Kapitel 6

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So standen wir nun schon eine Minute da und ich nässte sein Tshirt mit meinen Tränen. Als wir uns voneinander lösten blickte ich ihn entschuldigend an.

"Wollen wir zu mir? Einen Film schauen oder so?", fragte mich Lucas fürsorglich. Ich nickte und wir gingen zu ihm.

"Aiden ist grad nicht zuhause. Er sollte aber in etwa einer Stunde wieder da sein.", erklärte er mir. Wir sahen uns irgendein Drama an und ich musste wieder heulen. Der komplette Tag zog mich einfach zu sehr runter. Ich lehnte mich an seine Schulter und nässte sein Tshirt auf ein Neues.

"He. Ist doch nur ein Film.", tröstete er mich. Als sein Tshirt schon von meinen Tränen triefte, holte er sich ein frisches aus seinem Zimmer. Als er wieder kam zog er sich sein altes über den Kopf und entblößte seinen gut trainierten Six-pack.

Ich versuchte nicht zu starren, aber es war schwer. Auf einmal hörte man die Haustür aufgehen und Aiden kam ins Wohnzimmer.

"Jo Brudi was für eine Schnulze...was ist hier denn los? Ist das Fetti?", fragte er und erntete einen bösen Blick von Lucas. Ich rollte nur mit den Augen. Schwanzgesteuerter Vollpfosten...

"Erstens: Ich heiße nicht Fetti, sondern Alex. Und zweitens: Hier ist nichts los. Also verpiss dich einfach.", schnauzte ich Aiden an. Ich wusste nicht woher ich den Mut dazu hatte.

"Okay Alex bleib mal ruhig. Lucas ich bestell noch Pizza. Willst du auch was?", fragte er an Lucas gerichtet. Er schaute zu mir und ich zuckte nur mit den Schultern. "Jo. Wie immer einfach.", antwortete er.

-POV Aiden-

Was war das gerade gewesen? Ich komme nach Hause, höre das Gelaber von 'ner Schnulze, gehe ins Wohnzimmer und sehe Lucas der halbnackt vor einem Mädchen steht.

Okay nix Neues. Aber dann auch noch vor Fetti? Nee Leute, das war einfach zu viel für mich. Ich konnte eigentlich nichts gegen sie haben, aber (und jetzt kommt's) gibt jeder einen Fick auf sie. Ich kannte sie nicht mal wirklich.

Ich rief jedenfalls bei unserer Lieblings Pizzeria an und bestellte das gleiche wie immer. Nach 20 Minuten klingelte es dann auch schon. Ich ging an die Tür, nahm die Pizzen, bezahlte und lief mit Lucas' Bestellung ins Wohnzimmer. Ich hätte lachen können.

Alex saß auf dem Schoß von Lucas und sie redeten als wäre nichts. "Danke Alter.", sagte Lucas zu mir und redete weiter mit Alex. Ich konnte manches aufschnappen. "Sag doch so was nicht. Bleib doch hier. Penn bei mir. Scheiß auf Lucie." Er blickte mich ermahnend an und ich ging in mein Zimmer. Er und Fetti also.

-POV Lucas-

Ich zog Alex auf meinen Schoß als Aiden weg war. Sie war leichter als gedacht. Sie sträubte sich zuerst ließ es aber letztendlich zu.

"Es ist alles meine Schuld. Wäre ich nicht aufgestiegen wären ich und Lucie noch befreundet.", warf sie sich vor. Aiden kam wieder ins Zimmer und legte die Pizza auf den Tisch. "Danke Alter.", bedankte ich mich und redete wieder auf Alex ein. "Sag doch so was nicht. Bleib doch hier. Penn bei mir. Scheiß auf Lucie." Ich bemerkte, dass Aiden immer noch im Raum stand und uns belauschte. Ich schaute ihn mahnend an und er ging.

"Okay. Aber nur heute.", stellte sie klar. "Jo. Und jetzt essen wir. Hunger?" Sie nickte mir lächelnd zu und ich klappte den Karton auf. Ich trennte ihr und mir jeweils ein Stück ab und wir begannen zu essen.

Nach 5 Minuten war nichts mehr da. Ich räumte den Karton in die Küche und traf dort auf Aiden. "Falls da heut noch mehr geht, bitte leise. Ich will schlafen.", ermahnte er mich.

"Hast du den Verstand verloren? Ich will nix in der Richtung von ihr. Sie ist nur eine gute Freundin. Nicht mehr okay?!", schnauzte ich ihn an, achtete aber darauf nicht zu laut zu sein, damit Alex nichts mitbekam.

"Okay okay. Ist gut Kumpel. Dachte halt nur, weil du schon halbnackt vor ihr standest.", erklärte er mir. "Ich hab mich bloß umgezogen, weil sie mein Tshirt vollgeheult hat."

Ich ging wieder zu Alex und hob sie wieder auf meinen Schoß. "Dein Kumpel hat ja eine blühende Fantasie.", lachte sie. "Ja. Schon irgendwie schräg.", stimmte ich ihr zu und kratzte mich verlegen am Hinterkopf.

Wir gingen in mein Zimmer und ich richtete meine Schlaf - Couch her. Als ich fertig war schaute ich auf meine Handy-Uhr. Es war 22:00 Uhr. Wir legten uns schlafen. Von meinem Bett aus hatte ich einen guten Blick auf die schlafende Alex. Irgendwann wurden meine Augen schwer und ich schlief ein.


Why you can't see itWo Geschichten leben. Entdecke jetzt