Kapitel 9

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"Ich weiß es nicht."

Die Worte zerrissen die Stille die um uns herum herschte. Sie halten von den kahlen Wänden wieder und bildeten einen neuen, fast schon gruseligen, dumpfen Ton. Und dann war sie wieder da. Die Stille. Schwer wie Blei lastete sie auf uns.
Ich wusste nicht wie lange wir so da saßen, aber irgendwann ertönte ein Knall. Er wurde durch die Wände gedämpft, aber ich erkannte ihn. Es war der Knall einer Pistole. Irgendwas war passiert. Schnelle Schritte näherten sich der Türe. Ein Krachen und sie flog aus den Angeln.

"Beckett, Castle, sind Sie hier?", ertönte Ryans Stimme.

Ich sprang auf. Sie hatte uns gefunden. Hinter Ryan stolperten Esposito, Armstrong und Charleston in den kleinen Raum.

"Wie...?", stotteterte Castle.

"Erklären wir Ihnen auf dem Revier."

Eine Stunde später saßen wir alle mit einem Kaffee in der Hand vor dem Mordfallbrett im Hauptraum des 12th Reviers. Die Entführer waren entwischt, sie waren durch die Hintertür in einen Van gesprungen und gefahren. Es stellte sich heraus das wir im Keller einer seit Jahren stillgelegten Fabrik gefangen waren. Ryan erklärte mir und Castle gerade die Fortschritte im Fall Henry, oder Wie er uns gerade erklärte, im Fall Christian Miller.

"Die SchönheitsOPs dienten sehr wahrscheinlich dazu das er McCarter so ähnlich sah. Sie wurden nicht freiwillig durchgeführt. Miller wurde vor zwei Wochen vermisst gemeldet. Das Armband, Lanie hat uns davon erzählt, wies eindeutige Spuren von einem Stoff auf dessen Namen ich nicht aussprechen kann. Dieser Stoff wird seit Jahren nicht mehr verwendet, aber der letzte Ort war diese Fabrik wo wir sie raus geholt haben."

"Und wie kommt es das Sie beiden dabei sind?", wandte ich mich an Armstrong und Charleston.

"Es gab Hinweise darauf das Sie beide vom Mörder von Miller entführt wurden. Also haben wir uns mit den beiden Detectives zusammen getan und zusammen ermittelt.", antwortete mir Armstrong.

"Wie lange waren wir eigentlich weg?", fragte Castle.

"Sie waren drei und Beckett zwei Tage verschwunden."

Espositos Antwort brannte sich in mein Hirn. Ich erinnerte mich nur noch an drei, höchstens vier Stunden. Was war mit dem Rest der Zeit? Was war da passiert?
Castle zog die Augenbrauen hoch. Ein Zeichen das es ihm ähnlich ging wie mir.Die anderen Detectives ignorierten unsere verwirrten Gesichter.
Ein älterer Detective, so um die 60 gesellte sich zu uns.

"Ich bin Detective Jones. Ich soll sie unterstützen."

Ich beugte ihn misstrauisch. Er hatte schütteres, graues Haar und eine krumme Nase. Jones zog sich einen Stuhl heran.

"Esposito, Armstrong, klären Sie ihn über den Fall auf. Ryan, Charleston, Sie sichten das Viedeomaterial der letzten zwei Wochen, alles was Sie finden können. Castle, Sie fahren nach Hause. Ihre Familie macht sich Sorgen und Sie könnten eine Dusche vertragen."

Alle verteilten sich um ihren Aufgaben nach zu gehen. Ich ging in den Pausenraum um mir einen Kaffee zu holen. Die heiße Tasse beruhigte mich und als ich mich an meinen Schreibtisch zurück setzte, bemerkte ich das Augenpaar nicht mal, das mich durch die Gläser einer Brille hindurch beobachteten. Erst als Gates sich räusperte blickte ich sie an.

"Detective Beckett, ich würde Sie gerne in meinem Büro sprechen."

Widerwillig erhob ich mich. Ich wusste was jetzt kommen würde. Eine Beurlaubung. Gates schloss die Türe hinter mir und zog das Rollo runter.

"Detective Beckett, am liebsten würde ich Ihnen jetzt sagen das Sie sich die nächsten zwei Wochen von Revier fernhalten sollen, allerdings weiß ich das dies nichts bringen würde und sie trotzdem weiter arbeiten würden. Darum nehmen sie sich für heute frei und ruhen sich aus."

Erleichtert atmete ich aus. Keine Beurlaubung. Nur ein Tag frei. Ich nickte und verließ das Büro. Meine Mundwinkel zogen sich leicht nach oben als ich daran dachte wie Castle wohl zuhause bei seiner Familie säße und Alexis zu beruhigen versuchte. Dann denke ich daran wer zuhause auf mich warten würde. Niemand. Nicht Henry, nicht mein Dad, nicht Castle.
Ich schluckte und trat vor den Aufzug. Als such der Aufzug öffnete stand Lanie vor mir. Ihre Augen waren rot. Ihre Wimperntusche verwischt. Sie stürmte auf mich zu und drückte mich. Ich wünschte sie würde mich nie wieder los lassen. Ich wollte sie mitnehmen, nach Hause, ihr alles erzählen, aber sie hatte auch einen Job.

"Oh mein Gott, ich dachte du wärst tot! Mach das nie wieder! Versprich es mir!"

Sie sprach leise, aber ich verstand jedes einzelne Wort da ihr Mund direkt neben meinem Ohr war.

"Okay, ich werde mich nie wieder entführen lassen ohne dir bescheid zu sagen.", scherzte ich lahm.

"Das ist nicht lustig!"

Sie knuffte mir in den Arm. Ich schnaubte mit gespielter Empörung auf.

"Ich habe gegen sechs frei-", setzte Lanie an. "bis dahin hast du geduscht!"

Ich lächelte etwas gezwungen. Mir war klar das Lanie reden wollte, ich eigentlich auch. Zumindest eben noch, aber jetzt war ich mir gar nicht mehr so sicher. Ich nickte und stieg in den Aufzug. Lanie folgte mir.

"Was ist los? Kein Esposito?"

Lanie schüttelte den Kopf.

"Er hat zu tun."

Eine schwache Ausrede. Wie es mir schien war ich nicht die einzige die etwas zu erzählen hatte.

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Hallo Leute!
Tut mir leid das das neue Kapitel so lange gedauert hat, allerdings liege ich seit gestern mit 39.5°C Fieber Im Bett und habe fast nur geschlafen. Ich hoffe das ändert sich.
Und ich muss euch noch mal ganz dolle danke sagen!

Danke!
Danke für 330 Reads.
Danke für 31 Sterne.
Danke für 57 Kommentare.
Danke dass ihr fleißig weiter lest.

Ich freue mich über jeden neuen Read, jede Bewertung und jede Kritik.

Und ganz besonders möchte ich der lieben _online_ danken, dafür dass sie mir so viel konstruktive Kritik gibt. Ich versuche es immer zu beachten, hatte aber im moment leider nicht so viel Zeit.

Also, lest fleißig weiter.
LG
Maike.

Caskett - The Writer...The Detective [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt