Pink Floyd Imitation

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POV:Sebastian
Ich warte gespannt auf deine Antwort, aber du scheinst nicht zu verstehen wovon ich rede, denn statt auf meine Frage zu antworten, fragst du mich was ich überhaupt meine. Ich muss wegen deiner Vergesslichkeit lachen und schüttel meinen Kopf. Das ist so typisch du. Immer mit den Gedanken woanders und total vergesslich. Ich erinnere dich, immer noch lächelnd, an unser Gespräch in deiner Wohnung. Und da passiert es. Ich rede mal wieder schneller, als ich denken kann und sage dir, dass wir gut zusammen passen würden. Mist. Was mache ich, denn jetzt? Wie erkläre ich dir das? Aber ehe ich reagieren kann, antwortest du mir schon. "Ach, das. Hab ich schon vergessen. War wohl nicht wichtig", entgegnest du mir abweisend und drehst dich wieder dem Fenster zu. Ich bin verwirrt. Warum bist du auf einmal so anders? Hat es was mit meiner Äußerung zu tun? Verdammt. Ich hätte das nicht sagen sollen. Du denkst jetzt sicher ich will was von dir und reagierst deswegen so. Gut, dass ich dir meine Gefühle doch nicht gestanden habe und sie wenigstens jetzt, vor dir, leugnen kann. Gerade als ich dir erklären will, dass ich das nur freundschaftlich meinte, fangen die Autos hinter uns zu hupen an. Mit einem Blick zur Ampel erkenne ich auch warum, sie steht bereits auf grün und ich hätte schon längst losfahren müssen. Schnell trete ich auf das Gaspedal und der Wagen setzt sich wieder in Bewegung. Kurze Zeit danach drehst du dich schon wieder um, murmelst was von: "Die Stille hält, ja, kein Mensch aus", und machst das Radio an. Du schaltest dich durch die Sender und als du einen passenden gefunden hast drehst du das Radio laut auf. Es läuft gerade das Lied 'Wish You Were Here' von Pink Floyd. Ich muss lächeln, denn das ist von uns beiden der Lieblingssänger. Doch anstatt wie sonst mitzusingen, lehnst du dich nur wieder in deinem Sitzt zurück und schließt die Augen. Hm. Vielleicht kann ich dich ja aufheitern indem ich mitsinge? Gedacht getan und schon stimme ich, schief singend und Pink Floyd imitierend mit ein.

"Do you think you can tell?

Did they get you to trade

Your heroes for ghosts?"

Du öffnest deine Augen und siehst mich überrascht an. Ich lasse mich daran nicht stören und singe weiter mit.

"Hot ashes for trees?

Hot air for a cool breeze?

Cold comfort for change?"

"Sebastian, Stopp! Du kannst nicht singen", rufst du mir schon fast zu, denn die laute Musik macht es dir nicht geraden einfach dir Gehör zu verschaffen. "Kannst du es etwa besser?", frage ich dich und sehe dich herausfordernd an. "Ja, aber so was von",  antwortest du mir fast schon lächelnd. -Geht doch. Aber es geht noch besser-, denke ich mir und singe wieder.

"How I wish, how I wish you were here.

We're just two lost souls

Swimming in a fish bowl"

"Sebastian!", rufst du und fängst an zu lachen. "Was ist?", frage ich dich unschuldig, "wenn du es besser kannst dann nur zu." "Und wie ich das besser kann." Und schon fängst du an mit mir zusingen.

"Running over the same old ground.

What have we found

The same old fears.

Wish you were here."

Und als das Lied zu Ende ist, ist nichts mehr von deiner getrübten Stimmung zu sehen. Ich hab es geschafft. Du lachst wieder. Gott, obwohl du nicht lange so betrübt warst, habe ich dein Lachen so vermisst. Ich könnte mir mein Leben ohne dein Lachen nicht vorstellen. Und genau deswegen habe ich dir meine Gefühle auch noch nie gestanden. Was wäre ich denn ohne dich und dein wunderbares Lachen?

(Bild:bilder-bibliothek.blogspot)

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