Kapitel 4

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An diesem Tag ging ich nicht mehr aufs Revier. Es war zu viel passiert. Ich hatte meinen ersten Freund verloren, hatte mit seinen Eltern reden müssen und ihn schließlich vor meiner Wohnungstür wieder bekommen. Er war genauso wie früher. Ich genoss die Zeit die ich mit ihm zusammen verbrachte. Und obwohl ich damals geglaubt hatte ihn niemals wieder zusehen - und mich damit abgefunden hatte - merkte ich jetzt erst wie sehr er mir gefehlt hatte. Henry hatte sich tausendmal entschuldigt weil er sich nicht gemeldet hatte, weil er nichts gesagt hatte, weil er einfach gegangen war und seine Eltern hatte alleine zurück kommen lassen. All das tat ihm mehr leid als das Leben in Europa das er hinter sich gelassen hatte um bei mir zu sein.
Aber es gab eine Frage die mir nicht aus dem Kopf ging: Wer war der Tote und warum hatte er Henrys Armband getragen? Unser Armband.
Am nächsten Morgen wachte ich von dem Geruch von Caffee auf und erinnerte mich lächelnd an den gestrigen Tag. Als Henry durch die Türe ins Schlafzimmer kam, musterte ich ihn von oben bis unten. Er hatte ein breites Grinsen im Gesicht und hielt zwei Tassen in der Hand. In Boxershorts sah er noch besser aus als sonst und ich musste mir auf die Unterlippe beißen um nicht sofort auf ihn los zustürmen. Er setzte sich neben mich aufs Bett und reichte mir eine der beiden Tassen.

"Guten Morgen!"

Er legte seine Lippen auf meine. Am liebsten hätte ich mich nie von ihm gelöst, aber wie es das Schicksal wollte, klingelte genau in dem Moment mein Handy. Ich seufzte und entzog mich ihm langsam.

"Beckett?", meldete ich mich wie so oft.

"Ich will Sie zwar sehr ungerne von ihrem liebsten trennen, aber ich habe was gefunden.", ließ sich Ryans Stimme am anderen Ende der Leitung vernehmen.

Ich wurde rot, knallrot. Das Blut schoss regelrecht in meinen Kopf, noch schneller als die Kugel bei Captain Montgomerys Beerdigung, als Castle mir das Leben retten wollte, irgendwie hatte er es doch auch geschafft, oder? Ernsthaft Kate? Du hast so oft Kugeln fliegen sehen und dir kommt ausgerechnet dieses eine Mal in den Sinn an dem Castle dir ein Liebesgeständnis gemacht hat? Dein Freund sitzt gerade in deinem Bett und du denkst an Castle! Henry merkte das etwas los war und zog fragend die Augenbrauen hoch. Oh man, er war so süß!!!

"Was denn?"

Die Frage klang hart und abweisend, ganz anders als ich das beabsichtigt hatte. Gleichzeitig schwang in der Frage auch eine Mischung aus Verlegenheit und Scharm mit. Ich hatte Henry wieder und sofort gab es wieder Arbeit. Das war echt unfair.

"Kommen Sie am besten selber aufs Revier. Das ist ziemlich kompliziert!"

"Gut, ich bin in einer halben Stunde da."

Als ich auflegte und auf stand, sah Henry etwas niedergeschlagen aus der Wäsche.

"Sorry, ich muss los, aber ich bin so schnell wie möglich wieder da!"

Das Versprechen glich einer Hand voll Luft, und wir beide wussten das. So schnell wie möglich, im Ernst? Das konnte auch morgen oder in drei Tagen sein.
Ich schnappte mir ein paar Klamotten und lief ins Bad.

Zwanzig Minuten später öffnete sich die Aufzugtüre vor meiner Nase und ich betrat den Hauptraum des 12. Reviers. Ich spürte die Blicke die auf mir lasteten und musste es mir verkneifen mich um zu drehen und nach denen Ausschau zuhalten die hinter vorgehaltener Hand tuschelten. Eine Polizistin knutscht mit einem...was war Henry eigentlich? Ein Verdächtiger? Ein Opfer? Oder wie nannte man das? Gab es überhaupt ein Wort dafür?
Ich ging zu meinem Schreibtisch. Esposito grinste und Ryan wollte gerade denn Mund aufmachen, um nach Henry zu fragen.

"Wo ist Castle?"

Elegant das Thema gewechselt, Kate!
Esposito zog die Augenbrauen hoch.

"Er hat nicht mit ihnen geredet?"

"Nein. Worüber?"

"Er hat sich eine Woche frei genommen und ist in die Hamptons."

Ich war verwirrt. Er hatte nie davon geredet.
Ich nickte.

"Ich muss mal gerade zu Lanie, wegen dem Toten und so."

Die Detectives schienen zu verstehen. Ich ging zum Aufzug und drückte den Knopf nach unten.

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Hey,
ein etwas kürzeres Kapitel, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem.
Man ich hätte echt nicht gedacht das es so schwer ist Henry zu Becketts Traumtyp zu schreiben.
LG Maike

Caskett - The Writer...The Detective [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt