Kapitel 3

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Mir graute es ja normalerweise schon der Familie ihren Verlust mitzuteilen, aber in diesem Fall war es anders, ich kannte Mr. und Mrs. McCarter. Sie waren Jahre lang meine Nachbarn gewesen und als sie vor drei Jahren aus Europa zurück kamen, wollten sie unbedingt wieder mit meinem Das in Kontakt treten. Henry war nicht mit ihnen gekommen. Er hatte einen guten Job in Europa. Alles das schoss mir durch den Kopf als ich in der Einfahrt stand. Castle sah mich von der Seite an. Ich spürte seine Blicke auf mir.

"Kommen Sie, dadrinen warten die Angehörigen auf uns!", fing ich mich.

Ich stieg aus dem Auto und knallte die Tür hinter mir zu. Jetzt war es wieder daran meine Gefühle von meinem Job zu trennen.
Die Türe wurde geöffnet und ich erkannte Mrs. McCarter.

"Kate, was machst du denn hier?"

Ich spürte Castles Blick auf mir als ich antwortete:

"Hallo Mrs. McCarter. Können wir rein kommen?"

Die ältere Dame lächelte verunsichert, öffnete aber die Türe weiter damit wir das Haus betreten konnten.
Sie führte uns in das kleine Wohnzimmer und bedeutete uns, uns auf ein geblümte Sofa zusetzten. Sie selber setzte sich uns gegenüber auf einen klapprigen Holzstuhl.

"Es geht um Henry."

Die Frau sah noch verwirrter aus als sie es ohnehin schon war.

"Wir haben Henry heute morgen tot aufgefunden. Es tut mir sehr leid, Mrs. McCarter."

All die Jahre schienen Henrys Mutter sehr mitgenommen zu haben, aber sie war immer noch die gleiche. Ich hatte ihre Reaktion schon fast erwartet, als sie sich eine Hand vor den Mund schlug und anfing zu schluchzen. Ich stand auf und legte tröstend einen Arm um sie. Normalerweise hätte ich das nie gemacht, aber ich kannte diese Frau von klein auf.
Castle war sichtlich überrascht über meine Handlung, aber dann war es halt so. Er hatte mir ja auch nicht viel über seine Vergangenheit erzählt und vor allem wusste ich nicht was es ihn anginge.

"Wussten Sie das Henry wieder hier in New York war?"

Mrs. McCarter nickte und zog ein Taschentuch aus ihrer Hosentasche.

"Was wollte er hier? Warum war er nicht mehr in Europa?"

Ihre Antwort überraschte mich.

"Er wollte zu dir. Er wollte neu anfangen. Er hat alles aufgegeben nur um bei dir sein zukönnen. Er hat gekündigt und ist her gekommen. Er wollte erst mit dir reden und sich dann einen neuen Job suchen."

Ich ließ meinen Blick sinken und biss mir auf die Unterlippe. Er war wegen mir hier. War er dann auch wegen mit Tod?
Die Haustüre wurde aufgeschlossen und Mr. McCarter betrat das Haus.

"Kate, was machst du denn hier?"

"Es tut mir leid ihnen das mitteilen zu müssen, aber wir haben heute morgen Henry tot aufgefunden."

Mr. McCarter runzelte die Stirn.

"Aber ich habe gerade noch mit ihm telefoniert. Er steht vor deiner Wohnung und wartet auf dich."

"Aber..."

Ich drehte mich zu Castle.

"Wir müssen los, kommenSie Castle."

Ich wendete mich wieder zu den verwirrt aussehenden McCarters.

"Wir melden uns bei ihnen!"

Im Auto rief ich zuerst auf dem Revier an um sie über die Entwicklungen aufzuklären. Ryan war genauso überrascht wie ich es war. Er schickte Verstärkung zu meiner Wohnung. Wir sollten nicht ohne sie hochgehen. Warum Henry McCarter ausgerechnet vor meiner Wohnung wartet fragte er nicht.
Eine halbe Stunde später kamen wir zu dem Eingang, vor dem es bereits von Polizisten wimmelte. Ich ging auf sie zu und begrüßte ein paar von ihnen. Wir beschloßen das ich als erstes vorgehen sollte und wenn ich fünf Minuten später nichts über das Walkie Talkie gesagt hätte, würden sie nach oben kommen. Die Kugel sichere Weste musste ich trotzdem tragen.
Ich sprintete die Treppen hoch bis zu meiner Wohnung. Mir war klar wie gefährlich das war, aber ich wollte ihn nur lebend sehen. Als ich die letzten Stufen erklam sah ich ihn. Er sahs vor meiner Wohnungstür und lehnte an der Wand. Ich stürmte auf ihn zu. Er drehte den Kopf. Als er mich sah sprang er auf. Ich fiehl ihm in die Arme und lachte. Er war es. Und er lebte. Er stand vor mir und er lebte. Er roch genauso wie früher. Ich guckte lächelnd zu ihm hoch.

"Oh mein Gott! Du bist es! "

"Ja, ich bin es."

Er flüsterte nur aber ich verstand ihn trotzdem. Er drückte mir einen Kuss auf den Haaransatz.

"Wie geht es dir?", wollte ich wissen.

"War schon mal schlimmer. Und bei dir?"

Ich wollte nicht antworten. Und er merkte das. Er legte einen Finger unter mein Kinn und sah mir in die Augen.

"Ich liebe dich, Kate!"

Sanft legte er seine Lippen auf meine. Der Kuss war vorsichtig und zärtlich. Als Henry merkte das ich ihn erwiderte wurde der  Kuss schnell leidenschaftlicher. Es war perfekt.
Wir hätten ewig so da stehen können, Arm in Arm, küssend, nur wir beide, aber unten waren ja auch noch die Polizisten. Ich hatte sie total vergessen und erinnerte mich erst wieder als einer von ihnen sich räusperte.

"Wir wollen das fröhliche Wiedersehen wirklich nur ungerne unterbrechen aber können wir dann wieder gehen?"

Ich drehte mich um und nickte. Am Ende des Ganges sah ich Castle. Er blickte mir verletzt in die Augen, bevor er sich umdrehte und ging.
Etwas verwirrt drehte ich mich wieder zu Henry.

"Wollen wir vielleicht rein gehen?"

Ich deutete auf die Türe.

Zwei Stunden später lag ich völlig verschwitzt, aber unglaublich glücklich neben Henry in meinem Bett. Wir hatten erst noch geredet, über alles, über unsere Leben. Und dann hatten wir uns geküsst. Henry strich mir lächelnd durch mein Haar.

"Ich habe dich vermisst!"

Ich verdrehte die Augen rückte aber noch ein Stück näher an ihn heran. Von mir aus könnte es immer so bleiben. Nur Henry und ich.

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Hey Leudis,
Kapitel 3 ist fertig. Was haltet ihr von Henry und der überraschenden Wendung? Schreibt mir eure Meinung in die Kommentare. Votet fleißig!
LG Maike

Caskett - The Writer...The Detective [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt