Unerwarteter Besuch

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POV: Sebastian

Durch ein Geräusch, werde ich aus meinen Traum, zurück in die Realität geholt. Sofort suche ich verschlafen in meinem Bett nach einem Anzeichen dafür, dass du bei mir bist und ich das nicht nur geträumt habe. Aber die Stelle neben mir ist unangetastet und kalt. Mir wird klar, dass es nur ein Traum, eine Wunschvorstellung von mir war, dich bei mir zu haben und es jetzt wieder Zeit für die Wahrheit, für die Realität ist. Hm. "Manchmal hasse ich dich du, ach so kalte Realität," sage ich frustriet und schmeiße aus Wut die Decke von mir und stehe auf. Jedoch stellt sich dies als Fehler heraus, denn anscheinend ist mein Kreislauf noch nicht wirklich wach und mir wird kurzzeitig schwindelig. Geschlagen setze ich mich zurück aufs Bett und fahre mir mit meinen Händen über mein Gesicht, massiere meine Schläfen. Das Pochen, das meine Migräne ankündigt wird stärker und der Schmerz lässt auch nicht lange auf sich warten. "Super, kann dieser Tag noch schlimmer werden?!" frage ich mich gerade als, es plötzlich an der Tür klingelt. "Wieso frage ich eigentlich noch?!" murmle ich genervt vor mich her und schnappe mir meinen Morgenmantel. Doch bevor ich mich in Richtung Tür begebe, nehme ich noch zwei Schmerztabletten und schlucke diese mit Wasser hinunter. Ich kann mir schon denken, wer da vor meiner Tür steht: mein nerviger Nachbar, der ständig seine Schlüssel vergisst. Ich trotte, grummelnd zur Tür und während ich diese öffne sage ich schon deutlich genervt: "Können Sie nicht einmal an ihren Schlüssel denken?! Es ist jedes mal das gleiche mit Ihnen!" Doch anstatt den erwartenden Nachbarn zu sehen, stehst du vor mir und starrst mich aus weit aufgerissenen Augen an. Meine Frustration ist wie weggeblasen und den ärger, den ich bis gerade gespürt habe ist verschwunden. "Komme ich ungelegen?", fragst du mich verunsichert und schaust mich entschuldigend an. "Ach, was wie kommst du denn darauf? Komm rein, Jim," fordere ich dich auf und trete zur Seite, um dich hinein zu lassen. Du trittst dankbar ein, denn im Flur ist es dank den Temperaturen draußen, eiskalt. "Tut mir leid, dass ich dich gerade so angefahren habe, aber wie du sicher gemerkt hast, galt mein ärger nicht dir." "Ach, kein Problem, Sebastian. Ich glaube, der Nachbar hätte es verdient gehabt," sagst du verständnisvoll und lächelst mich an. Ich lächle zurück und es ist, als ob sich unsere Augen ineinander vereinen, sie ein Bild zusammensetzen würden. Ein Bild, dass nur sie kennen und auch nur sie je kennen werden.

Plötzlich wird mir erneut Schwindelig und ich gerate etwas ins Wanken. Um meinen Körper zu stabilisieren halte ich mich mit einer Hand am Türrahmen fest. - Hm, ein Brötchen und Schmerztabletten reichen meinen Körper wohl nicht, - denke ich mir und atme tief durch. "Sebastian? Ist alles Okay? Was ist los?" stellst du mir eine besorgte frage nach der anderen und versuchst mich mit deinen Händen fest zu halten. "Ich habe heute, dank der Migräne, nicht viel runter bekommen," entgegne ich dir schwach und fasse mir mit meiner anderen Hand an die Stirn. "Ach, Sebastian, du musst mehr auf dich achten. Komm, ich helfe dir ins Bett und dann bringe ich dir was von dem Essen, das ich mitgebracht habe." Ich nicke und nehme deine Hilfe dankend an. Zusammen gehen wir langsam in Richtung meines Schlafzimmers.

Bild: http://bilder.augsburger-allgemeine.de/img/gesundheit/crop23202931/1317212030-ctopTeaser/Kinder-haben-haeufig-Schwierigkeiten-Tabletten-zu-schlucken.jpg

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