Kapitel 17

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Der Wecker klingelte um etwa 6:30 Uhr morgens und ich machte mich fertig. Ich zog mir wieder Schwarze Sachen an. Schwarze Hose, schwarzes Top, schwarze Turnschuhe und eine schwarze Kapuzenjacke, damit man meine Narben nicht sofort sah.

Ich lief etwa 10 Minuten, da ich sehr viel Zeit hatte. Ich ging planlos durch die mäßig volle Schule. Ein Junge, etwa eine Stufe unter mir rempelte mich an. Ich sah auf ihn hinab und zischte ihm ein bedrohliches "Geht's noch?" entgegen. Er hechtete gegen die Spinde und ließ mich vorbei.

Alle Schüler machten mir Platz und bildeten eine Schneise. Ich ging entspannt in die Klasse. Unsere Klassenlehrerin war schon da. Ich ging nach vorne und fragte sie etwas sie nickte mir zu und ich ging zu meinem Sitzplatz.

Ich nahm Tisch samt Stuhl, zog ihn etwa 2 Meter von Lucas weg und setzte mich. Er sah mich fragend an und schüttelte den Kopf. Meine Miene spannte sich an und ich schaute Richtung Tafel.

Als die zwei Stunden vorbei waren klingelte es zur Pause. Ich stand auf und ging los. Auf dem Gang kam mir Lucas entgegen.

"Alter Alex was sollte der Scheiß vorhin?" "Ich hab keinen Bock mehr auf dich. Du gehst mir auf die Nerven mit deinem Mitgefühls-Gelaber." Mit diesem Satz ging ich weiter, jedoch drehte ich mich nochmals um "Ach und die Band ist für mich auch gestorben." Damit verschwand ich durch die Tür zum Pausenhof.

Ich hatte Aiden zwar gesagt ich würde nicht vor meinem Problem namens Lucas davonlaufen, jedoch hatte ich nicht gesagt ich würde ihm nicht aus dem Weg gehen.

***

Ich schaute mich auf dem Pausenhof um. Überall waren Schüler. Ich suchte mir eine einigermaßen stille Ecke und sah gelangweilt umher. Auf einmal kam Lilian mit ihren Schergen auf mich zu und redete drauflos:

"Na Alexandra. Heute nicht mit Lucas unterwegs?" "Nein. Hab keinen Bock mehr auf diesen Schlappschwanz.", erwiderte ich angepisst. Ich war kurz davor ihr eine rein zuhauen. "Also, was willst du Lilian?"

"Du glaubst also nur weil du jetzt immer gleich auf 180 bist, bist du gleich viel besser oder?" Ich stand nun Angesicht zu Angesicht vor Lilian und musste mich zusammenreißen um nicht zuzuschlagen.

Ich starrte sie an, knickte dann doch psychisch ein und knurrte leise auf. Ich hob meine Tasche vom Boden auf und stürmte davon.

Ich hatte jetzt sowieso Freistunden und wollte zu Bryan. Er sollte mich aufheitern. Ich lief zu seiner Wohnung und klingelte Sturm. Seine blass grauen Augen strahlten mich förmlich an, als er die Tür öffnete.

"Hey Alex. Warum bist du nicht in der Schule?", fragte er belustigt. "Hab zwei Freistunden.", antwortete ich und drängelte mich an ihm vorbei.

"Ich weiß nicht was ich machen soll. Im ersten Moment will ich ihm eine reinhauen und im nächsten will ich ihn wieder küssen." Ich war verzweifelt. "Sag es ihm doch einfach. Das wäre das Einfachste."

"Nein niemals. Er würde mich hassen und nichts mehr mit mir zu tun haben wollen." "Ähm Alex ich will dich ja nicht nerven, aber du wiederholst dich ein wenig." Ich konnte nicht begreifen wie er in so einer Situation lachen konnte.

"Mal zu was anderem. Lucas war letztens mal da und hat nach dir gefragt. Du warst nicht da, was ich ihm auch gesagt hab und er hat auch gesagt, dass das nicht so schlimm sei, da er sich nicht weiter mit dir abgeben will.", beichtete mir Bryan besorgt.

"Wieso sollte er dann nach mir fragen, wenn er mich eh nicht sehen will. Das ergibt doch keinen Sinn." "Was weiß ich vielleicht wollte er dir sagen, dass du dich von ihm fern halten sollst."

"Aber glaub mir Alex, wenn ich dir sage, dass ich dich nie verlassen würde. Du hast meine Welt auf den Kopf gestellt. Bitte gib uns doch eine Chance."

Er nahm mein Gesicht in seine Hände und ich schmiegte mich an diese. Seine Nähe tat mir gut. Ich genoss sie regelrecht. Ein Kribbeln tat sich in mir auf und ich kam ihm näher. Er verstand meine Signale sofort.

Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren, während er seine Hände in meinen Nacken legte. Unsere Lippen trafen sich und bewegten sich gegeneinander. Hatte er schon immer so weiche Lippen? Seine Hände wanderten weiter nach unten zu meiner Hüfte und ich quickte leicht auf, da ich dort recht kitzlig war. Er lächelte in den Kuss hinein und hob mich hoch. Ich schlang meine Beine um seinen Oberkörper ohne den Kuss zu unterbrechen.

Moment. Lagen seine Hände gerade auf meinem Hintern? Tatsache. Er hielt mich fest an sich gedrückt und ging in Richtung Schlafzimmer. Er öffnete die Tür und schob sie mit seinem Rücken wieder zu.

Wir legten uns aufs Bett, wobei wir den Kuss unterbrechen mussten. Ich lag auf dem Rücken, während er sich mit seinen Händen seitlich meines Kopfes abstützte. Er sah mir tief in die Augen. "Heißt das 'Ja'?", fragte er lächelnd. Ich nickte und lächelte ebenfalls. Er überbrückte die letzten Zentimeter und küsste mich wieder.

Ich fuhr mit meinen Fingern unter sein Tshirt und tastete über seine Bauchmuskeln. Letztendlich schob ich es über seinen Kopf und es landete auf dem Boden. Bryan ließ von meinen Lippen ab und wanderte zu meinem Hals, wo er sich dann auch festsaugte. Ich schloss meine Augen und genoss jede einzelne Sekunde.

Er löste sich von mir und betrachtete grinsend sein Werk. Ich zog ihn an den Haaren wieder zu mir und legte meine Lippen auf seine. Er fuhr langsam unter mein Shirt und zog es mir ebenfalls über den Kopf.

Unterhalb meines BHs hielt er kurz inne und sah mich erwartungsvoll an. Wollte ich diesen Schritt wagen? Könnte ich das hier und jetzt?

Why you can't see itWo Geschichten leben. Entdecke jetzt