Kapitel 11

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Ich fuhr nicht nach Hause. Ich fuhr auch nicht zu Lanie, die wahrscheinlich eh noch am arbeiten war. Ich fuhr zu meinem Vater. Ich hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen, und jetzt brauchte ich ihn unbedingt. Ich hatte gestern mit ihm telefoniert. Ich hatte ihm gesagt das es mir gut ging. Es war auch im Moment des Anrufs eine Lüge gewesen. Die letzte Woche ging es mir schon nicht mehr gut, und jetzt war ich endlich bereit das zuzugeben. Ich brauchte meinen Vater jetzt mehr als alles andere. Ich vermisste ihn. Ich brauchte ihn.

Er war nicht Zuhause. Ich hätte warten können. Aber wollte ich das wirklich? Wollte ich wirklich auf meinen Vater warten um mich bei ihm aus zu heulen? Entsetzt über so viel kindische Naivität schüttelte ich den Kopf als ich wieder zum Auto ging. Selbst wenn er da wäre würden ihn meine dummen Probleme sicher nicht interessieren. Das waren meine Probleme nämlich; dumm, weiter nichts. Ich brauchte nur eine Mütze schlaf, dann würde sich alles wieder legen.

Vollkommen übermüdet kam ich zuhause an. Achtlos schmiss ich meinen Mantel auf die Couch. Im Schlafzimmer stellte ich mich vor den Spiegel und fing an meine Bluse auf zu knöpfen, als plötzlich ein pollterndes Geräusch aus dem Flur kam. Irritiert ging ich nachsehen. Die Quelle des Lärms war die Tür. Jemand hämmerte dagegen.

"Wer ist da?", fragte ich laut nach.

"Ich bins, Castle."

Ich stöhnte auf. Wenn ich jemanden heute Abend ganz und gar nicht sehen wollte, dann war er es.

"Was wollen Sie?"

Meine Stimme war schroff. Jeder normale Mensch hätte gemerkt wie unwillkommen er wäre. Aber Castle war kein normaler Mensch.

"Reden.", ließ er von der anderen Seite der Türe hören.

Hastig lief ich ins Schlafzimmer zurück, streifte die Bluse ab, zog das erstbeste Sweatshirt über und öffnete. Verwirrt begutachtete Castle mein Shirt. Es war mir etwas zu groß. Darauf war das Logo meiner Lieblingsbaseball-Mannschaft, den New York Mets. Ich biss mir auf die Unterlippe. Ihm war diese Situation offensichtlich nicht halb so peinlich wie mir. Er grinste.

"Die Mets sind doch nicht gut! Ich Fass es nicht das Sie ein T-shirt von denen haben. Die Yankees sind viel besser!"

Ich war empört, ließ es ihn aber nicht merken.

"Wollten Sie jetzt hier im Flur stehen und mit mir über Baseball reden oder wollen Sie rein kommen?"

Ich machte Anstalten die Türe zu schließen, da war er schon drinnen. Kopfschüttelnd schloss ich die Tür. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen als ich ihm in mein Wohnzimmer folgte.

"Also worüber wollten Sie reden?"

Mir war klar worüber, aber ich wollte es von ihm hören.

"Über uns, Kate. Über dich und mich."

Ich zog die Augenbrauen hoch und öffnete den Mund um etwas zu erwiedern, aber Castle kam mir zuvor.

"Jetzt sag nicht das du nicht weißt wovon ich rede. Du hast es auch gemerkt. Zwischen uns, da... da ist etwas! Der Kuss. Dir fällt es leicht ihn zu vergessen, aber für mich war er etwas ganz besonderes! Niemals habe ich so etwas gefühlt wie in diesem Moment!"

Er war mir immer näher gekommen und stand jetzt direkt vor mir.

"Ich liebe dich, Kate!"

Er legte seine Lippen auf meine. Sanft, so wie man ein kleines Kind auf die Stirn küsst. Langsam erwiderte ich den Kuss.  Es fühlte sich so richtig an. Es war genauso wie beim letzten mal. Das Feuerwerk, das explodierte. Ich verschränkte meine Hände in Castles Nacken. Seine Wärme machte mich stark. Er legte seine Stirn an meine und lächelte seelig, bevor er seine Lippen wieder auf meine legte. Wir hatten Zeit, das merkte man. Ganz langsam öffnete ich sein Hemd. Langsam streifte er mir mein Mets-Shirt über den Kopf. Langsam bewegten wir uns in Richtung Schlafzimmer. Niemand trieb uns zur Eile. Es gab nur uns beide.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte war ich glücklich. Ich war zum ersten mal seit Wochen richtig glücklich. Es dauerte etwas bis mir bewusst wurde, dass dieses Gefühl der Glückseligkeit an dem Mann lag, der neben mir im Bett lag. Es lag an dem Mann mit dem ich die letzte Nacht verbracht hatte. Es lag an Richard  Edgar Alexander Rodgers Castle.
Lächelnd beobachtete ich ihn beim schlafen. Er sah so süß und knuffig aus. Langsam schlug er die Augen auf. Sofort sah ich dieses wunderschöne blau. Niemand anders hatte solche Augen. Mein Lächeln wurde breiter. Auch er fing an zu Lächeln. Ich beugte mich zu ihm rüber und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss.

"Guten Morgen!", flüsterte ich.

Er zog mich zu sich, so das mein Kopf auf seiner Brust ruhte.

"Guten Morgen, Kate."

Mein Blick wanderte durch mein Schlafzimmer. Überall lagen Klamotten. Die Tür zum Wohnzimmer stand weit offen. Wenn irgendwer meine Wohnung gekommen wäre, hätte er uns sofort gesehen. Mein Blick fiel auf mein Mets-Shirt. Es lag zusammen geknüllt auf dem Boden.

"Yankees!", flüsterte ich und schüttelte lächelnd den Kopf.

"Was?"

Castle wirkte leicht verwirrt.

"Yankees!", sagte ich nun lauter.

Er folgte immer noch irritiert meinem Blick ind entdeckte das zusammen geknüllte T-shirt.

"Ich kann es immer noch nicht fassen das du die Mets magst! Niemand mag die Mets!"

"Doch, ich!", gab ich trotzig zurück.

Castle schnaubte belustigt Auf und zwickte mich in die Seite. Ich quickte auf. Ein Handy klingeln unterbrach uns. Es war meins. Hektisch begann ich mit der Suche. Es musste doch irgendwo sein. Wo war meine Jeans? Castle hielt sie hoch. Ich schnappte sie mir. Mein Handy war nicht drin. Wir arbeiteten uns bis ins Wohnzimmer vor. Mir wurde klar, dass wir beide nackt waren, jedoch sagte ich nichts. Das Klingeln kam von der Couch. Mein Mantel! Da musste es drin sein! Ganz sicher! Ich zog meinen Mantel von der Lehne. Das Klingeln kam ganz klar aus einer der Taschen. Siegessicher zog ich mein Handy raus und ging dran.

"Beckett?"

"Jo, Esposito hier, ich wollte nur fragen wann sie zu kommen gedenken?"

Panisch blickte ich auf meine Uhr. Er hatte recht. Es war schon viel zu spät. Nicht einmal in meiner gesamten Laufbahn beim NYPD war ich so spät gekommen.

"Sofort!", antwortete ich schnell.

"Ach, und wissen sie etwas von Castle?"

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Hey Leute!
Das neue Kapitel ist da. Ich hoffe es gefällt euch. Da ich nicht weiß ob ich vorher noch ein Kapitel update, wünsche ich euch einen guten Rutsch ins neue Jahr!
LG Maike

Caskett - The Writer...The Detective [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt