Unerwiderte Liebe

118 6 6
                                    

POV: Sebastian
Ich wünschte, ich würde den Mut haben es dir zu sagen. Dir zu sagen wie viel du mir bedeutest. Aber den habe ich nicht. Stattdessen schweige ich und sage mir Morgen. Morgen werde ich es dir sagen. Dir sagen, dass du für mich mehr als mein bester Freund bist. Dir sagen, dass ich ständig an dich denken muss und dass ich dich glücklich machen will. Und wenn du es mir erlaubst, würde ich sehr gerne dein Mann sein. Aber statt dir das zu sagen, sage ich lieber gar nichts. In den Momenten, in denen ich es hätte sagen können konnte ich es nicht. Und jetzt? Jetzt sind mittlerweile 10 Jahre vergangen und ich habe es dir immer noch nicht gesagt. Jeden Tag nehme ich es mir vor, aber ich schaffe es dann doch nicht. Die Angst dich für immer zu verlieren, wenn du von meinen Gefühlen wüsstest, ist zu groß. Und so schweige ich. Schweige wenn ich dich morgens zur Arbeit abhole und dich anschließend zu Hause wieder absetze. Schweige wenn du mich zur Begrüßung in den Arm nimmst oder wenn du mich anlächelst, weil ich mal wieder total tollpatschig war. Ich wünschte manchmal, das ich nicht mehr als freundschaftliche Gefühle für dich hätte. Denn dann wäre alles viel leichter. Aber so schnell dieser Wunsch in mir aufkommt so schnell verwerfe ich ihn wieder, denn ich habe stets die Hoffnung, dass hinter jeder Umarmung mehr steckt, als bloß eine freundschaftliche Geste. Und diese Hoffnung lässt mich weitermachen und ich weiß, irgendwann werde ich es dir sagen. Und so stehe ich, wie jeden Morgen mit einem Lächeln auf den Lippen vor deiner Tür und sage mir Morgen. Morgen werde ich es dir sagen.

( Quelle Foto: Tumblr )

Heimliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt