Kapitel 17

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„Und was wäre das?“, fragte ich, während meine Nerven aufs Übelste angespannt waren. „Ach weißt du, ich habe letztens so ein Märchen gelesen, da konnte sich ein Typ in eine Spinne verwandelt und ging dann Hänsel und Gretel erschrecken.“ „Hä?“ Maude begann zu lachen. „Wie blöd bist du eigentlich? Nur weil du einen Stalker hast und die ganzen Importfirmen lauter hässliche, giftige und ekelhafte Viecher hier zu uns verschleppen, ist das noch kein Grund, gleich Wahnvorstellungen zu bekommen.“ „Oh, vielen Dank für deine Anteilnahme, Maude. Nur weil dich niemand stalkt, musst du ja nicht gleich eifersüchtig sein.“, erwiderte ich und seufzte. Wenigstens war ich jetzt nicht mehr so aufgewühlt wie vorher. Maude verdrehte die Augen. „Ein Stalker ist nicht gleich der Weltuntergang, aber wenn du willst, können wir ihn ja aufsuchen und dann gibt’s ordentlich eins hinter die Lappen.“ Sie grinste, wobei ihre spitzen Vampirzähne zum Vorschein kamen und rieb sich die Hände. „Von mir aus gerne.“, stimmte Jake ihr zu. Jared nickte ebenfalls. „Na gut, dann gehen wir auf Stalkerjagd. Ich muss nur noch schnell ins Haus.“ „Wieso?“, fragte Maude. „Ich hol mir etwas zu trinken und so.“ Das würde ich natürlich auch machen, aber hauptsächlich musste ich pinkeln. Entschuldige, als Frau hat man eben keine so große Blase und im Vergleich zu anderen trinke ich dafür genug, um nicht gleich nach fünf Minuten wie ein Fisch an Land auszutrocknen. Ich rannte schnell ins Haus und nachdem ich mich erleichtert hatte, nahm ich noch schnell eine kleine Tasche und stopfte eine Wasserflasche, Regenmantel, Taschentücher, eine Kleinigkeit zu essen und ein Küchenmesser hinein. Letzteres wickelte ich davor noch in Küchenrolle ein, damit es die Tasche nicht zerschneiden würde. Achja, und Tampons, denn die Regel kommt immer dann, wenn man am wenigsten darauf vorbereitet ist. Als ich wieder herauskam, warteten schon alle ungeduldig auf mich. Maude blickte meine Tasche an und hob eine Augenbraue. „Wusste gar nicht, dass wir umziehen.“ Auf diesen Kommentar antwortete ich mit einem freundschaftlich erhobenen Mittelfinger. „Na gut, gehen wir.“ „In welche Richtung?“, fragte Jared. „Das beweist mal wieder, wie dumm du bist.“, meinte Jake und ging zu der Stelle, die sich unter dem Badezimmerfenster befand. „Hier müssten eigentlich noch irgendwo Spuren sein…“, murmelte er und beugte sich nach unten, um den Boden zu mustern. Jared atmete einmal tief ein. „Wir brauchen keine Fußspuren. Hier stinkt es noch so derbst nach dieser Fischfresse, den finden wir auch so.“ Ich schnüffelte jetzt ebenfalls wie ein beschränkter Straßenköter am Boden, doch ich konnte rein gar nichts wahrnehmen. Maude ging zu mir und verpasste mir einen Klaps auf den Hinterkopf. „Aua?“, beschwerte ich mich. „Du bist echt ein Trottel. Jared ist ein Werwolf, der riecht tausendmal besser als ein gewöhnlicher Mensch, sogar besser als wir Vampire.“ Wow, also ich muss schon sagen, es steigert ungemein das Selbstwertgefühl, wenn man für andere nur ein stinknormaler Mensch ist. „Sein Geruch führt in diese Richtung.“ Jared zeigte auf meinen absoluten Lieblingsort, den Wald, in dem ich mich schon öfters verlaufen hatte und auch einmal fast gestorben wäre. Nochmals danke, Maude. „Worauf warten wir dann noch?“ Mit gemütlichen Schritten latschte ich in Richtung Wald, der Rest folgte mir. Wie immer sahen die Bäume krank und verkrüppelt aus. Ihre Äste trugen kein einziges Blatt und gerade in die Höhe wuchs auch keiner von ihnen. Es wirkte so, wie einer dieser verfluchten Wälder aus einem Buch oder Film, nur dass es in der Realität noch um einiges gruseliger aussah. Ich mochte diesen Wald definitiv nicht, jedenfalls nicht den Anfang davon. Nach einer Weile wurden die Bäume wieder schöner, sie ragten viele Meter in die Höhe und um uns herum war Vogelgezwitscher zu hören. Schon viel besser. „Was willst du eigentlich tun, wenn wir deinen Stalker finden?“, fragte Jake und blickte mich an. „Keine Ahnung…ihn fragen wer er ist und sagen, dass er mich in Ruhe lassen soll. Und dann…“ „Und dann zerlegen wir ihn.“, unterbrach mich Maude. Ich warf ihr einen vernichtenden Blick zu und wandte mich wieder Jake zu. „Und wenn er nicht damit aufhört, gehen wir zur Polizei. Mein Vater arbeitet ja dort, da dürfte das dann kein Problem sein, ihn zu finden.“ „Oder wir verkloppen ihn.“ „Klappe, Mau…eh ich meine Jared.“, unterbrach ich mich selbst. „hätte nie gedacht, dass wir mal einer Meinung sind, Wuffi.“ Maude hob die Hand für einen Highfive und Jared klatschte ein. Nach ein paar Schritten blieb er plötzlich stehen. „Der Geruch hört hier auf.“, stellte er fest. „Und weiter?“, fragte Jake und blickte ihn genervt an. „Schaffst du es nicht einmal, einem Geruch zu folgen? Du bist echt ein toller Werwolf.“ „Ich mache mich wenigstens nützlich, im Vergleich zu dir!“ „Hey Jungs, kommt mal wieder runter!“, versuchte ich die beiden zu beruhigen. „Vielleicht ist er ja da drinnen.“ Maude zeigte auf einen kleinen Höhleneingang, der mir zuerst gar nicht aufgefallen war. „Ich wüsste zwar nicht, wieso sich ein menschliches Wesen freiwillig in so einem Loch verkriechen würde, aber man kann ja nie wissen.“ Ich blickte unsicher auf den Höhleneingang. Ich hasste Höhlen über alles! Es war kalt, feucht und noch dazu gefährlich, denn man konnte nicht nur überall ausrutschen, nein, da drinnen lebten auch noch lauter Minimonster, wie die eine Riesenspinne, die es sich auf meiner Hand bequem gemacht hatte. Zusätzlich dazu hatte ich auch noch ein wenig Klaustrophobie, weshalb ich beim Anblick des Höhleneingangs bestimmt nicht sonderlich glücklich aussah. Jared ging hingegen zu dem Loch und schnupperte daran. Ich musste mir ein Lachen verkneifen, denn es sieht ziemlich lustig aus, wenn ein Mensch an irgendetwas herumschnüffelt. Naja, er war ja kein Mensch, sondern ein Werwolf, das änderte die Situation natürlich total. „Ja, sein Geruch hängt definitiv an diesem Loch.“ Oh nein…ich wollte da nicht hinein! „Worauf wartet ihr denn noch?“ Maude spazierte an mir vorbei zum Eingang und kletterte hinein. Zwei Sekunden später war ein kurzer Aufschrei zu hören. „Maude!“, rief ich entsetzt und rannte zu dem Loch. „Alles okay!“, ertönte es kurz darauf von dort unten. Vorsichtig kletterte ich nun ebenfalls durch das Loch. Ich musste mich hinunterbeugen, da es nur ungefähr eineinhalb Meter hoch war und konnte in der Dunkelheit rein gar nichts sehen. Ich machte einen Schritt nach vorne und auf einmal war der Boden unter mir weg. Ich stieß einen spitzen Schrei aus und rutschte kurz einen Tunnel entlang, bevor ich meine Fahrt mit einem freien Fall auf den Höhlenboden beendete. „Autsch…“, murmelte ich leise, während mir Maude aufhalf. Ich konnte noch immer kaum etwas erkennen, doch wenigstens gewöhnten sich meine Augen langsam an die Schwärze. „Der Nächste, bitte!“, rief Maude nach oben und wir beobachteten belustigt, wie die Jungs ebenfalls zu uns hinunterpurzelten, wobei sie jedoch eine weitaus geschicktere Landung als ich hinlegten. Auf einmal ging ein kleines Licht an. Jake hatte eine Taschenlampe mit! Wie hatte ich darauf nur vergessen können? „Hier, für dich, Lina.“ Er überreichte sie mir und ich bedankte mich mit einem Lächeln. Langsam drehte ich die Taschenlampe um mich herum und betrachtete den Ort, an dem wir gelandet waren. Der Raum war gigantisch. An verschiedenen Stellen ragten Felsen wie natürliche Säulen in die Höhe, ansonsten befand sich um uns herum relativ flacher Fußboden. An einem kleinen Loch in der Decke fiel sogar ein wenig Sonnenlicht hinein, doch es war nicht genug, um damit ordentlich etwas zu erkennen, geschweige denn den Raum zu beleuchten. Der Eingang war kaum mehr zu erkennen. „Seht mal, hier geht es weiter!“, rief Maude und zeigte auf einen Gang am Ende der Höhle. Dieser war zwar nicht mehr so hoch wie der Vorige, doch ich konnte immer noch ohne Probleme aufrecht darin gehen. Der Gang war rechteckig und sah nicht mehr so natürlich aus, wie die Haupthöhle. Als ich die Wand musterte, entdeckte ich ein paar metallene Halterungen. „Seht mal!“ Die anderen kamen näher und betrachteten die Dinger. „Sieht aus wie Fackelhalter.“, murmelte Jake. „Gut, dann scheinen wir ja auf der richtigen Spur zu sein.“, stellte Jared fest. „Stimmt. Lasst uns weitergehen.“ Nach ein paar Schritten blieb Maude auf einmal abrupt stehen. „Was zur Hölle ist das denn?“ Sie stieß mit ihrem Fuß irgendetwas an, das am Boden lag. In der Dunkelheit sahen seine Umrisse aus wie ein flacher Stein, doch das Geräusch, das Maudes Fuß machte, wenn er dagegen stieß, schien auf etwas Weiches hinzudeuten. Ich ging ein paar Schritte näher und leuchtete das Ding an. Hätte ich es bloß nicht getan…

Hii Leute

Ich weiß, der neue Teil kommt ziiiemlich spät, tut mir Leid :c Ich hoffe ihr könnt mir nochmal vergeben T.T Wie auch immer…OH MEIN GOTT, ICH HABE SCHON ÜBER 10.000 READS*0* ~(*-*~) ~(*-*)~ (~*-*)~ Vielen Dank an alle, die meine Geschichte lesen <3 Ich hoffe ihr votet und kommentiert weiterhin schön brav, keine Angst, ich beiße nicht c: Hab euch lieb *-*

Eure Zoey <3

ALTE VERSION | Werwölfe, Vampire und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt