Kapitel 3

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Als mein Wecker am Montag um 7:00 Uhr morgens klingelte, stieg ich aus meinem Bett damit ich mich in Ruhe fertig machen konnte. Ich ging duschen, zog mir meine besten Sachen an, und aß etwas soweit es ging. Heute verzichtete ich mal auf Make-Up. Lediglich der Pickelabdeckstift musste herhalten.

Um 8:30 Uhr machte ich mich auf den Weg. Ich rief noch ein "Tschau bis später!" und lief los. Es war wieder etwas wärmer geworden und ich ließ die Sonne auf meine Haut scheinen. Ich war schon aufgeregt und hoffte nicht wieder zum Opfer der Klasse zu werden. Als ich nach ein paar Minuten am Schultor ankam, hatte ich noch etwas Zeit um an meinen Sprint zu gehen und nochmal meine Frisur zu checken um anschließend zum Klassenzimmer zu schlendern.

Nach kurzem Suchen fand ich dann auch die, zum Glück noch offene, Tür und trat ein. Ich sah mich vorsichtig im Raum um und hörte schon wie alle flüsterten: "Hat die sich verlaufen?", "Was will die denn hier?" Neben einem Jungen in der letzten Reihe entdeckte ich noch einen scheinbar freien Platz. Ich schlenderte in seine Richtung und er schob den Tisch mit dem Fuß gleich einen halben Meter weg.

"Ist da noch frei?", fragte ich unsicher. Er nickte nur stumm und ließ seinen Kopf auf seine Arme sinken. Ich setzte mich unsicher. Nach 5 Minuten kam dann auch die Lehrerin und stellte mich vor:

"Das ist Alexandra. Ich hoffe ihr integriert sie gut in unsere Klassengemeinschaft. Hast du deine Bücher schon?", fragte sie an mich gerichtet. Ich nickte teilnahmslos.

Ich erkannte Lucas Jensen und konnte ihn mir zum ersten Mal ohne seine Badboy-Gruppe anschauen. Er hatte schwarze Haare, dunkle Augen und ein Lippen Pircing. Er war gut gebaut und ungefähr 1 Kopf größer als ich. Auf einmal begann er mit mir zu reden: "Hallo ich... bin Lucas."

-POV Lucas-

"Hallo ich... bin Lucas." War das mein Ernst gewesen. Das erste nicht bitchige Mädchen anzusprechen. Ich bekam nur ein an genervtes "Hab ich gemerkt" zurück. Mich wunderte es nicht, nach meiner Wegschieb-Aktion von vorhin. Komischerweise schlich sich ein Grinsen auf meine Lippen und ich nagte an meinem Pircing.

Ich schaute sie noch eine ganze Weile an. Sie sah hübsch aus mit ihren langen, leicht gelockten Haaren. So ganz ohne Make-Up. Sie trug ein rotes Flanellhemd und eine halblange Skini-Jeans.

Erde an Lucas. Du hast eine Freundin. Ich versuchte dem Unterricht zu folgen. Das mit dem Smalltalk hatte ich jedenfalls sauber verkackt. Am Ende der Stunde startete ich einen neuen Versuch.

"Was ich vorhin sagen wollte war...", weiter kam ich nicht als ich sah, wie sie nur auf ein Blatt Papier starrte. Ihre braunen Haare verschleierten ihr Gesicht wie ein Vorhang. Als der Lehrer die Bücher auf das Pult knallen ließ, schrak sie hoch. Irgendwie süß. HEY LUCAS DU ERINNERST DICH AN DEINE FREUNDIN?

Ich konnte einen Blick auf ihre Zeichnung erhaschen. Ein Totenkopf umschlungen von Stacheldraht. Und das hatte sie in so einer kurzen Zeit geschafft?

Nächste Stunde: Mathe!! Shit. Ich hasste Mathe und kapierte obendrein auch noch nichts vom Thema. Mir war im Gegensatz zu meinen Freunden mein Abschluss wichtig und deshalb machte ich so ein Drama daraus. Aber wie ich im Laufe der Stunde bemerkte, kam Alex gut klar und löste fast alle Aufgaben richtig. Sie war einfach faszinierend. HALLO DU HAST EINE FREUNDIN!!!

Wenn ich mich nicht vorsah würde sie mir bald noch den Kopf verdrehen. Alex hatte davon zum Glück nichts mitbekommen und ich konnte in Ruhe in meinen Gedanken weiter schwärmen.

-POV Alex-

Wieso sah er mich immer so an? Unsere Augen trafen sich und ich schaute schnell wieder auf meinen Tisch. Fuck. Meine Zeichnung. Ich packte sie sofort in meine Tasche und achtete nicht darauf, dass sie total verknüllte.

Ich tippte irgendwas in meinen Taschenrechner und schwärmte noch von diesem Leuchten in seinen Augen, als wir uns angesehen hatten.


Why you can't see itWo Geschichten leben. Entdecke jetzt