt, "Was ist mit dir los? Hat der Teufel persönlich dich besucht?" - "Ja, natürlich, er hat mir sogar einen Heiratsantrag gemacht.", gab Milly gereizt und ironisch von sich.
Linus zog eine Augenbraue hoch: "Bitte was?!"
Der Korridor war leer und selbst Milly wusste nicht, warum Linus hier war. Wahrscheinlich wusste er es selber nicht. Was Milly aber wusste war, dass sie sich beeilen musste. Sie war nicht umsonst aus ihrer Vorlesung gegangen.
"Du hast schon richtig verstanden.", blickte Milly Linus an. Ihr war es egal, was er dachte, Hauptsache er ließ sie in Ruhe.
Linus fuhr sich mit der Hand durch die ziemlich weich aussehenden Haare und begann Milly zu mustern. Das lange schwarze Kleid betonte ihre Figur, doch er war sich sicher, dass sie das nicht wusste. Ihre blauen Haare hingen ihr ins Gesicht, wobei sie eigentlich hochgebunden waren.
Linus seufzte: " Wo willst du hin? Du solltest in deiner Vorlesung sein." - "Pah, warum solltest du mir sagen, wo ich zu sein habe? ", sie ging bewusst nicht auf die erste Frage ein, denn für ihn war es irrelevant.
Milly seufzte und rollte mit den Augen, dann holte sie tief Luft und blickte zu Linus hoch:" Linus, Schatz, es ist mir egal was du sagst. Ich muss jetzt los, sonst wirst du mich nicht mehr wiedersehen und vor allem wird Jenna mich auch nicht mehr sehen können. Für dich ist es irrelevant wohin ich gehe, also sei still und lass mich gehen.", sagte sie sanft.
Linus blickte sie unschlüssig an:" Lass mich dich begleiten." Sein Blick war sanft und kurz fing Milly an abzuwiegen, doch sie befand, dass sie zu wenig Zeit dafür hatte.
"Wenn es sein muss, aber su wirst machen, was ich dir sage.", ernst schaute sie ihn von unten an und drehte sich dann um. Schnellen Schrittes ging sie weiter, Linus lief ihr hinterher und bewunderte ihre Selbstsicherheit.
Kein einziges Mal drehte sie sich um um zu schauen ob er noch da war.
Sie gingen zur nächsten U-Bahnstation und stiegen in die einfahrende Bahn. Die Bahn war voll und Linus hatte sich Mühe sich noch mit hinein zu quetschen. Es war überfüllt, überall saßen und standen Leute.
Von der Masse wurden er und Milly aneinander gedrückt und Linus konnte nicht behaupten, dass es ihm nicht gefallen würde. Milly jedoch blickte nur starr auf die Anzeigetafel. Nach und nach leerte sich die Bahn, je weiter sie sich von der Innenstadt entfernten, je mehr Plätze wurden frei. Bis nur noch zwei Plätze besetzt waren. Milly Strecke ihre Beine aus und Linus steckte seine Hände in die Hosentaschen. Sie ließen sich teil gespannt, teils gelangweilt von der Bahn hin und her schaukeln, ließen sich einlullen von dem monotonen wiegen.
Linus blickte aus dem Fenster, sah sich die Gegend an, die Milly wie ihre eigene Westentasche kannte. "Mir tun die Kinder leid, die hier aufwachsen.", gab Linus von sich. Nun blickte auch Milly raus. Die Häuser sahen nicht so schick und neu aus wie in der Innenstadt, hier war alles dichter bebaut, dreckiger und sah ärmer aus. Jedoch war sie überrascht von seinen Worten:" Warum?", es war nicht sehr laut, dennoch war sie sich sicher, dass er es gehört hatte.
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Donut
Novela JuvenilMilly freut sich riesig, als sie erfährt, dass sie ein Stipendium an der Universität in Hamburg bekommt. Jedoch trifft sie schon am ersten Tag auf einen etwas merkwürdigen Jungen. Einen Jungen voller Spott und Arroganz. Er scheint anders zu sein, do...