In der Kanzlei

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POV:Jim
Wir kommen gerade noch rechtzeitig in der Kanzlei an. Wir verabschieden uns schnell und beeilen uns in unsere Büros zu kommen. Der Tag scheint sich hinzuziehen wie Kaugummi. Alleine der Gedanke, das du sagtest, dass wir gut zusammen passen, lässt mich durchhalten und weitermachen. Denn die Angst, dass du es freundschaftlich meinst, kann ich für den Rest des Tages erfolgreich verdrängen. Dann endlich nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich die Akten soweit durchgearbeitet, dass ich Zeit für eine Pause habe. Just in den Moment macht mein Handy ein Geräusch, um mir zu signalisieren, dass ich eine neue Nachricht von dir habe. Du fragst mich, ob ich Lust hätte mit dir beim Chinesen zu Mittag zu essen und aufgrund der Aussicht dich zu sehen stiehlt sich ein Lächeln in mein Gesicht. Gerade als ich dir antworten will, klopft es an meiner Tür. Ich stecke schnell mein Handy weg und bitte die Person herein. Es ist unser Chef Herr Willston. "Guten Tag Herr Willston. Was kann ich für Sie tun?" "Guten Tag Herr Elstone. Ich bin hier, um Sie zu bitten mit mir ins Gericht zu fahren. Ich weiß es kommt plötzlich, aber ich fühle mich zurzeit nicht gut und deswegen hätte ich Sie gerne bei der Verhandlung heute dabei. Wir müssten allerdings jetzt schon los." Ich überlege kurz ihn zu bitten jemand anderes mit ins Gericht zu nehmen, freue ich mich doch schon den ganzen Tag darauf dich zu sehen. Andererseits ist das hier mein Chef und er braucht meine Hilfe. Ich muss ihm den Gefallen tun und meine persönlichen Gefühle zurückstellen. Und außerdem kann ich so ein wenig länger die Vorstellung, dass du es nicht freundschaftlich meinst genießen, bevor die harte Realität diese wieder kaputt macht. Also Antworte ich ihm:"Ja, klar Herr Willston. Sie können auf mich zählen. Ich ziehe mir nur schnell meine Jacke über und dann können wir los." Bevor wir losfahren schicke ich dir noch schnell eine Nachricht, das ich nicht kann und fahre dann schon mit Herrn Willston ins Gericht. Im Auto informiert mich Herr Willston über die Einzelheiten des Falles. Wir verteidigen offenbar einen Mann, der des Diebstahls in drei Fällen beschuldigt wird. Die Beweislage ist zwar auf den ersten Blick schlüssig, aber beim näherem hinsehen scheint es mehrere Ungereimtheiten zugeben. Zum einen gibt es zwar einen Zeugen, der meinen Mandanten gesehen haben will, dieser ist jedoch selbst ein Verdächtiger in einem anderen Diebstahlfall. Somit könnte er, wenn er am Tatort war auch der Täter sein und von sich ablenken wollen. -Hm. Was ist das?-, frage ich mich und lese mir die Berichte noch einmal durch und vergleiche sie. Und tatsächlich. Hier sind mehr Ungereimtheiten, als ich dachte. Unser Mandant kann gar nicht der Täter sein und das hätte eigentlich schon längst auffallen sollen.

Endlich kommen wir beim Gericht an und ich steige siegessicher aus den Wagen aus.

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