Kapitel 5

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„Jetzt werde ich dich vernichten!“ Ich stand verängstigt auf einem großen Schulhof, um mich herum waren tausende lachende Schüler, die mich irgendwie alle nicht wahrnahmen. Vor mir stand Maude in Vampirgestalt. Ich schrie um Hilfe, doch keine Sau hörte mich. Haha, sehr witzig, dachte mein Traum-ich. Maude knurrte mal wieder wie eine Bestie und stürmte los, um sich auf mich zu stürzen. Auf einmal ertönte ein Geräusch und sie stoppte in der Bewegung ab. Rrrrring! Rrrrring!

Ich wachte auf und schlug auf meinen nervtötenden Wecker. Langsam stand ich auf und streckte mich. Heute würde ein wundervoller Tag werden! Na toll, sogar meine Gedanken trieften vor Sarkasmus.

Jared

Als Jared aufwachte, wusste er zuerst nicht wo er war, doch dann fiel ihm alles wieder ein. Er konnte aus Linas Zimmer einen Wecker klingeln hören, dieses Geräusch hatte ihn aufgeweckt. Er kroch aus seinem Schlafsack und gähnte. Der Küchenboden war nicht sonderlich bequem gewesen. Mit verstrubbelten Haaren und noch halb schlafend latschte er nach oben. Er konnte Wasser rauschen hören und folgte dem Geräusch. Er gelangte ins Badezimmer, wo er Lina erblickte. Ihm wurde bewusst, dass er hier definitiv falsch war. Sie hatte nasse Haare und um ihren Körper nur ein Handtuch gewickelt. Auf einmal blickte sie in den Badezimmerspiegel und entdeckte ihn. Vor Schreck fiel ihr beinahe das Handtuch hinunter. Leider nur beinahe. Eigentlich sollte er jetzt schnellstmöglich abhauen, doch er konnte einfach nicht anders, als sie anzustarren, denn sie sah fantastisch aus. „Sag mal spinnst du jetzt oder was?“, fragte Lina und sah ihn mit einem unerklärlichen Blick an. „VERSCHWINDE SOFORT AUS MEINEM BADEZIMMER! WAS DENKST DU DIR BITTESCHÖN DABEI, IN MEINEM HAUS IN MEIN BAD ZU KOMMEN, WENN ICH GERADE GEDUSCHT HABE?!?!“ „Ehm…ich…eeeh…“ Er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte, denn er wusste selbst nicht, warum er eigentlich hierher gegangen war. „Was ist denn hier los? Euer Geschrei ist im ganzen Haus zu h…oh.“ Jake stand auf einmal im Türrahmen und hatte gerade Lina entdeckt. Die atmete einmal tief durch und versuchte, nicht vollkommen durchzudrehen. Diesen Moment nutzte Jared, um sein Selbstvertrauen wiederzugewinnen und er grinste sie an. „Siehst doch eh gut aus, so nur mit Handtuch bekleidet.“ „Sehr gut sogar.“, pflichtete ihm Jake bei und setzte ebenfalls ein Grinsen auf. Lina starrte sie jetzt mit offenem Mund an. „Wer hätte das gedacht? Der Wuffi hat sogar mal Recht!“, lachte Jake. „Also du hättest das bestimmt nicht gedacht, du kannst ja nicht denken.“ „Du kannst gar nichts, außer stinken.“ Jared wollte gerade etwas erwidern, doch Lina kam ihm zuvor. „Raus hier.“ Ihre Augen sprühten Funken. „Eine Frage noch: willst du fürs Frühstück ein hart gekochtes oder ein weiches Ei?“, fragte Jake. „Ich frühstücke nicht.“ Linas Augen waren nur noch wütend zusammengekniffene Schlitze. Aber selbst in diesem Zustand sah sie sexy aus. „Frühstück ist aber die wichtigste Mahlzeit des Tages!“ Jared sah sie mit unschuldigem Blick an. „Ok das reicht jetzt. Raus oder ich tret euch sowas von in den Arsch, dass ihr drei Tage lang nicht sitzen könnt!“ Auch wenn Jared nicht unbedingt glaubte, dass sie das konnte, verzog er sich so schnell er konnte aus dem Bad, dicht gefolgt von Jake. Schweigend gingen sie wieder hinunter in die Küche. „Wie bescheuert bist du eigentlich?“, fragte Jake auf einmal wütend. „Du kannst doch nicht einfach ins Bad rennen, wenn du doch weißt, dass Lina gerade geduscht hat!“ „Musst du grade sagen!“ „Ich hab mich nur über den Lärm gewundert!“ „Ich hab genau gesehen, dass du sie angestarrt hast!“ „Halt einfach die Klappe, sonst kommst du heut nur noch stückweise in die Schule.“ „Willst du mir etwa drohen?“ „Du hättest sowieso keine Chance gegen mich.“ „Wenn du willst können wir das gleich herausfinden!“ „Wenn Lina dabei ist? Du spinnst doch. Dafür ist heute Abend noch genug Zeit. Und jetzt hilf mir Frühstück machen.“

Lina

Oh Mann, warum hatte ich diese Idioten nur in mein Haus gelassen? Egal, jetzt konnte man es nicht mehr ändern. Ich zog mir schnell mein Gewand an, in ständiger Angst, dass einer der beiden jetzt auch noch in mein Zimmer kommen würde, dann nahm ich meine Schulsachen und ging hinunter. Schon als ich auf der Treppe stand, konnte ich es riechen. Zu mir strömte ein köstlicher Geruch nach Essen. Und ich hörte es. Die beiden Spasten stritten schon wieder. Seufzend ging ich in die Küche. „Ich hab dir doch gesagt, du sollst das Ei nach exakt fünfeinhalb Minuten rausholen!“, beschwerte sich Jake. „Es schmeckt aber besser, wenn es fünfeindreiviertel Minuten lang drinnen ist!“, maulte Jared zurück. „Du bist echt zu blöd für alles, oder?“ Dann entdeckten sie mich und verstummten. „Schickes Outfit, Lina!“, Jake grinste mich an. „Aber von mir aus hättest du auch in Handtuchmode zur Schule gehen können.“ Das hat er jetzt aber nicht ernsthaft gesagt, oder? Ich atmete tief durch, um nicht wieder vollkommen durchzudrehen. „Tut mir Leid, Lina, er is halt zu doof für die Welt.“ Jared blickte mich mit großen goldenen Augen an. „Wie haben Frühstück für dich gemacht.“, sagte er und lächelte. „Ich habe Frühstück gemacht! Du hast es ja kaum geschafft, die Teller aufzudecken!“, beschwerte sich Jake. „Ich habe aber frische Semmeln geholt!“, erwiderte Jared. „Ich habe Waffeln gemacht!“ „Mal ne Frage: Könnt ihr zwei nicht einfach mal still sein?“, jammerte ich. Langsam ging mir das schon ziemlich auf die Nerven. Ich setzte mich auf meinen Platz und begann zu essen, obwohl ich eigentlich kein Frühstück aß. Auf jeden Fall schmeckte es köstlich. Also Frühstück machen konnten sie, das musste ich ihnen lassen. Was sie sonst noch alles konnten: streiten, blöde Kommentare von sich geben, mich nerven und trotzdem die ganze Zeit über unglaublich fesch aussehen. Es war nicht zu fassen.

Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg zur Schule. Zu Fuß. Nein, in diesem Kaff gab es nichtmal einen Bus, mit dem ich fahren könnte! Also ging ich am Rand der Straße entlang, Jake links neben mir und Jared rechts. Keiner von uns dreien sagte etwas und ich hoffte, ich müsste mir ausnahmsweise mal keine Streiterei anhören. Das Glück war wohl nicht auf meiner Seite. „Was machst du eigentlich nach der Schule?“, fragte mich Jared. „Wüsste ich auch gerne.“, sagte Jake. „Als ob sie sich jemals mit dir treffen würde!“, erwiderte Jared. Okay, jetzt wurde es Zeit, abzuschalten. Lalalalalalalala… Ich hörte einfach nicht mehr zu. Das war gar nicht so schwer, denn ich tat es auch immer, wenn meine Eltern sich stritten oder die Lehrer langweiligen Müll erzählten. In meiner alten Schule hatte es leider viele solche Lehrer gegeben. Naja, denen fiel dann aber zum Glück auch nicht auf, wenn man einschlief. „Lina? Hallo? Lebst du noch?“ „Öhm, was?“ Naja, manchmal funktionierte das Abschalten auch ein bisschen zu gut. „Ich habe dich gefragt, neben wem du eigentlich sitzen wirst.“, seufzte Jake. „Neben keinem von euch. Ich bin eine Klasse unter euch.“ Nein, die beiden waren nicht in meiner Klasse. Da waren nur Maude, diese eine Andere da namens Allie (ihr ganzer Name war eigentlich Alyson, glaub ich halt…), von der ich annahm, dass sie auch ne Vampirin war und dieser Damon oder wie der heißt, höchstwahrscheinlich auch einer dieser Blutsauger. Wahrscheinlich hatte Maude die beiden eh schon gegen mich aufgehetzt. Dabei hatte Allie doch eigentlich ganz freundlich ausgesehen. Naja, was soll´s. Ich konnte es kaum erwarten, die Werwölfe in meiner Klasse kennenzulernen. Mal sehen, vielleicht würden die mich halbwegs mögen. Ne, lieber nicht. Jetzt hatte ich eine bessere Idee: wie wär´s denn, wenn ich mir ein paar menschliche Freunde suchen würde? Würde meine Mutter erfahren, dass ich mit nem Vampir und nem Werwolf gerade zur Schule ging, würde sie glatt in Ohnmacht fallen. Mein Vater würde die zwei wahrscheinlich sofort einsperren. Da fiel mir wieder diese Geschäftsreise ein und ich fragte mich echt, was meine Eltern da wohl machten. Mein Daddy war Polizist und meine Mutter… nennen wir´s mal Hausfrau. Also eigentlich arbeitslos. Nicht, dass das schlecht wäre, mein Vater verdiente genug, also passte meine Mutter auf mich auf und erledigte den Haushalt. Sie würde sowieso bald eine Menge Geld erben, denn meine Großeltern waren am verrecken. Das hört sich bestimmt nicht so an, als hätte ich sie nicht lieb, doch das stimmte nicht, denn ich hatte sie verdammt gern. Nur litten sie beide an Alzheimer, (sie hatten mich beim letzten Besuch tatsächlich Tante Hildegard genannt!) meine Oma zusätzlich an Krebs und mein Opa hatte seit kurzem Aids (ich will NICHT wissen, woher er das hat!). „Da sind wir.“, riss mich Jared aus meinen Gedanken. Ich blickte auf ein großes graues Schulgebäude, vor dem unzählige Schüler standen, rumrannten und redeten. Beim Anblick der kalten, grauen Wand fiel mir nur ein Wort ein: igitt.

Hey Leute :D (und Hannah und Marie ich weiß dass ihr das lest°-°) hier ist wie versprochen der nächste Teil :) Bitte voten, kommentieren usw das übliche halt :3 wegen der Schule werd ich ws nicht so viel schreiben können aber ich werd schauen, dass ich es irgendwie schaffe :) Hab euch alle lieb :*

Eure Zoey <3

ALTE VERSION | Werwölfe, Vampire und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt