Jake
Während Jake noch lauthals mit Maude stritt, bemerkte er auf einmal, dass Lina umfiel. Erschrocken rief er ihren Namen, doch sie schien ihn nicht mehr zu hören. Jared fing sie auf, bevor sie am Boden ankam. Er setzte sich auf, lehnte sich an einen Baumstamm und zog Lina zu sich, ein Anblick, den Jake nicht akzeptierte. Maude, die noch immer herumschrie fuhr er an: „Verpiss dich einfach, Maude! Du nervst!“ Maude öffnete den Mund, dann schloss sie ihn wieder. Sie sah dabei ein bisschen aus wie ein fetter Fisch. Dann drehte sie sich um und ging tatsächlich weg. Jake rannte sofort zu Lina, die zu seinem Leidwesen noch immer in Jareds Armen lag. „Hey Jared, lass sie los, du erdrückst sie ja!“ „Sagt der, dessen Vampirfreundin sie gerade umlegen wollte.“ „Sie ist nicht meine Freundin!“ „Weißt du überhaupt was Freundschaft ist?“ „Weißt du überhaupt was Intelligenz ist?“ „Besser als du.“ „Tut mir leid aber ich bin ziemlich sicher schlauer als du.“ „Du meinst wohl dümmer als ich.“ „Diese Streiterei ist bescheuert.“ „Du bist bescheuert!“ „Du verhältst dich wie ein Kleinkind.“ „Und du wie n Baby.“ „Wir sollten Lina wieder nach Hause bringen.“ „Okay, ich trage sie, wer weiß was du mit ihr anstellen würdest.“ „Nein, ich trage sie! So nem Wuffi wie dir kann man nicht trauen.“ „Sagt das kalte gefühllose Wesen, das zufällig n Vampir ist und Menschenblut sauft.“ „Jetzt lass sie endlich los, sie ist nicht deine Puppe oder so!“ „Deine auch nicht.“ „Wie wärs damit? Zuerst trägst du sie und dann trag ich sie.“, schlug Jake vor. Auch wenn er und Jared sich nicht ausstehen konnten, hatte dieser Streit überhaupt keinen Sinn. „Hmm…na gut.“ Jared stand mit Lina in den Armen auf. Am liebsten hätte Jake sie ihm aus den Armen gerissen, doch er wollte ja Lina helfen, also würde er diesen Köter nicht gleich in Stücke reißen. Dafür hatte er später ja noch genug Zeit. Sie gingen langsam los und warfen sich dabei tausende böse Blicke zu. Schweigend gingen sie die Hälfte des Wegs entlang, dann blieb Jake stehen und nahm Lina sofort aus Jareds Armen. „Ist sowieso besser, wenn ich sie trage, dich hat sie ja erst einmal gesehen.“ „Zweimal.“ „Ja und? Mich aber dreimal.“ „Ich hab ihr grade das Leben gerettet.“ „Ich habe dafür gesorgt, dass Maude euch nicht beide zerfleischt. Obwohl es mich bei dir ja nicht gestört hätte. Von mir aus kannst du gerne sterben.“ „Und, wie is es denn so in einem Grab? Du bist doch eigentlich schon tot, du kalter Klumpen. Wahrscheinlich kriegt sie noch ne Erkältung wenn du sie trägst!“ „Bei mir erstickt sie dafür nicht an Hundegestank.“ „Ich rieche wenigstens nicht so vermodert wie du.“ „Siehst du? Das ist der Unterschied: ich rieche nach etwas, du stinkst.“ „Du bist doch wahrscheinlich komplett verfault unter deinem Gruftigewand.“ „Ich wechsle bestimmt öfters mein Gewand als du.“ „Warum stinkst du dann so?“ „Ich stinke nicht, du stinkst!“ „So etwas komplett Verschissenes wie dich habe ich echt noch nie getroffen.“ „Dann hast du wohl noch nie in den Spiegel geblickt.“ „Wenigstens hab ich ein Spiegelbild!“ „Dafür hab ich ein Gehirn.“ „Ein Gehirn haben und ein Gehirn nutzen ist ein kleiner Unterschied.“ „Ein Unterschied, den du nicht kennst.“ Jetzt standen sie vor Linas Haus. „Okay, wie kommen wir da jetzt rein?“, fragte Jared. „Wir gehen bei der Haustür rein und erzählen den Eltern, dass n Vampir Lina angegriffen hat und so und dann ist sie vor Schock umgefallen. Die halten uns bestimmt nicht für verrückt.“ Jakes Stimme triefte nur so vor Sarkasmus. „Lass uns einfach einbrechen.“, schlug Jared vor. „Das Fenster da oben müsste man eigentlich von außen aufschieben können.“ Jared kletterte über einen großen Baum zum Fenster und konnte es tatsächlich mit einer Hand aufschieben. Jake kletterte ihm mit Lina in den Armen hinterher und schaffte es irgendwie, sich durch das Fenster zu schieben. „Ich nehme mal an, dass das ihr Zimmer ist.“, sagte Jared. Eigentlich sah der Raum ganz gemütlich aus. An der Wand stand ein großes Bett, dann gab es noch einen Schreibtisch, Kasten und ein Regal voller Bücher. Auf einem kleinen Nachtkästchen neben dem Bett standen noch eine Digitaluhr und ein Bild. Jake legte Lina vorsichtig auf dem Bett ab und betrachtete das Foto. Darauf waren Lina und irgendein anderer Typ zu sehen. Der hatte lässig den Arm um sie gelegt und beide lächelten fröhlich. Am liebsten hätte er das Bild sofort aus dem Fenster geworfen. Er beschloss, es einfach mal zu ignorieren und betrachtete Lina, genau wie Jared. „In diesem Haus ist es ziemlich still.“, murmelte Jared. „Stimmt.“ Anscheinend war niemand zu Hause. „Wehe du fasst se an oder so!“ Jake ging aus dem Zimmer hinaus und hinunter in die Küche. Das Haus war eigentlich genauso aufgebaut, wie das nebenan, in dem er wohnte, nur war hier noch nichts renoviert. ‚Auf dem Küchentisch lag ein Zettel: „Guten Morgen Schatz! Dein Vater und ich sind bis morgen leider auf einer wichtigen Geschäftsreise. Aber du bist ja schon ein großes Mädchen, du schaffst das schon. Bussi, deine dich über alles liebende Mami.“ Igitt. Jake war echt froh, dass seine Eltern ihm nicht solche Briefe schrieben. Er nahm den Zettel und ging wieder hinauf in Linas Zimmer. „Die Eltern kommen erst morgen wieder.“, verkündete er. Jared stand noch immer da und betrachtete Lina. „Ich glaube sie wacht auf.“, sagte er. Jake stellte sich sofort zu ihr und tatsächlich, Jared hatte recht, sie wachte endlich auf!
Lina
Langsam kam ich wieder zu Bewusstsein. Ich lag in meinem Bett. „Oh gut. War alles nur ein doofer Traum.“, dachte ich mir. Zum Glück! Oder auch nicht. Denn als ich die Augen aufmachte, standen dort Jared und Jake und glotzten mich an. „Was macht ihr in meinem Haus!?!?“, rief ich wütend. „Du bist ohnmächtig geworden und wir haben dich hierher getragen.“, sagte Jake. „Schon vergessen? Maude hat dich angegriffen.“, ergänzte Jared. „Danke für die Information.“ Jetzt, da die beiden nebeneinander standen, begann ich, sie zu vergleichen. Sie waren beide groß, beide gut aussehend und doch vollkommen verschieden. Jared hatte braun gebrannte Haut, Jake hingegen sah ziemlich blass aus. Jareds Haare waren dunkel, fast schwarz, die von Jake hellblond. Jared hatte warme, goldene Augen, Jake wunderschöne eisblaue mit tausenden Sprenkeln. Und noch etwas: Jared war ein Werwolf, Jake ein Vampir. Seufzend setzte ich mich auf und ich merkte, wie mich die zwei jetzt noch mehr begafften. Nein, nicht mich, sondern meinen Ausschnitt. Scheiße, mein Shirt war wohl ein wenig hinuntergerutscht. Wenigstens trug ich einen BH. Ich sah die zwei mit vernichtendem Blick an und zog demonstrativ mein Shirt hoch. Schuldbewusst blickten die beiden zu Boden. Ich seufzte. Jungs waren doch alle gleich. „Wie ihr seht, geht es mir gut, ihr könnt also wieder gehen.“, blaffte ich. „Aber dann bist du ganz alleine!“, widersprach Jake und reichte mir einen Zettel. Oh nein. Er hatte wohl einen von den Briefen meiner Mutter gelesen. Ich wusste ja, dass sie es nur gut meinte, aber eine normale Nachricht hätte auch gereicht. Als ich die Worte, die meine Mutter wohl in Eile draufgeschmiert hatte, fertig gelesen hatte, war ich ein wenig enttäuscht. Ich war zwar schon 15, aber ich ging trotzdem nicht gerne vollkommen alleine in eine neue Schule. Obwohl, ich war doch gar nicht alleine! Ich hatte ja zwei Ausschnitt begaffende Affen und eine Vampirin, die mich hasste an meiner Seite. „Wenn du willst, bleibe ich heute hier.“, sagte Jake. „Ich auch!“ Die beiden hatten es sich wohl schon in den Kopf gesetzt, denn das hier klang nicht wie eine Frage. „Wenn ihr unbedingt wollt…“, murmelte ich. „Ihr schlaft aber nicht in meinem Zimmer, damit das klar ist! Nehmt euch Schlafsäcke oder so, dann könnt ihr unten pennen.“, sagte ich fest entschlossen. Ich ließ keine Jungs in meinem Schlafzimmer, wenn ich nicht wach war. Obwohl das heute ja eigentlich schon passiert war. Wer weiß, auf was für Ideen die dann kamen! Vor allem, wenn es keine normalen Jungs waren. Es ist ja nicht wirklich alltäglich, einen Vampir und einen Werwolf im Haus zu haben. Besonders vertrauenserregend war die Vorstellung, dass die beiden hier übernachten würden, auch nicht. Naja, es war besser, als am ersten Schultag alleine in die Schule zu kommen. Alleine auf Maude zu treffen. Alleine in einem leeren Korridor in Stücke zerfetzt zu werden. Ich holte zwei Schlafsäcke und gab sie den beiden. „Richtet euch mal euer Bett im Wohnzimmer, ich hab zu tun.“ „Ich schlaf sicher nicht mit dem da in einem Zimmer!“, beschwerte sich Jake. „Dann schlaf doch am Küchentisch oder was weiß ich wo. Macht euch das selbst aus, denn mir ist es scheißegal. Und wenn ihr es nicht schafft, euch zu einigen, könnt ihr gleich wieder heimgehen.“ Mit einer Handbewegung scheuchte ich sie aus dem Zimmer. „Endlich Ruhe.“ Ich seufzte erleichtert und begann, meine Schulsachen für den morgigen Tag zusammen zu packen. Ein Tag, auf den ich mich nicht wirklich freute. Irgendwann ging ich noch nach unten, um etwas zu essen und dann den Jungs gute Nacht zu sagen. Am Ende lag ich alleine oben in meinem Bett und dachte über den Tag nach. War doch eigentlich gar nicht so schlimm gewesen. Maude wollte mich nur umbringen und ich wusste nun, dass es Vampire und Werwölfe gab, von denen gerade welche unten in meinem Haus lagen. Ich beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken und schlafen zu gehen. Morgen war ja mein erster Schultag in der neuen Klasse! Ich könnte kotzen. Irgendwann glitt ich in einen traumlosen Schlaf. Nein Scherz, ich träumte sehr wohl etwas.
Hii Leute :D Viel Spaß mit dem 4. Kappi ich würd mich freuen wenn ihr votet oder kommentiert :) Wenn die Schule wieder beginnt werd ich wahscheinlich nicht mehr so viel schreiben können :( aber ich werd versuchen regelmäßig ein kappi hochzuladen. Hab euch alle lieb, besonders dich Hannah ;*
Eure Zoey <3
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ALTE VERSION | Werwölfe, Vampire und Ich
Про оборотнейUpdate: Die neue, fertige Version von "Werwölfe, Vampire und Ich" findet ihr in meinem Profil unter dem Namen: Die Bewohner von Harrowville (Band 1: Spinnen) WICHTIGE INFORMATION! Achtung! Das hier ist die ALTE, UNFERTIGE Version von "Werwölfe, Vamp...