Kapitel 9

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Ich erwachte und ein grelles Licht blendete mich. Ich sah mich um und konnte am anderen Ende des Zimmers zwei Personen erkennen. Meine Sicht war verschwommen.

"Ihre Freundin hatte einen Kreislaufkollaps. Es geht ihr aber wieder besser. So was kann leicht vorkommen in so einem Alter.", sagte die eine Person, welche wahrscheinlich der Arzt war, zu der anderen. "Danke Doc.", bedankte die andere Person sich und ich erkannte Lucas' Stimme.

Meine Sicht wurde immer schärfer und Lucas setzte sich auf die Bettkante. "He Alex. Wie geht's dir?", fragte er fürsorglich. "Mein Schädel brummt und ich hab Hunger.", antwortete ich brummig. "Haha so kenn ich mein Mädchen.", lachte Lucas auf.

Er ging aus dem Zimmer und holte mir etwas zu essen. "Was ist alles passiert in der Zeit wo ich weg war?", fragte ich schmatzend. "Nicht viel. Ich hab versucht dich wach zu kriegen, bin ins Krankenhaus gefahren und hab gewartet bis du wach wirst.", antwortete Lucas mir.

"Für was hab ich so einen Kumpel verdient?", fragte ich lachend. "Ich hab keine Ahnung.", antwortete mir Lucas lächelnd. "Weißt du wie lang ich hier bleiben muss?", fragte ich ihn. "Der Arzt sagte bis Mittwochabend.", antwortete mir Lucas.

Ich stöhnte auf. Wie sollte ich das überleben. Da werde ich wahrscheinlich an Langeweile sterben. Lucas hatte meinen Blick bemerkt und versuchte mich zu beruhigen: "Keine Sorge. Ich komm dich jeden Tag besuchen."

Ich war beruhigt. Jedoch war die Besuchszeit bald darauf vorbei und Lucas musste gehen. Ich legte mich schlafen, schloss meine Augen und war kurz darauf am Träumen.

*minimaler Zeitsprung zum Dienstagnachmittag*

Es klopfte an der Tür und ein lächelnder Lucas streckte den Kopf durch den Türspalt. "Hei Alex. Ich hab wen mitgebracht.", sagte er mir und öffnete die Tür noch etwas.

Susan lief auf mein Bett zu und versuchte hoch zu krabbeln, schaffte es aber nicht und Lucas hob sie auf mein Bett. Ich umarmte meine kleine Schwester und lachte sie an.

"Hey mein kleines Monster wie geht's?", fragte ich sie. "Gut und dir?"

"Könnte schlimmer sein."

In der Tür stand ein Mädchen in meinem Alter. Lucas bemerkte meine Blicke und stellte sie mir vor. "Das ist Sarah. Sie ist eine alte Freundin von mir." Sie hatte lange blonde Haare, strahlend grüne Augen und ein zierliches Lächeln auf den Lippen.

"Steh doch nicht so rum. Setz dich zu uns.", forderte ich sie auf. Sie lachte auf und setzte sich. Ich merkte, dass wir viel gemeinsam hatten.

Sie hatte einen großen Bruder und liebte das Klavier spielen. Wir unterhielten uns sehr lange, währenddessen schlief Susan in meinen Armen ein und Lucas trug sie nach Hause. Sarah ging auch irgendwann und ich war wieder alleine.

Ich aß zu Abend und legte mich schlafen. "Morgen um die Urzeit bin ich wieder zu Hause.", flüsterte ich noch und ich schlief ein.

Ich wurde durch ein Klopfen geweckt. "Herein.", rief ich verschlafen und ein Blondschopf namens Aiden kam auf mich zu. "Ich muss mit dir reden Fetti.", sagte er wütend. "Du weißt genau ich-" "Das ist mir gerade scheißegal.", zischte er.

"Halt dich von Lucas fern. Ich weiß nicht was du mit ihm machst, aber ich weiß was ich machen werde, wenn er durch dich immer mehr ein Softie wird.", drohte er mir, während er mir tief in die Augen schaute.

Ich hatte Angst. Viel Angst. Ich wusste nicht was jetzt kommen würde. Auf einmal spürte ich einen Schmerz an meiner Wange. Er hatte mich wirklich geschlagen. Tränen stiegen mir in die Augen und ich schaute ihn verwirrt an.

"Ein kleiner Vorgeschmack von dem was kommt, wenn du dich nicht von Lucas fern hältst.", flüsterte er mir mit einem gehässigen Unterton ins Ohr.

Er ging aus der Tür und ließ mich weinend alleine. Er hatte mich nicht nur geschlagen. Nein. Er hatte mir meinen einzigen Freund genommen.

Why you can't see itWo Geschichten leben. Entdecke jetzt